Jetzt sind die Rauhnächte vorbei. Diese letzte Nacht der Rauhnächte vom 5. auf den 6. Januar heißt Perchtnacht und wird in manchen Gegenden im Alpenraum als die schlimmste und wildeste Nacht der Rauhnächte genannt. Zahlreiche Dämonen und wilde Geistgestalten der Mittwinterzeit lässt die Frau Percht noch einmal auf uns los, bevor sich die Tore zur Anderswelt wieder schließen.
Die Rauhnächte im Rückblick
Die Rauhnächte sind nun vorbei und ich wende mich nun wirklich dem Neubeginn und dem neuen Jahr zu. Ich fühle mich nicht wirklich komplett bereit dazu und voller Tatendrang wie schon in anderen Jahren. Viel mehr fühle ich mich so, als ob ich jetzt mit den Ferien beginnen könnte. Ich fühle mich eigentlich urlaubsreif und bereit für eine Pause. Und dennoch ist die Zeit des Übergangs vorbei. Das letzte Jahr 2023 liegt doch schon eine Weile zurück und es treibt uns eine ungenannte Macht nach vorne. Ich kann also genau so gut in diesen Fluss springen und mich von dieser Kraft nach vorne spülen lassen. Es geschieht ja sowieso, also mache ich mich, wen auch etwas wiederwillig, bereit für ein neues Jahr mit neuen Aufgaben und neuen Herausforderungen.
Rauhnächte als Zeit des Innehaltens und des Manifestierens
Es verspricht spannend zu werden. Das habe ich schon an meinen 13 Wünschen gemerkt, die ich mir dieses Jahr für mich allein aufgeschrieben habe. Nicht wie sonst zur Wintersonnwende, sondern einfach am 1. Weihnachtstag. Besser spät als gar nicht, oder?
Diese Wünsche aufzuschreiben sind eine Art des Manifestierens. Damit lädst du in dein Leben ein, was du gerne drin hättest im komenden Jahr. Wie jeden Tag seit dem 25. Dezember habe ich heute morgen einen Wunsch auf einem kleinen Zettel gezogen, mich über seine Erfüllung im nächsten Jahr gefreut und ihn verbrannt. Sozusagen als Geste, das Universum für sich arbeiten zu lassen, im Einklang imt einem höheren Wirken zu leben. Es gibt die Auffassung, dass du mit klar formulierten Absichten mehr von dem in dein Leben holen kannst, was dir wichtig ist. Genauso eignen sich die Rauhnächte dazu, sich von alldem zu verabschieden, was du nicht möchtest. Dich von Menschen und Beziehungen, (Arbeits-)verhältnissen zu distanzieren, von denen du vielleicht gemerkt hast, dass sie dir nicht gut tun, deine Energie saugen.
Jetzt sind in meiner Box noch zwei Wünsche übrig. Welche erfährst du, wenn du mein Tagebuchbloggen WMDEDGT bis zum Ende liest, ich habe sie nämlich gerade eben erst geöffnet und bin selbst erstaunt, was nun vom Universum übrig geblieben ist, damit ich mich selbst darum kümmern kann. Ohne selbst aktiv mitzugestalten wird das nämlich nichts mit dem Univesum….
Ok, eigentlich sollte nur ein Wunsch übrig bleiben, aber entweder habe ich einen Tag vergessen einen Wunsch zu verbrennen oder ich habe einen zuviel geschrieben. Ich finde nicht, dass das wichtig ist. Und genauso wenig ist es wichtig, ob du während der Rauhnächte jeden Tag räucherst oder stets präsent bist. Es geht wieder mal nicht darum, es perfekt hinzukriegen.
Was habe ich in der Perchtnacht gemacht?
Zum Glück hielten mich all dies wilde Geistertreiben nicht davon ab, mich in mein Auto zu setzen und Freunde zu besuchen, die nicht allzuweit entfernt zum Urlauben waren und ich sehr selten sehe.
Wenn es stimmt, dass die zwölf Rauhnächte die zwölf Monate des kommenden Jahres symbolisieren, dann wird 2024 ein sehr bewegtes und aktives Jahr. Obwohl es mir so vorkam, dass ich viel rumgehangen bin, waren wir in den Rauhnächten doch sieben Tage lang gar nicht zuhause oder haben einen Ausflug oder etwas mit Freunden unternommen. Das klingt doch gut, oder? So auch am 5. Januar, dem Tag, der am WMDEDGT bei Frau Brüllen gefragt ist.
Nachdem ich morgens mit meiner Familie gefrühstückt habe, bin ich ganz alleine weg gefahren. Und das hat mir sehr gut getan. Ich fahre gerne Auto und höre laut Musik, die mir gefällt. Das entspannt micht. Es ist manchmal so anstrengend alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Ich bin an einen mir unbekannten Ort gefahren und habe mit lieben Menschen einen Spaziergang gemacht zu einer kleinen Hütte. Im tief verschneiten Wald begleitete uns die hinter Wolken versteckte Wintersonne mit ihrem blassen Schein.
Bis wir gegessen hatten und den Ort auf einer kleinen Lichtung zwischen hohen Bergen wieder verließen, war es schon halb vier. Wir haben den Rückweg von einer Stunde gerade noch geschafft, bevor die Dämmerung zu Ende ging und die letzte Rauhnacht hereinbrach. Aber die geschlossene Schneedecke leuchtete zum Glück sehr hell und weiß.
Perchtnacht, Sternsinger und Heiligdreikönigstag
Für meine einstündige Heimfahrt war es dann schon dunkel. Ich fuhr durch hell erleuchtete, weihnachtlich geschmückte Touristenorte und fühlte mich seltsam entspannt. Obwohl ich eigentlich nicht so gerne bei Nacht fahre, ging alles gut. Zuhause gab es dann gleich wieder Haushaltskram zu erledigen und noch ein paar Sachen besorgen, da ja der 6. Januar und Heiligdreikönigstag bei uns ein Feiertag ist.
Ein paar hübsche Sternsinger sind mir auch noch über den Weg gelaufen, oder war das gestern? Jedenfalls ist es kein Zufall, dass diese christliche Tradition genau zum Ende der Rauhnächte abgehalten wird. Die Häuser werden gesegnet und mit Weihrauch ausgeräuchert. So sollen die Winterdämonen in Schach gehalten und vertrieben werden. Ein paar Wochen dauert es nun noch, bis das Licht zurückkehrt und es nicht mehr so früh dunkel wird.
Schlafen konnte ich in den letzten Nächten eher weniger gut und ich habe wieder lange gelesen. Einen Roman aus den 80er Jahren: Sphinx von Anne Garréta.
Vor Mitternacht, manche sagen, genau dann schließen sich die Tore zur Anderswelt und Berta/Berchta/Frau Holles wilde Schar zieht sich dorthin zurück, hat es angefangen zu regnen. Als ich heute morgen aufwachte, hat es heftig geschneit. Das soll das ganze Wochenende so bleiben. Jetzt gehe ich spazieren, trotz dem Wetter, weil ich gestern gemerkt habe, wie das mein aufgewühltes Gemüt beruhigt. Und dann verbringen wir dieses Wochenende daheim, bevor am Montag der Alltag mit Schule und Arbeit – zum Glück – wieder beginnt.
Ach ja, meine übriggebliebenen Wünsche der Rauhnächte wollte ich euch ja noch verraten. Die ich mir selbst erfüllen muss, soll, darf. Ich musste lachen, als ich sie gerade geöffnet habe. Das Witzige ist, dass ich mich nie an alle Wünsche, die ich aufgeschrieben habe, erinnere. Auch wenn ich sie nicht mal vor zwei Wochen geschrieben habe.
Meine übriggebliebenen Wünsche der Rauhnächte
Selbstfürsorge übernimmt das Universum nicht
Auf dem ersten Zettel steht: Yoga regelmäßig. Danke liebes Universum, ja ich weiß schon, da muss ich mich wohl selbst drum kümmern. Selbstfürsorge übernimmt das Universum irgendwie nicht… Das habe ich schon öfter gemerkt. Genau wie Abnehmen und solche Sachen. Ok, gut, das ist der Deal, ich werde mich darum kümmern, wieder regelmäßig auf die Yogamatte zu bewegen. Wie gut, dass ich mich bereits für nächste Woche zu einem dreiwöchigen Kurs angemeldet habe, um mich zum Yoga zu motivieren.
Kreativ werden musst du ganz allein!
Der zweite Wunsch, um den ich mich in 2024 kümmern werde, heißt: gutes Kinderbuch schreiben. Kreativ werden, die Disziplin aufbringen, sich zum Schreiben hinzusetzen und sich Zeit dafür zu verschaffen, das sind alles Rahmenbedingungen, die einem das Universum nicht auf dem Silbertablett serviert. Hier heißt es aktiv mitarbeiten! Doch ich bin hochmotiviert, denn ich habe kurz vor Weihnachten einen neuen Buchvertrag unterschrieben: für ein Kinderbuch in einem kleinen, aber feinen Verlag. Wie wunderbar, aber jetzt geht die kreative Arbeit erst richtig los! Also klemme ich mich ab Montag hinter den Schreibtisch und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich richtig ins Zeug zu legen.
Wie schön, dass genau diese beiden Wünsche übrig geblieben sind, nicht wahr? Ich wünsche dir einen wunderbaren Neustart und dass all deine Wünsche in Erfüllung gehen. Hilf ein bisschen nach, ok?
Alles Liebe und viel Magie, Verena
P.S. Die Fotos zu der Winterwanderung zeige ich im WIB am Sonntag. Schau gern vorbei.