Auszeit für mich oder Mama Monster kommt helfen #Blogparade

Auszeit für mich - Zwischenstopp Bangkok

 

Immer wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ‘ne Auszeit her.
Yeah, so ist das wirklich, kurz bevor ich zusammenbreche, kommt das Mama Monster aus mir heraus und hilft mir, eine Auszeit für mich durchzusetzen – auch mit auf den Tisch hauen, Augen rollen und wenn’s sein muss Drohungen und Wut.
Sonst würde ich als stolze Mutter von seit heute einem ABC-Schützen und zwei quietschvergnügten fünfjährigen Lause-Zwillingen sang- und klanglos implodieren. Manchmal will ich etwas sagen zu meinen Kindern und sie labern und labern und erzählen sich was (eben fast genau wie die drei Chinesen mit dem Kontrabass) und ich kann mir einfach kein Gehör verschaffen. Anstatt dagegen anzukämpfen, werde ich mir der Situation gewahr und mache kehrt, nutze die Gelegenheit, um in meinem stillen Kämmerlein zu verschwinden und herrlich ruhige Momente zu erleben. Dafür “bezahle” ich die Auszeit für mich spätestens, wenn ich das kreative Chaos in den Kinderzimmern entdecke.

Bitte habt kein schlechtes Gewissen!

Wenn ich mir dagegen eine Auszeit für mich ganz bewusst nehmen will, klappt es schlecht. Die Kinder kommen dauern mit etwas an, stören und respektieren einfach keine geschlossene Tür. Manchmal platze ich dann einfach und nach einem Tobsuchtsanfall meinerseits ist dann für 15 Minuten Ruhe. Doch das Herumschreien kostet mich meist soviel Energie, dass ich erholungsbedürftiger als vorher bin.

Doch eines ist sicher: Ein schlechtes Gewissen habe ich deswegen nie. (Wegen dem Herumbrüllen schon eher und deshalb brauche ich ja regelmäßig eine Auszeit für mich! Teufelskreis, Hirn!) Jeder Mensch braucht Zeit seine Batterien wieder aufzuladen. Sonst geht alles schief. Die Kinder müssen das lernen – sowohl andere Menschen in ihren Grenzen zu respektieren, als auch sich selbst einmal herunterzufahren. In unserer Familie üben wir das in der Beziehung von jedem mit jedem, obwohl es wie mir scheint noch ein langer Weg dahin ist.

Was mir super hilft ist meine Yoga-Praxis als Auszeit für mich. Doch leider bin ich da nicht immer konsequent. Seit Mai habe ich es genau achtmal geschafft, zuhause allein zu üben und in einem Studio war ich höchstens zweimal, oder war es einmal? Ihr seht schon, Disziplin klappt bei mir nicht dauernd. Dafür esse ich dann Süßkram, wenn ich ausgepowert bin. Ständig muss ich mir bewusst machen, dass diese im Unterbewusstsein verankerte Art sich selbst zu belohnen – gleicheinem unüberwindbaren, beständigen Muster, nichts und rein gar nichts an meinem Zustand ändert. Yoga dagegen heilt mich von innen. Die Entspannungsübungen und Asanas machen mich ruhiger, manchmal finde ich durch das Dehnen meiner Muskelpartien sogar in eine spontane Meditation.

Tja und was ich ja gerade neu entdeckt habe, ist das Bloggen, das mir auf eine andere Art eine Auszeit für mich bietet. Das Gefühl das da noch andere Mamis sind in diesem großen Deutsch-Raum, die ihren Betrieb auch irgendwie schaukeln, mal mehr oder weniger perfekt, das beruhigt mich. Dabei muss ich zwar aufpassen, mich nicht in Social Media Gezappe zu verlieren, denn das Tolle an der Blogosphäre sind für mich eher die Denkanstöße, gleichen Wellenlängen und Inputs, die mich wie diese Blogparade zum Nachdenken über mich und mein Leben anregen. An dieser Stelle danke Séverine, du Mama on the rocks für diese Aktion und den daraus entstandenen für mich zugleich beruhigenden und anregenden Abend.

Fehler machen erlaubt – die Kinder gedeihen doch prächtig.

Und damit wären wir beim Naheliegenden. Stresst Euch nicht so und setzt Prioritäten. Niemand muss alles richtig machen. Bei vielen Themen gerade in der ersten Baby-Zeit gibt es sowieso kein falsch und richtig. Ob Stillen oder Fläschchen, Abhalten, Stoffwindel oder Pamper das Rennen macht, ist doch nur Ansichtssache. Hauptsache die Mami ist entspannt und gönnt sich ab und zu eine Pause. Als die Zwillinge vier Monate alt waren, bekam ich eine Anfrage zwecks eines Artikels. Ich habe zugesagt und diese Arbeit war für mich die größte Freude. Doch mittlerweile ist das Pensum so hoch, dass es schwieriger geworden ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Wenn ich wie letzte Woche sieben Tage weg von zuhause bin zum Arbeiten in der Stadt ist das einerseits toll und ich habe die Gelegenheit alles zu erleben, was ich mit Familie und auf dem Land nicht kann. Andererseits komme ich oft supermüde heim und der Geräuschpegel zuhause geht mir noch mehr auf den Keks als sonst. Doch dadurch lerne ich auch neue Grenzen zu ziehen und den Kindern zu zeigen, wie weit sie gehen können. Und eventuell schaffe ich das ja auch irgendwann ohne Hilfe des zähnefletschenden Mama Monsters.

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