Blogger für Flüchtlinge und Integration jetzt!

Flüchtlinge und Integration

Flüchtlinge und Integration

 

Es ist ein bisschen still geworden, um die Themen Flüchtlinge und Integration. Wie sieht es denn aus mit den vielen Menschen, die nun recht oder schlecht bei uns untergekommen sind. Wer sich nicht für Themen wie Unterbringung der Flüchtlinge und Integration an den Wohnorten, in den Gemeinden interessiert und gezielt danach sucht, erfährt wenig. Schlagzeilen erzählen in der Regel von Fremdenhass und schlimmen Einzelschicksalen. Es wäre schön, wenn die Medien online und offline mehr positive Beispiele zu Aktionen und Austausch veröffentlichen würden.

Um die zahlreichen Aktionen vieler Blogger für Flüchtlinge zu würdigen, habe ich mir die Bloggerin Freiraumkind ausgesucht, um sie zu ihrem Engagement für geflüchtete Menschen an ihrem Wohnort zu interviewen. Vielleicht inspiriert ja die eine oder der andere Leser sich ja an diesem für mich vorbildhaften Einsatz.

 

Flüchtlinge und Integration

Ich habe mir selbst endlich überlegt wie ich helfen kann, denn Zeit fehlt in unserer Familie mit 2 x selbständig plus 3 x Kind am allermeisten. Daher bin ich auf die Idee gekommen, einmal in der Woche die Kinder früher von der Nachmittagsbetreuung abzuholen, mich dort in der Schule in einen eigenen Raum zu setzen und allen Kindern, die Lust dazu haben, vorzulesen. Ich habe vor ein paar Wochen damit angefangen. Statt Hotzenplotz lese ich jetzt Bilderbücher vor.

Für mich ist diese Idee ideal. Denn, ob ich nun zuhause meinen Kindern allein vorlese, oder noch mehr zuhören ist gleich. Zum Abholen fahre ich eh in die Schule und in die Nachmittagsbetreuung gehen viele syrische Kinder. Vorlesen ist nun mein kleiner persönlicher Beitrag zum Thema Flüchtlinge und Integration. Denn wer sicher in der deutschen Sprache ist, kann sich ausdrücken, verständlich machen und viel leichter Kontakte knüpfen.

Liebe Bella, Du hast selbst einen Alltag mit Familie und kleinen Kindern und dennoch engagierst Du Dich schon seit zum Anfang des Sommers letzten Jahren so viele Menschen nach Österreich und Deutschland kommen, in der Flüchtlingshilfe. Ich bewundere alle die sich so engagieren sehr:

 

Warum machst Du das? Wie bringst Du die Energie dafür auf?

Ich engagiere mich seit Juli 2015 in der humanitären Flüchtlingshilfe. Zu diesem Zeitpunkt wurde bei uns die erste Notunterkunft bezogen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ein Kleinkind und ein Baby und war in Elternzeit. Meine Kinder waren mein Antrieb und sind bis heute meine größte Energiequelle. Ich sehe es als meine Pflicht als Mutter von zwei Kindern den Menschen die vor Krieg und Terror fliehen meine Hilfe anzubieten. Ich möchte meinen Kindern ein Vorbild sein und zeigen, dass wir einfach nur Glück haben so leben, wie wir leben.

 

Was hast du und die anderen Engagierten in Weinheim ins Rollen gebracht?

Wir haben hier in Weinheim viele Ehrenamtliche Unterstützer, die schon viel auf die Beine gestellt haben. Es gab ein Fußballturnier, ein Nähcafé, Kartoffel-und-Quark-Essen, eine Silvesterfeier und vieles mehr. Ganz wunderbar finde ich die “One-World-Cafes” in den Unterkünften. Hier betreiben Bewohner und Ehrenamtliche wöchentlich ein Café, die Kinder spielen, es wird gesungen – gelebte Integration.

 

Auf welche Weise können Menschen, die gerne etwas tun möchten, aber nicht so richtig wissen wie und was, in ihrem Wohnort aktiv werden?

Das einfachste ist in die Unterkünfte zu gehen. Die Menschen sind offen und kommunikativ. Hier findet man schnell Anschluss in den verschiedenen Ehrenamt-Teams. Wer sich das nicht traut, sollte im Internet schauen ob es bereits Initiativen in seinem Ort gibt.

 

Was sind aktuell die dringlichsten Bedürfnisse der geflüchteten Menschen?

Der Krisenmodus ist vorbei. Die Behörden haben ihre Arbeit aufgenommen und vieles funktioniert heute viel besser als noch vor einigen Monaten. Die Menschen benötigen aber nach wie vor Kontakte. Es ist wichtig, das wir nun nicht aufhören. Die Integration beginnt jetzt.

 

Was bekümmert dich am meisten an der gegenwärtigen Lage der Flüchtlinge in Deutschland?

Da gibt es vieles. Angefangen über die Versorgung und Betreuung von Alleinreisenden Frauen und Minderjährigen, die fehlenden Sprachkurse, der Fremdenhass….

 

Was empfindest Du als positiv?

Auch hier gibt es zum Glück vieles. Ich habe wundervolle Menschen kennengelernt. Es sind Freundschaften entstanden und ich habe viel gelernt. Die Willkommenskultur, die von vielen Menschen gelebt wird, macht mich immer wieder sehr glücklich.

 

Vielen herzlichen Dank, liebe Bella, dass Du noch Zeit gefunden hast, meine Fragen zu beantworten – stellvertretend für alle Blogger, die sich für Flüchtlinge und Integration in Österreich und Deutschland einsetzen. Gerne dürft ihr hier in den Kommentaren alle interessanten Projekte und Geschichten zum Thema verlinken. Ich habe hier schon mal zum Thema geschrieben.

Ich möchte Euch zudem darauf aufmerksam machen, dass gerade viele Flüchtlinge, die jetzt auf der Route Italien – Brenner – Alpen ihr Glück versuchen, Deutschland bzw. den Norden zu erreichen, erfrieren. Ja, richtig gehört, sie fahren außen auf Güterzügen mit und erfrieren einfach, aufgrund der niedrigen Temperaturen. Es ist so kalt, dass sie bis zur Kontrolle in Wörgl tot sind. Erfroren, erfroren, erfroren.

Deshalb wird jetzt schon in Innsbruck kontrolliert, ob sich illegale Passagiere an Bord befinden.  Tolle Ausdrucksweise. Es handelt sich um Menschen. Kein Mensch ist illegal. Wie schlimm muss es in ihrem zuhause sein, dass sie diese Strapazen auf sich nehmen, in den Norden zu gelangen. Sie nehmen den Tod durch Erfrieren in Kauf. Und sie sterben, einfach so. Und wenn sie nicht erfroren sind, werden sie zurückgeschickt. Ich heule vor Wut. Bitte behandelt jeden Kriegsflüchtling, den ihr hier antrifft, der es geschafft hat, mit gebührendem Respekt.

Blogger für Flüchtlinge und Integration

Respekt für Flüchtlinge und Integration jetzt

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