Reisevorbereitungen sind schrecklich. Dies ist die Woche vor den Ferien. Wochen vor Ferien sind immer besonders schlimm. Besonders, wenn wir in den Ferien verreisen. Keiner kann es mehr erwarten und keiner will mehr in die Schule gehen.Wir fahren übermorgen in Skiurlaub. Jedesmal wenn ich mitten in den Reisevorbereitungen stecken, frage ich mich wieso ich mir das antue.
Wieso bleiben wir eigentlich nicht zu hause? Diese Reisevorbereitungen, diese Packerei für fünf Leute, und noch so viel noch zu erledigen. Bisher bin ich zu nichts gekommen neben der Arbeit. Morgen werde ich endlich die Koffer vom Dachboden holen und endlich packen. Doch so schlimm die Reisevorbereitungen sind, desto mehr lohnt sich doch das wegfahren.
Wenn ich zuhause bin, habe ich immer meine Arbeit vor mir. Es fällt mir wirklich schwer abzuschalten. Auch der Blog ist nach bald zwei Jahren auch zu einer lieben, aber zeitraubenden Beschäftigung geworden.
“Wozu morgens aufstehen? Wozu Hausaufgaben erledigen? Mama, wieso muss ich in die Schule gehen? Gibt es da keine andere Lösung? Keine Alternative?”, fragt das Kind, das heute einen Zettel voller Einser mit nach Hause gebracht hat. doch nicht alle Kinder tun sich gleich leicht. Daher will ich keine Maßstäbe oder Messlatten setzen. Was für den einen gut ist, passt nicht für den anderen.
Bedürfnisorientierte Nachmittagsbetreuung
Wir haben uns entschlossen auch mit den Schulkindern eine Bedürfnis orientierte Erziehung weiter zu verfolgen. Eigentlich ist das kein neuer Entschluss, sondern war ohnehin immer klar. Ich kenne auch dieses Wort noch nicht so lange wie die Idee dahinter, die für unsere Auffassung von Erziehung selbstverständlich ist.
Daher haben wir diese Woche beschlossen, dass nur noch die Kinder in Nachmittagsbetreuung gehen, die wirklich wollen, weil es ihnen dort gefällt und Spaß macht. So flexibel können wir natürlich nur sein, weil wir selbständig arbeiten.
Die Zwillinge möchten nicht mehr gehen und probieren stattdessen jetzt einmal in der Woche die Warteklasse aus. Dort essen die Kinder, machen keine Hausaufgaben, sondern basteln nur ein wenig und müssen bis um 14 Uhr abgeholt werden.
Wir haben abgemacht, dass die Kinder statt Nachmittag nun mehr zu Fuß von der schule heimgehen. So habe ich längere Vormittage, denn irgendwie muss ich meine Arbeit ja trotzdem schaffen. Mal gucken wie es läuft. Jedenfalls war es ein wirklich schönes Gespräch, das wir miteinander hatten. Sehr konstruktiv. Und siehe da, heute am ersten Tag der Semesterferien haben sie von sich aus beschlossen, das ganze Haus zu putzen, damit ich mehr “am Computer sitzen” kann.
Danke liebe Kinder, das war wirklich mein schönster Moment mit Euch.
Weitere schöne Momente seht ihr hier auf der Hütte. Die Kinder sind mit ihrer Lehrerin da und machen eine Pause vom Schifahren – für die Erwachsenen gibt es Kaffee, für die Kinder eine Schneeballschlacht. Die Tochter fährt in ihrer Trainingsgruppe und der dritte trinkt bei mir Kakao, während ich Korrektur lese. Dieses Foto ist ein Schnappschuss durch das Fenster der Hütte.
Kleine Geschenke des Lebens
So stressig es ist, die Kinder ständig zum Skitraining zu karren: Jedes Mal wenn ich an der Piste ankomme und sie in gleißendem Licht daliegt freue ich mich sehr am Leben zu sein. Das Leben ist ein großartiges Geschenk. Jeden Tag bietet es uns Überraschung. Die Kunst ist wirklich, ihnen gewahr zu werden, sie zu bemerken und anzuerkennen.
Das ist mein liebster Moment mit mir: die Freude am Leben zu sein und die kleinen Geschenke zu genießen. Gerde seit dem Unfall vom Sohnemann ist es mir wieder so bewusst wie dankbar ich sein kann. Auch wenn jetzt alles anders ist als geplant und ich sicher nicht so viel zum Skifahren komme nächste Woche wie erhofft – sei dankbar. Erschwerend zu den Reisevorbereitungen kommt nämlich meine Ungeduld hinzu. Ich habe allen Ernstes gehofft, dass sich die Zerrung schon gibt. Aber ich werde mich damit abfinden müssen, dass er dieses Jahr wohl keine Bretter mehr an die Füße schnallen wird.
Reisevorbereitungen zum Gesundwerden
Und dann grassiert hier wieder mal die Grippe und ich habe ihre Vorboten sich schon in meinem Hals ankündigen gefühlt. Doch ich habe ALLES gegessen, was dies verhindert. Auch das ist eine Art Reisevorbereitungen für den bevorstehenden Urlaub, Zwiebeln über Zwiebeln ins Essen zu schneiden. Außerdem habe ich Unmengen Zitrone und Ingwer in meine Tees getan. Schnittlauch und Kresse auf jedem Brot gegessen, scharfe Chili und sogar rohen Knoblauch verspeist.
Und es hat gewirkt. Ich bin fit! Meine Inspiration der Woche ist der neue Artikel von Fräulein im Glück zu genau diesem Thema, den ich heute geteilt habe. #Kräutermamas
Mein Lieblingsessen der Woche
Heute gab es bei uns “Risotto ai Ceci” und es war das beste Risotto, was ich je gekocht habe. Es waren Zwiebeln und Hokkaido-Stückchen drin. Ich habe Riso Arborio genommen, der beste Risotto-Reis wie ich finde. Das ist keine Marke, sondern eine italienische Reissorte, benannt nach der Stadt Arborio im Piemont, in deren Umgebung die Hauptanbaugebiete liegen.
Ich habe zuerst die Zwiebeln fein geschnitten, in Olivenöl angebraten und dann eine Dose Ceci (Kichererbsen) hinzugefügt. Ein wenig zusammen mit den Kürbisstücken oder anderem Gemüse brutzeln, dann den Reis dazu.
Ungefähr doppelt soviel Wasser wie Reis dazugeben. Beim Risotto ist es wichtig bei kleiner Flamme immer zu Rühren. Dann ist es nach ungefähr einer halben Stunde fertig. Das hat der Erstklässler heute übernommen, als ich den Zweitklässler abholen gegangen bin. Also ist es auch ein bisschen sein Risotto und bestimmt deswegen so lecker geworden.
Ein Buch gibt es heute nicht, dafür aber sicher ganz viele andere interessante Freitagslieblinge bei der lieben Berlin Mitte Mom. Go surfing, yeah! Nächste Woche mehr aus dem Ski-Urlaub!
Alle Liebe für Dich,
Verena