Ich verbringe viel analoge Zeit mit meiner Familie und mir allein als Meditation – meist im Garten, denn die Gartenarbeit erdet und beruhigt mich. Da ich mir analoge Zeit in erster Linien an den Wochenenden gönnen kann, da das Internet (für Recherchen) und der Computer (zum Schreiben) ja die Grundlage meiner Arbeit als Journalistin bilden.
Deshalb habe ich irgendwie keine WIB mehr hingekriegt. Die analoge Zeit hat es nämlich in sich. Wer ein ganzes Wochenende auf Medienkonsum verzichtet, hat abends plötzlich keine Lust mehr sich noch an den Rechner zu setzen, bleibt lieber draußen auf der Gartenbank hocken. Bei mir zumindest ist das so.
Und es tut mir gut. Es beruhigt mich, erdet mich. Und wir schaffen gerade jede Menge Dinge durch die analoge Zeit, die wir schon ganz lange auf der Liste haben. Hier seht ihr mal, was wir alles im Garten gemacht haben.
Denn unsere analoge Zeit – Auszeit haben wir vor allem im Garten verbracht. Ich möchte Euch auch gerne zeigen, was aus unserem Projekt Hochbeet und bienenfreundlicher artgerechter Garten so geworden ist.
Meditation im Garten
Der Garten ist für mich sehr entspannend, wohltuend, meditativ. Diese Blumen habe ich mit meiner Tochter für die Bienen angesät. Sie sind so schön gewachsen. Auch im Titelbild seht ihr eine Wilblumenmischung, die wir mitten in die Wiese gesät haben. Sie sind gewachsen ohne dass sie jemand ausversehen umgemäht hätte…
Hier sieht man auch nochmal gut, dass wir nicht die ganze Rasenfläche hochwachsen lassen haben. Anfangs schon, aber dann haben wir gemäht, als alles etwa kniehoch gewachsen war. Die Bienen haben Oasen wie diese Blumen hier. Meine Beobachtung ist aber, dass die Bienen vermehrt auf die blühenden Hecken abfahren. Auch Brombeerblüten und den Borretsch lieben sie sehr.
Hier der Borretsch – die lila Blüten schmecken auch super im Salat – und im Hintergrund Zwiebeln, die mögen die Bienen auch sehr.
Gartenarbeit ist für mich die analoge Zeit zur Entspannung schlechthin. Die einfachen Tätigkeiten mit der Hand, die sich wiederholen, beruhigen ungemein. Hier haben wir einen Haufen gemacht mit Gestrüpp für Kleintiere.
Gärtnern auf dem Balkon und in Kübeln – Urban Gardening
Hier nochmal mein Tipp für alle, die keinen eigenen Garten haben. Meine Gurken und meine Tomaten gedeihen prima (viel besser) in Kübeln auf der Terrasse.
Bald gibt es Gurken!
Die Tomaten auszugeizen, d.h. die kleinen Triebe in den Astgabeln zu entdecken und zu entfernen bevor sie Blütenansatz tragen, sit meine liebste Morgenmeditation und Achtsamkeitsübung im Garten.
Wer keine eigenen Beeren hat, kann eine Erdbeer- oder Heidelbeerfarm besuchen, im Wald nach wildn Himbeeren und Brombeeren suchen oder in der Stadt Ausschau halten!
Da unser Kirschbaum wegen dem Schnitt dieses Jahr kaum Früchte hat, habe ich mir Sauerkirschen abgepflückt von einem Baum, der in einer Mietanlage steht. Ich beobachte das jetzt seit einiger Zeit und es pflückt keiner diese Kirschen ab. Ich liebe Sauerkirschen, auch wenn sie klein und mühsam zum Verarbeiten sind.
Auch das Pflücken und Ernten sind mega entspannende analoge Tätigkeiten, die einen sofort zu sich selbst zurückbringen. Der Blick in den grünen Blätterwald ist Balsam für meine Seele.
Was ist aus dem Hochbeet geworden?
Von dem Hochbeet bin ich ein bisschen enttäuscht, denn da kamen so blöde Raupen und haben alle Karotten und fast alle Rettichpflänzchen aufgefressen. Nur Rucola und Feldsalat haben sie verschmäht. Danke fürs Gespräch – Gärtnern ohne gift ist nicht immer einfach. Aber dafür wieder viel analoge Zeit beim Unkraut jäten verbracht…
Aber immerhin geht es den Kartoffelpflanzen gut…
Für die Rosen haben wir auch endlich Zeit gehabt und uns um sie gekümmert, dass nur noch sie dort wachsen und dass sie sich wo anlehnen können, wenn es stürmt. Sie sind so wunderschön und blühen bis in den Herbst hinein.
Damit alles gut gedeiht, habe ich auch wieder Brennnesseljauche gemacht. Das spart jede Menge Dünger in Plastikflaschen. Wie man sie ansetzt, habe ich hier schon mal erklärt. Es ist ganz einfach, dauert 2 Wochen und reicht die ganze Saison über. Man gibt alle 2-3 Wochen einen Becher voll dem Gießwasser zu.
Analoge Zeit mit der Familie und für die Kinder
Endlich haben wir diesen Pool aufgebaut, der schon ewig in unserem Besitz ist. Wir hatten aber nie die Zeit ihn aufzustellen. auch die alte Schulbank, die seit dem Umzug keinen Platz mehr im Haus hat, wurde jetzt zum Gartenmöbel umfunktioniert.
Dass der Pool besonders nachhaltig wäre, bezweifle ich.Aber er ist sehr schonend für die Nerven der Eltern. Die Kinder klagen nicht über die Hitze und spielen im kühlen Wasser, auch wenn wir selbst arbeiten und keine Zeit für sie haben.
Aber ich war auch schon drinnen zum Abkühlen! Gestern hatten wir 39 Grad Celsius.
Außerdem haben wir unser Zelt aufgestellt, um es mal zu überprüfen vor dem Urlaub.Es ist supertoll und luftig. Kindern und großen macht es Spaß hier zu übernachten und dem Konzert der Vögel in der Dämmerstunde zu lauschen.
Nachhaltige Blumenvase und Tischschmuck
Endlich sind auch meine Ringelblumen aufgegangen. Sie blühen in einem Topf und sind daher viel nachhaltiger als Schnittblumen.
Mehr Zeitung lesen
Mein letzter Tipp für eine gelungene analoge Zeit im Garten: Zeitung lesen. Am Freitag habe ich mir seit langem wieder Zeitungen gekauft. Es tut gut sie zu lesen, auf der Terrasse oder am See.
Es ist eine ganz andere Art der Information als die im Internet oder gar in Sozialen Medien. Es dauert länger, aber man hat ja Zeit, um die Zeitungsartikel sich auf mehrere Tage aufzuteilen.
Mit diesem Beitrag möchte ich auch zu den #ecomoments Thema nachhaltige Ernährung im Juni beitragen.