Werbung. Bei der Spendenaktion für Flüchtlingskinder “Kinder malen für Kinder” anlässlich der Buchneuerscheinung “Ich bin das Mädchen aus Aleppo” kann jeder ein Bild malen. Redet ihr mit Euren Kindern über Kriege? Unsere Kinder stellen mir über dieses Thema viele Fragen und wollen wissen, warum es Flüchtlinge gibt. Bei dieser Spendenaktion für Flüchtlingskinder spendet Bastei Lübbe pro Bild 1 € an die Einrichtung Start Up – Club zum Ankommen, betrieben von der Caritas des Erzbistums Köln.
Die Begegnungsstätte “Start Up – Club zum Ankommen” bietet geflüchteten Kindern, Jugendlichen, Frauen und Familien Kurse, Raum für Begegnung und Austausch, Beratung und Begleitung bei der Klärung und Bewältigung des Alltags.
Anlass für die Spendenaktion für Flüchtlingskinder
Die Spendenaktion für Flüchtlingskinder begleitet ein bei Bastei Lübbe neu erschienenes Buch zum Thema Kinder und Kriege. Bana Alabeds Geschichte Ich bin das Mädchen aus Aleppo zeigt, wie grausam es besonders für die Kinder ist, in einem Land im Kriegszustand zu leben. Das Twitter-Mädchen aus Aleppo hat ihre Erlebnisse in einem Buch bei Lübbe veröffentlicht. Sie begann mithilfe ihrer Mutter im September 2016 zu twittern und machte so sehr viele Menschen auf sich aufmerksam – darunter auch Prominente wie J.K. Rowling. Durch die hohe Medienaufmerksamkeit der englischsprachigen Tweets aus dem Kriegschaos Aleppos gelang es der Familie ihre Flucht aus der isolierten Stadt zu erwirken. Ende 2016 hat das damals siebenjährige Mädchen mit ihrer Familie Aleppo verlassen können. Davor hat sie etwa vier Jahre ihren Alltag als kleines Mädchen im Krieg verbracht und erlebt wie die vertraute Welt um sie herum zunehmend in die Brüche ging.
In dem Buch geht es nicht um Politik. Es ist eine Botschaft an die Welt, endlich aktiv für den Frieden einzutreten. Denn solange in Kriege investiert wird, gibt es Opfer. Kinder werden ihrer Grundrechte beraubt und erleiden irreparable Schäden. Nicht alle haben soviel Glück wie Bana. So viele sterben, so viele erleben unvorstellbares Leid und erholen sich davon ihr ganzes Leben nicht. Dieses Buch rüttelt wach und das ist gut so!
Ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, dass unsere Gesellschaft sich immer mehr einlullen lässt von Konsum, Smartphone & Co. Vergleichen wir mal die Teilnahme der Bevölkerung an Friedensdemonstrationen, die Haltungen der Regierungen zu Kriegen und dem internationalen Waffenhandel. Immer mehr macht sich bei vielen eine “Alles-Egal-Haltung” bereit. Wir schauen weg, weil wir das Gefühl haben, eh nichts ändern zu können. (Ich schließe mich hier vollkommen ein!) FRüher war ich empört und wütend – heute bin ich mit meinen eigenen kleinen Problemen beschäftigt. Deshalb empfehle ich Euch dieses Buch:
Das kann sich keiner von uns vorstellen
Wir können uns überhaupt nicht vorstellen wie es ist, den ganzen Tag drinnen bleiben zu müssen, weil es zu gefährlich ist, das Haus zu verlassen – lebensgefährlich. Jeder, der raus geht, könnte nicht wieder kommen.
Wir im Frieden groß gewordenen Menschen können es uns nicht vorstellen wie laut der Krieg ist, wie es sich anhört Bomben über Bomben in nächster Nähe auf Wohngebiete und Krankenhäuser prasseln zu hören. Wie könnten wir uns vorstellen, das Haus zu verlassen, wenn an einem “guten Tag” nur zwei bis drei Bomben in etwas weiterer Entfernung nieder gegangen sind. Denn an schlechten Tagen, beschreibt Bana Alabed, sind es 10 oder mehr Bomben.
Und wir können uns auch nicht vorstellen wie verwesendes Fleisch riecht. Genausowenig kann ich es mir vorstellen in einem schmutzigen Abrisshaus auf dem nackten Fußboden zu schlafen, weil mein Zuhause zerbombt wurde. Wie es ist, wenn Du den leblosen Körper Deiner besten Freundin findest?
Was macht der Krieg mit den Kindern? Selbst wenn sie wie Bana und ihre Geschwister das große Glück haben mitsamt ihren Eltern überlebt zu haben und in Sicherheit zu sein? Ist es überhaupt möglich, derart traumatisierte Kinder ihre Unbeschwertheit zurück zu geben? Banas kleinster Bruder, der im Krieg geboren wurde, lernte erst sprechen, als die Familie dem Krieg entkommen war.
“Wenn man die ganze Zeit Angst hat, macht der Körper manchmal etwas anderes als das, was der Verstand will – zum Beispiel nicht mehr reden oder in die Hose pinkeln oder schlecht träumen oder zu zittern anfangen. All das ist uns passiert.” (Alabed, S. 101)
Dankbar sein für den Frieden
Beim Lesen dieses Buches ist mir wieder einmal klar geworden wie gut wir es in diesem Teil Europas haben. Beim Lesen habe ich mir öfter einmal gedacht, warum will die Mutter denn unbedingt in Aleppo bleiben? Sie selbst beschreibt – ihre Textpassagen wechseln sich mit den Erzählungen aus der Sicht des Kindes ab – wie sie mit den Kindern und ihren Eltern in die Türkei geflohen ist, hochschwanger mit ihrem dritten Kind. Das Baby und sie selbst wären wohl ohne diese Entscheidung aufgrund einer schwierigen Geburt mit hohem Blutverlust und Mangelernährung gestorben. Die anschließende Rückkehr nach Aleppo ungefähr ein halbes Jahr später hat mich emotional ziemlich aufgeregt – wohl auch die Großeltern der Geschwister Alabed. Überhaupt ist da Buch so mitreißend und packend, dass ich es in einer langen Nacht in einem Ruck durchgelesen haben. Es rührt an, nein, es erschüttert.
Die Rückkehr der Mutter mit ihren drei Kindern erfolgte in einer relativ ruhigen Phase in Aleppo. Die Mutter macht sich selbst große Vorwürfe, dass sie durch ihren Entschluss zurückzukehren, ihre Kinder in eine noch misslichere Lage als je zuvor gebracht hat. Ihre Gedanken fasst sie in eine wunderschönen poetischen und sehr bildhaften Sprache – besonders wenn sie über ihre Liebe zu den Kindern spricht und darüber wie es ist, als Mutter zu sehen, wie diese mehr und mehr gesundheitlich und psychisch verfallen.
Ich bin selbst Mutter von drei Kindern, mein ältester Sohn ist wie Bana 2009 geboren. Ich bin froh, Deine Geschichte gelesen zu haben, Bana, und wünsche Dir und Deinen Brüdern ganz viel Glück. Danke, dass Du mich daran erinnert hast, wie dankbar wir sein können für den Frieden in unserer Weltregion. Wir sollten alles dafür tun ihn zu erhalten. Denn auch Du und Deine Familie konntet Euch noch vor einigen Jahren nicht vorstellen, dass der Krieg zu Euch kommt.
Aktiv werden statt urteilen
Obwohl ich die Mutter erst nicht verstanden habe, dass sie zu ihrem sich weiterhin in Aleppo befindenden Ehemann und geliebten Papa der Kinder zurück gekehrt ist, hat sich bei mir mit dem Weiterlesen eine andere Erkenntnis verfestigt: Es ist nicht möglich über solche Schicksale ein Urteil zu fällen. Die Menschen leiden eben so sehr unter Lebensgefahr wie unter dem Verlust der Heimat und der Zerrissenheit ihrer Familien. Es ist für uns Wohlbehütete nicht angebracht, zu urteilen. Wir können es schlicht nicht nachvollziehen. Was wir aber tun können, ist helfen.
Es gibt viele Wege zu helfen. Ich finde es sehr bewundernswert, wenn Menschen sich selbst aktiv in der Flüchtlingshilfe engagieren. Es gibt bei uns Mamas, die laden immer wieder Neuankömmlinge aus Syrien zu sich nach Hause ein oder gehen in das Flüchtlingsheim am Ort, um bei den Hausaufgaben zu helfen.
Kinder malen für Kinder
Bastei Lübbe hat mit der Spendenaktion für Flüchtlingskinder eine tolle Aktion ins Leben gerufen, für alle, die helfen möchten, aber nicht so recht wissen wie. Dazu braucht es auch weder viel Zeit, Mut oder großes Engagement. Denn einfacher geht es nicht: Lasst Eure Kinder, Enkelkinder, die Kinder von Verwandten, Bekannten und Freunden ein Bild als Zeichen für den Frieden malen und ladet es hier hoch. Mit dieser Spendenaktion für Flüchtlingskinder möchte der Verlag geflüchtete Kinder in Deutschland mittels der Begegnungsstätte “Start Up – Club zum Ankommen” unterstützen und ihnen dadurch einen vielleicht etwas leichteren Start in ein neues Leben möglich machen.
Also ran an die Buntstifte, redet mit Euren Kindern und malt alle tolle bunte Bilder für die “Kinder malen für Kinder” Spendenaktion für Flüchtlingskinder. Meine Kinder haben schon überlegt, ob jeder drei Bilder hochladen darf – da sie ja drei Vornamen anzubieten hätten…. Ich habe eine bessere Idee: Erzählt Euren Erzieherinnen im Kindergarten und den Klasslehrerinnen in der Schule von dieser Spendenaktion für Flüchtlingskinder. Wenn ganze Schulklassen und Kitagruppen mitmachen, wäre das doch toll.
Mehr lesen über das Buch könnt ihr auch bei den Bloggerinnen Mama Nisla und Apfelbäckchen und Kinderleute.
1 Comment