Heute erzählt uns Jona Elisa Krützfeld, wie sie beschloss, dass sie einen eigenen Verlag gründen muss, um afrikanischen Autorinnen und Autoren im deutschsprachigen Raum mehr Sichtbarkeit zu verleihen.
Wie und wann bist Du auf die Idee gekommen, einen eigenen Verlag gründen zu wollen?
Ich habe 2015 in Kigali, Ruanda, mit Freunden zusammen gesessen und wir haben darüber gesprochen dass in Deutschland so viel über Wirtschaft und Politik in afrikanischen Ländern gesprochen wird und so wenig über Literatur, Geschichte, Philosophie oder Sprachen afrikanischer Völker. Zuerst wollte ich einen Buchladen oder eine Bibliothek mit afrikanischen Literaturen aufmachen, aber an dem Abend habe ich irgendwie gedacht: Warum nicht gleich einen eigenen Verlag gründen? Ich bin eigentlich schon immer Lektorin gewesen, in der Rolle fühle ich mich wohl.
Woher kommt Deine Begeisterung für afrikanische Literatur, Design und Kunst?
Ganz einfach: Aus der Beschäftigung damit!
Was machst Du sonst noch so außer einen eigenen Verlag gründen?
Ich habe nebenbei zwei Lohnjobs und bin in Leipzig in allerlei kulturelle Projekte und Allianzen verwickelt. Wenn ich mal Freizeit habe, dann lese ich Literatur, die nichts mit meinem Verlag zu tun hat, beschäftige mich mit Teetrinken, gärtnern, meinen wundervollen Freund:innen und ich gehe auch sehr gerne aus!
Wie wählst Du Bücher für Deinen Verlag aus bzw. worauf legst Du den Fokus im Verlagsprogramm?
Ich scoute so, dass ich selber lese, recherchiere und mir Empfehlungen geben lasse von Übersetzer:innen, meinen Autor:innen, von Agenturen, anderen Verlagen oder Institutionen.
Im Verlag lege ich einen Fokus auf historische Fiktion, weil ich es wichtig finde, die literarische Vermittlung des kollektiven Gedächtnisses afrikanischer Völker und Gemeinschaften zugänglich zu machen. Ich habe aber auch ein großes Herz für anspruchsvolle erotische Fiktion, so wie im aktuellen Kurzgeschichtenband “Was mittwochs war, und freitags.”
Was ist Dein besonderes Lieblingsbuch?
Oh Gott, die immer gefürchtete Frage. Das eine Lieblongsbuch habe ich nicht, aber zu meinen Favourites gehören Nabokov, Ransmayr, Christa Wolf, Soyinka und Alexijewitsch.
Gibt es etwas, worauf Du uns noch aufmerksam machen möchtest?
Na klar, gerne! Mein Verlagsprogramm, unter: www.akono.de
Wie hat die Tätigkeit als Verlegerin Dein Leben bereichert?
Ich darf mich jeden Tag mit einer Sache beschäftigen, die ich liebe, durch die ich kluge und inspirierende Leute treffe und an der ich persönlich wachse. Wenn das kein Reichtum ist!
Was kommt als nächstes nach einen eigenen Verlag gründen?
Das nächste Verlagsprogramm ist schon geplant, es sind wieder zwei tolle Romane und ein Gedichtband dabei. Und ich würde gerne einen meiner Romane auf die Theaterbühne bringen, also mal in ganz neue Gefilde vorstoßen. Da freue ich mich sehr drauf!
Gewinne den Roman “Sie wäre König” von Wayétu Moore
Bei unserem Gewinnspiel kannst du ein Exemplar von “Sie wäre König” von Wayétu Moore gewinnen. Alle weiteren Infos findest du auf meinem Instagram-Kanal @mamirockt oder auf der Mamirocks-Facebookseite. Wenn du hier einen Kommentar hinterlässt, bekommst du ein Extralos.
Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung mit Meta (Facebook oder Instagram). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 18.12.22 um Mitternacht.
Ich wünsche Dir viel Glück und freue mich über Deine Kommentare: Hast du schon mal ein Buch eines afrikanischen Schriftstellers gelesen? eines meiner Lieblingsbücher ist zum Beispiel Jame Bunda, eine Jamesbond Parodie vomn Pepetela aus Angola in angolanischem Portugiesisch. Auch “A Travessa do Rosario” ist ein wunderbares Buch eines zeitgenössischen angolanischen Schriftstellers. Beide Bücher sind leider nicht ins Deutsche übersetzt.
Afrikanische Literatur habe ich im Zuge meines Literaturstudiums und meiner Magisterarbeit in “Postcolonial Studies” gelesen. Dazu kamen viele andere Romane mehr von Schriftstellerinnen und Schriftstellern aus Nigeria, Ghana, Mozambique und Angola. Ich finde es richtig super, das es den akono Verlag für afrikanische Kulturen gibt, denn die afrikanischen Kulturen und Traditionen sind unglaublich reichhaltig, spannend und vielfältig.
Drück dir die Daumen!
das Buch klingt sehr spannend! vielleicht hab ich ja Glück 😀
Ich finde das Cover des Romans “Sie wäre König” unglaublich schön und auch die anderen Cover der Verlagsbücher sind sehr schön gestaltet. Kompliment!