Der Kurztrip nach Wien kam mir in den Sinn, weil es wieder einmal so weit war: Ab und zu muss ich alleine sein. Kennt ihr das? Alleine unter vielen Leuten darf gerne sein. Deshalb ist ein Kurztrip nach Wien oder in jede andere Großstadt für mich besonders geeignet, um mit mir allein zu sein.
Wien und ich sind Freunde
Ein Kurztrip nach Wien ist für mich aber nicht eine Reise in irgendeine Großstadt, denn ich liebe Wien. Natürlich habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich inspirieren zu lassen.
In der Albertina habe ich ausprobiert Kunstwerke zusammen mit Museumsbesuchern zu fotografieren. Das macht Spaß und es entstehen neue Kunstwerke.
Auf diesen beiden Fotos passen die Menschen sehr gut zu den Objekten der Ausstellung. Sie sind die Subjekte, welche die Kunst betrachten, sie rezipieren und verdauen.
Hier gleich in dreifacher Form. Dem zeit seines Lebens verkannte, unbeachtete und bettelarm verstorbene georgische Künstler Nikolas Pirosmani (Bild unten, Hammer, oder?) ist obiger Tisch mit den blauen Rosen gewidmet. (1. REzeption) Die Museumsbesucher stehen um den Tisch herum und betrachten diese Arbeit – zu recht – mit Ehrfurcht (2. Rezeption). Habe ich auch – zu schön. Ich fotografiere sie dabei (4. Rezeption). Ihr guckt euch jetzt meinen Beitrag über meinen Kurztip nach Wien an (5. Rezeption).
Kurztrip nach Wien mit Übernachtung im grätzlhotel
Kennt ihr die grätzlhotels? Müsst ihr kennenlernen. grätzl heißt auf wienerisch Stadtviertel. grätzlhotels sind einzelne Hotelzimmer in spannenden Wiener Stadtteilen, fernab von Massentourismus und Mainstream.
Mein grätzlhotel lagn in Wien Wieden, einem mir bisher unbekannten Stadtteil nahe dem Wiener Hauptbahnhof. Es ist gerade im Inbegriff der Gentrifizierung. Hier in der Theresianumgasse gibt es auch eine grätzlhotel Suite in einem Hinterhof, die in eine ehemalige Schlosserei hineingebaut wurde.
Das Prinzip dieses innovativen Hotelkonzepts ist es, leerstehende Ladenlokale und damit das Herz eines Stadtviertelsvor der Verwahrlsoung zu retten. Es gibt in so einem Zimmer weder eine Rezeption, noch einen Frühstücksraum.
Aus diesem Kasten mit Code – den hatte ich per Mail bekommen – kam mein Schlüssel heraus.
Ich durfte in der Junior-Suite übernachten, weil ich in einem Hotelmagazin darüber berichte (meine Arbeit) und möchte euch davon erzählen, weil ich es toll fand.
Mein Zimmer war einmal eine Trafik. Hier seht ihr von außen hinein.
So sah die Dusche aus. Neben einem Picknickkorb, den man aufs Zimmer bestellen kann, findet der Gast für seinen Kurztrip nach Wien jede Menge Infomaterial zu Restaurants, Kleinkunst, Kultur und Geschäften im Viertel (und in ganz Wien) vor.
Kunst im Kaffeehaus
Anhand dieser Informationen bin ich im Kaffeehaus Goldegg gelandet.
Dort habe ich dieses Pärchen gefragt, ob sie fotografiert werden möchten.
Es stellte sich heraus, dass der Mann selbst ein Künstler ist und er fragte mich, ob er mich malen darf.
Spaziergang durch Wien Wieden (4. Bezirk)
Nach dem Frühstück habe ich mich aufgemacht, das spannende Viertel zu entdecken.
Ich habe inspirierende Straßenzüge und Gassen entdeckt und kam schließlich beim Schloss Belvedere heraus. Es war eine wunderbare Erfahrung Wien einmal ohne die Kinder zu genießen. Mit Kindern in Wien Urlaub zu machen war auch schön, aber etwas anderes.
Ohne die Infos im grätzlhotel hätte ich nicht erfahren, dass diese Graffitis von einem internationalen Streetart Festival stammen, das 2013 hier statt gefunden hat.
Es hieß Cash, Cans & Candy. Im Hotelzimmer lag ein Bildband dazu. So habe ich was über die Künstler erfahren.
Ich komme gerne bald wieder, liebes Wien. Danke für die Inspiration auf diesem Kurztrip nach Wien.
So ein schöner Kommentar – ich danke dir.
Danke erstmal, dass du uns an deinem Leben teilnehmen lässt und deine Erfahrung mit uns teilst 🙂 Deine Bilder machen Lust auf mehr. Ich war schon was länger nicht mehr in Wien aber muss auch ehrlich zugeben, wenn ich dort war, konnte ich mich wieder neu Sortieren und Energie tanken für neue Projekte.