So baust du mieses Karma ab und schockst Energievampire
Kennst du sie auch, diese Menschen, über denen eine riesige Gewitterwolke schlechter Gedanken zu schweben scheint? Die Angst – vor dem Ausgegrenztwerden, vor Nähe oder einfach vor dem Leben an sich – hat sie in die Isolation getrieben. Und nicht nur das: Solche Energievampire ziehen die Menschen aus ihrer Umgebung hinein in den Strudel des Negativen.
Kann man sich vor Energievampiren schützen?
Klar. Und das ist gar nicht so schwer. Es hängt allein mit der Macht der Gedanken zusammen: Wenn ich glaube, dass sich die miese Energie des griesgrämigen Kollegen auf mich überträgt, dann wird sie genau das tun.
Wenn ich aber innerlich sage: „Sei so mies drauf, wie du willst, aber behalte deine schlechte Laune gefälligst bei dir!“, dann klappt das. Eine einfache Anweisung ans Universum.
Nur wenn du offen, um nicht zu sagen durchlässig bist, was negative Energie angeht, dann wird sie bei dir auch ankommen. Ist deine innere Einstellung aber klar, dann kann nichts passieren.
Ich weiß, es gibt alle möglichen Rituale, um negative Energie fernzuhalten. Zimmer ausräuchern, die Blume des Lebens überall anbringen oder eine Energiedusche am Morgen. Kann man machen, wenn man Rituale als Helfer braucht. Wer sich aber sagt: Da kann ich drauf verzichten, mein Schutzwall ist auch so aktiv, bei dem ist das auch so. Da greift das Resonanzgesetz.
Ich schütze mich vor Energievampiren, aber es klappt nur bedingt
Eins ist klar: Selbst wenn man eine mentale Blockade errichtet hat, belastet es die Seele trotzdem, immer wieder mit einem solch negativen Menschen konfrontiert zu werden. Bei einer feindlichen Belagerung ist es ähnlich: Ich kann wissen, dass ich die bessere Verteidigung habe, dass der Feind durch keine einzige Mauerritze in meine Stadt eindringen kann, aber wenn er trotzdem nicht abzieht, geht mir das irgendwann an die Nieren.
Was also kann ich tun?
Willkommen in der Welt der karmischen Verstrickungen. Wenn dir jemand immer wieder den letzten Nerv raubt, dann gibt es da offenbar eine Lernaufgabe, die du zu meistern hast. Menschen wie Byron Katie, der Dalai Lama oder Jesus schaff(t)en es, jeden zu lieben, bedingungslos, selbst den größten Feind.
Wie fühlt sich der Gedanke an, deinen unerträglichen Arbeitskollegen lieben zu müssen? Nicht so toll? Du willst ihn gar nicht lieben? Verstehe ich. Würde mir auch so gehen. Dennoch finde ich jeden noch so kleinen Schritt in Richtung mehr Liebe wichtig. Du brauchst nicht deines Kollegen beste Freundin zu werden, aber du kannst versuchen, dich in all diese Energievampire reinzuversetzen.
„In deiner Welt, da fängt ein neues Leben an“
Aladdin kennt ihr, den Soundtrack, oder? In der Geschichte werden zwei komplett gegensätzliche Menschen zusammengebracht, um zu lernen, einander zu verstehen und ihre Ängste zu überwinden.
Meiner Meinung nach sind Ausraster immer, wirklich immer auf Ängste zurückzuführen. Welche Angst steckt hinter dem Verhalten deines ganz persönlichen Energievampirs?
Ich glaube, immer dann, wenn du die Angst erkannt hast – und sie auch selbst aus eigener Erfahrung kennst, kannst du dem betroffenen Vampir helfen. Es fühlt sich bestimmt nicht schön an, völlig isoliert zu leben und jeden Tag mit einem Hass auf die Welt aufzuwachen, der vom eigentlichen Problem ablenkt: Der Unfähigkeit, sich selbst zu lieben. Nur: Wenn derjenige einmal in dieser Spirale drin ist, wie soll er da jemals wieder rausfinden?
„Der ist doch selber schuld dran, der hat sich ja selbst jahrelang durch sein mieses Verhalten ins Aus befördert!“ Diese Aussage scheint recht verbreitet zu sein.
Aber jetzt stell dir doch mal vor, du wärst es, der andere schikaniert hat, weil du dir nicht anders zu helfen wusstest. Stell dir vor, du hättest ein Ventil gesucht, um von dir selbst abzulenken, von deinem hässlichen Körper, deinem Scheißleben und deiner Unzufriedenheit dir gegenüber: Keiner versteht dich, alle hassen dich, jeder ärgert dich absichtlich, dein Job kotzt dich an, aber du hast kein Talent für irgendwas, also was bleibt dir anderes übrig, als mit dem Scheiß weiterzumachen?
Wie würdest du dich fühlen, wenn der Gesichtsausdruck all derer, denen du begegnest und die schon lange aufgehört haben, dich zu grüßen, dir immer nur eine Botschaft vermittelt: „Selber schuld!“?
Vielleicht geht es dir wie mir: Ich weiß durchaus, dass diese Menschen sich ihre bescheidene Situation selbst zuzuschreiben haben, aber … sie tun mir leid. Ich kann mich in sie reinfühlen und -denken und habe deshalb eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie es ihnen gehen muss. Was nicht heißt, dass ich deshalb zur neuen Mutter Theresa werden möchte, aber … ich kann diesen Menschen die Hand reichen und ihnen den richtigen Weg zeigen. Gehen müssen sie ihn selber.
Wenn du auf Menschen zugehst, geschehen Wunder
Vor ein paar Monaten stand plötzlich ein klassischer Energievampir vor mir, mit dem ich nie wieder etwas zu tun haben wollte. Doch dann übernahm ein anderer Teil von mir meinen Körper, sagte Dinge, die ich gar nicht sagen wollte, weil ich doch eigentlich für immer schmollen wollte. Und dieser andere Teil entschuldigte sich beim Vampir und zeigte Verständnis für ihn, weil er wusste, dass zu einer verkorksten Situation immer zwei gehören.
Die betroffene Person war nur den Bruchteil einer Sekunde schockiert über meinen Sinneswandel. Was dann kam, war Freude. Der Eisblock, der diesen Menschen seit Jahren umgeben hatte, bekam Risse und fing an zu schmelzen. Der Vampir öffnete sich mir gegenüber, zeigte plötzlich auch Verständnis für mich. Und dann, ja dann fing er an zu lächeln. Ich hatte ihn in all den Jahren nicht ein einziges Mal lächeln sehen. Und jetzt hörte er gar nicht mehr auf damit!
Sicher sind Energievampire wie dieser in der Zwischenzeit nicht zum Entertainer meiner Region geworden. Aber ich habe irgendwas bewirkt. Etwas ganz Kleines. Und wenn er es zulässt, kann dieses Kleine ganz groß werden und zu einer gigantischen, positiven Veränderung führen.
Und jetzt du!
Das Schönste daran war, dass die Wolke sich plötzlich aufgelöst hatte. Zwar war ich vor ihren Blitzen sicher gewesen, aber die negative Energieladung hatte ja immer noch über mir gehangen. Jetzt ist sie weg, komplett weg, denn die karmische Verstrickung ist aufgehoben.
Gerade die Weihnachtszeit ist eine super Gelegenheit, auf andere zuzugehen. Wann hast du dich das letzte Mal über Energievampire geärgert? Und warum?
Wenn du dich daran erinnerst, kommt die Herausforderung: Wechsle doch mal im Geiste die Perspektive: Überleg dir, warum der andere so gehandelt haben könnte. Kannst du dir eine Situation vorstellen, in der du dich ähnlich verhalten hättest? Was könnte die wahre Ursache hinter dem Gefühlsausbruch eines der Energievampire gewesen sein? Hast du durchschaut, wie es zu dem Ausraster kommen konnte? Bist du bereit, dem anderen zu zeigen, dass du ihn verstehst?
Vielleicht magst du das heutige Türchen des Karmakalenders nutzen, um ein wenig Licht in das Leben eines Menschen zu bringen, der es nach Auffassung seiner Umgebung überhaupt nicht verdient hat. Zeig ihm den Weg aus dem Dunkel heraus und warte ab.
Eine spannende Zeit voller weihnachtlicher Wunder und Überraschungen wünscht dir
Sandra Schindler schreibt Kinderbücher jenseits des Mainstream. Zu dem Zeitpunkt, als sie Verena von Mami rocks kennenlernte, erschien gerade ihr zweites Werk, „Flim Pinguin im Kindergarten“ , ein Helfer in Buchform gegen die Trennungsangst bei Kindergartenneulingen. Sandra bloggt außerdem über ihr Leben als alternative Mama, über Bücher, Nachhaltigkeit, Spiritualität und (vegane) Ernährung.
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