Bloggen kritisch betrachtet: Fazit nach 1 und nach 5 Jahren

mit Zwillingen schwanger
Ein Herz für Babys

Habt ihr das Bloggen kritisch zu betrachten versucht, liebe Blogger, liebe Community?

Seit einiger Zeit scheint mir mit unserem geliebten Blogmagazin so einiges über den Kopf zu wachsen. Passend zum 1. Bloggeburtstag von Mami rocks ist es Zeit einmal die weite glitzernde Welt der Blogs und das Bloggen kritisch zu betrachten. Das Video von Mari von Baby, Kind und Meer hat mir zu Denken gegeben. Jetzt ist für mich klar, dass hier echte Vorsicht angesagt ist und ich gut aufpassen werde, dass ich mich nicht von meinem Blog aufsaugen lasse. Die Schwierigkeit ist wirklich explizit bei einem Familienblog Privates und Berufliches noch trennen zu können. Diese Trennung ist aber richtig wichtig, damit es nicht zu einem derartigen und regelrechten Blogger Burnout kommt.

 

Warum meine Familie nicht im Fokus meines Blogs steht

Es war mir nicht bewusst, dass ein Blogger-Burnout und überhaupt ein Familienblog solche Dimensionen erreichen kann. Aber klar, eigentlich logisch. Wenn ich mein gesamtes Leben und meine Familie zum Inhalt meiner öffentlichen Bühne im Internet mache, sind Kritik und das Gefühl sich vor den Lesern ständig rechtfertigen zu müssen, eine logische Konsequenz. Leser ist ohnehin ein Ausdruck, der mir hier nicht mehr passend scheint. Als ich gestern die Kommentare zu besagtem Video las, habe ich mir nur gedacht, was nehmen sich diese Leute eigentlich heraus – die machen der Frau Vorschläge, geben ihr Tipps wie sie ihr Leben in den GRiff kriegt und jede Menge Binsenweisheiten von sich. Will man/frau das? Ich kenne nun weder die Inhalte dieses sehr berühmten Blogs von Mari noch ihren ja nun offensichtlich gelöschten Youtube-Kanal. Daher habe ich keine weitere Meinung zu ihrem öffentlichen Auftreten.

Wer mehr zur Thematik Privatsphäre im Netz lesen möchte und wie Familienblogger damit umgehen, kann sich hier umschauen. Die Blogparade von Noch ne Muddi trägt den bezeichnenden Titel #regretting Bloggerhood.

Bloggen kritisch betrachtet: Resumee zum 1. Bloggeburtstag vom Mami rocks

Bloggen kritisch betrachtet: Weil ich gerne Mama bin und die Zeit mit meinen Kindern liebe!

Beim Bloggen kritisch bleiben

Mich betrifft diese Problematik nur insofern, als dass ich mich darin bestätigt sehe, weiterhin ein Blogmagazin mit wechselnden Themenschwerpunkten zu gestalten. Mehr nicht. Da ich nicht interessiert daran bin, ein öffentliches Familientagebuch im Netz zu führen, gibt es auch keine Plattform für Besserwisser, Moralapostel und Neider. Außerdem ist es auf diese Weise viel leichter zwischen Privatsphäre und Beruf zu trennen. Obwohl mein Blog für mich ein Hobby ist, nenne ich es Beruf, da das Schreiben nun mal mein Beruf oder noch schöner, meine Profession, ist.

Damit wären wir beim springenden Punkt angelangt, warum ich mich heute spontan hinsetze und diesen Post schreibe – anstatt für Geld an meinem nächsten Auftrag eines Verlages zu schreiben. Das Hobby bloggen nimmt nach nunmher 1 Jahr Mami Rocks online und aktivem Bloggerleben sowie 3 Monaten Vorlaufzeit soviel Raum ein, dass ich dieses Projekt ab jetzt wie jede von mir in meinem Leben redaktionell betreute Zeitschrift betreibe. Das heißt nicht, dass die Beiträge unpersönlicher werden oder sich sonst etwas groß an der Form ändert. Über die neuen Features könnt ihr in Kürze hier lesen. Es ist einfach absolut nötig geworden, damit ich dieses liebgewordene “Hobby” beibehalten kann und nicht irgendwann einen Schlussstrich ziehen muss, weil ich nicht mehr kann.

So viel Zeit in der virtuellen Welt

Deswegen halte ich es für so wichtig, das Bloggen kritisch zu betrachten, einfach mal für sich selbst Resumee ziehen und schauen, ob man noch auf einer Linie ist mit seinen Vorstellungen vom Leben. Ja, der Sog ist groß, hier ein Gewinnspiel, da eine Kooperation. Deshalb findet ihr bei mir auch weiterhin keine oder kaum Gewinnspiele und selten einmal einen Produkttest. Wenn ich Werbung mache, dann gegen eine angemessene Bezahlung. Ich bin ja hier nicht die gute Fee, der mit jeder Menge Engagement und Eigeninitiative fremde Umsätze finanzieren hilft. Dafür habe ich schlichtweg nicht die Zeit übrig. Manchmal postet man etwas aus einer Laune heraus, weil man eh mit den Kindern dort hingeht oder einfach etwas gut findet. Klar und toll, solange sich die Rechnung von Aufwand und Gewinn nicht zu den eigenen ungunsten umkehrt.

Das Bloggen kritisch zu betrachten hat mir geholfen einiges zu konkretisieren. Es heißt z.B. schlicht, dass ich mir einen Redaktionsplan überlege und meine Zeit nicht völlig für den Blog drauf gehen darf. Daher schalte ich mein  Handy schon seit einigen Tagen nicht mehr gleich in der früh ein, sondern gehe erstmal in den Garten oder mache sonst etwas Analoges. Ich habe mir zudem vorgenommen mehr zu schreiben und zu recherchieren, um Euch weiterhin regelmäßig tolle Beiträge zu liefern und weniger in den sozialen Medien zu verweilen. Besonders regt mich dieser absolute Zeitfresser Facebook auf.

Außerdem muss ich mich wieder mehr um mich selbst kümmern und weniger im Netz abhängen. Aufwand und Gewinn für meine Person, für meinen Körper und meinen Geist müssen sich einfach die Waage halten. Also muss ich meine Zeit besser einteilen und die Zeit im Netz gezielter nützen.

Fazit zum Bloggen

Das Bloggen kritisch zu betrachten, hat mir auch zum neuen USP verholfen. Wir haben uns umbenannt in Mami rocks Naturblog Tirol! Hier gibt es wohl eher wenig Strategie und wenig marketingtechnische Überlegungen. Dafür aber ganz viele leidenschaftliche Texte und von uns selbst fotografierte Bilder aus unserem Leben! Diesen Blog haben Maia und ich Anfang 2015 gegründet, weil wir Bock drauf hatten. Was vielleicht manchen wie ein Bauchladen an Themen vorkommen mag, sind genau die Themen die uns ausmachen, die unser Leben sind und die uns am Herzen liegen. So sind ganz am Anfang die Rubriken Work Life, Travel, Food (mit Kräuter), Yoga, Fun und Expat Life entstanden.

Ich liebe die Natur, ich bastle am liebsten mit Materialien aus Wald und Wiese, ja mein Mann und ich wir sind sogar mit der ganzen Familie aus der hektischen, lauten Stadt aufs Land gezogen, als wir eine Familie gründen wollten.

 

Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Slow Family

Wir vermeiden Fertigprodukte und kochen so viel wie möglich selbst. Wir haben einen Garten und bauen selbst Gemüse und Obst an. Wir sind gerne draußen und lieben die Berge. Daher schreiben wir immer wieder über unsere Ausflüge mit der ganzen Familie in die Natur. Außerdem habe ich ein Faible für Heilkräuter und lerne ständig neues auf diesem Gebiet – auch durch das Sammeln und Verfassen meiner Kräuterportraits.

Ich versuche nachhaltiger zu leben, weniger Müll zu produzieren und meinen Kindern ein Bewusstsein für unsere Umwelt zu vermitteln. Wir haben mit den Kindern noch nicht eine Flugreise unternommen, da wir der Meinung sind, ein entschleunigtes Familienleben ist wertvoll. Dazu gehört auch, dass wir dem Medienkonsum von Kindern kritisch gegenüber stehen und den nur sehr begrenzt erlauben. Wir finden Bücher, Lagerfeuer und Flohmärkte klasse.

Wir lieben unsere Familie, unser Leben in einem weitgehend ursprünglichen kleinen Ort in den Bergen und eine gesunde Einstellung zu Erziehungsthemen. Wenn wir uns selbst zurück erinnern, an die Zeit als wir Kinder waren, da denken wir an eine große Freiheit. Und diese Freiheit möchten wir unseren Kindern ermöglichen. Wir wollen sie nicht komplett verplanen und optimieren. Sie sollen ihre Freiräume bekommen, so wie wir uns diese für uns selbst wünschen. Daher habe ich auch entschieden, dass ich mit dem Naturblog Mamirocks noch weniger als bisher in Social Media Kanälen präsent sein möchte und an sich das Bloggen kritisch betrachte. Wieviel Zeit stiehlt mir der Blog von meinem Leben mit der Kinder? Aber noch mehr sind es die Social Media. Sie sind die größten Zeiträuber. Das Schreiben hat für mich immerhin den großen Vorteil der Selbstreflexion. Und das ist für mich schon immer wichtig – ob handschriftlich oder hier am Blog.

Digital Detox und Fokus von Mami rocks als Naturblog

Deshalb liebe Freunde kann es sein, das ich wieder einmal längere Pausen mache, bevor ich etwas veröffentliche oder mich auf Facebook & Co. melde. Mich überfordert die Welt im Internet immer wieder. Ich habe oft das Gefühl, dass ich mich da nicht so richtig wohl fühle. Mir ist das alles viel zu viel Konkurrenz und Ellenbogengerangel. Da ich mich nicht irgendwann einmal in der Lage befinden möchte,das hier alles komplett sein zu lassen und in mein ziemlich analoges Leben von vor einigen Jahren zurück zu kehren, bin ich dabei meinen eigenen Weg zu finden, um bloggen kritisch genug zu betrachten.

Denn es wäre doch schade hier alles zu beenden. Ich habe den Eindruck, dass sich viele Menschen über meine Texte freuen und darum will ich weiter machen. Damit dies klappt, ist es nötig, ein wenig mehr Achtsamkeit auch gegenüber den eigenen Grenzen zu haben.

 

 

 

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