Home Office ist für viele Chefs ein Reizwort! Bei dem Versuch eine solche Änderung in den Arbeitverhältnissen herbeizuführen, stoßen Angestellte häufig auf Granit. Wie gelingt es, meinen Vorgesetzten davon zu überzeugen, dass ich ebensogut und effizient von zuhause aus arbeiten kann? Was steckt hinter den Vorurteilen bezüglich der Arbeit außerhalb des Büros? Kontrollverlust? Angst vor müßigen, unkorrekten Mitarbeitern oder Qualitätseinbußen?
Gerade das Gegenteil tritt in den allermeisten Fällen ein. Zuhause arbeitende Mütter sind meist hochmotiviert und engagiert. Viele empfinden diese Möglichkeit als ein Geschenk und eine Chance, die es zu nützen gilt.Und geben daher 120 %. Durch die räumliche Distanz zum Büroalltag entwickelt so manche/r auch erstaunlich kreative Ideen. Eigentlich logisch, gemäß dem Sprichwort, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Seit ich nicht mehr täglich in der Redaktion hocke, sehe ich manche Themen oder Standpunkte aus einem anderen Blickwinkel, habe mehr Distanz, denke quer und schlage neue Themen von jenseits des Tellerrands vor.
Home Office starten = Flexibilität
Das Modell eignet sich besonders gut für Teilzeit-Modelle und lässt sich perfekt mit den Anforderungen von Familien kombinieren. Der große Pluspunkt für Mütter wie Väter: viel mehr Flexibilität. Keine unüberwindlichen Schwierigkeiten, wenn mal ein Kind krank ist – zuhause lässt sich mit wenig Aufwand ein krankes Kind pflegen und nebenher z.B. der Email-Verkehr am PC erledigen.
Elternzeit nützen
Doch wie überzeuge ich nun meinen Chef, meine Chefin, die nichts von meiner Idee, ein Home Office starten, wissen will? Am besten Reden wir gar nicht viel vom Reizwort HomeOffice starten und zeigen einfach in der Praxis, wie gut dieses Modell funktioniert! Dazu bietet sich die deutsche Elternzeit, in Österreich Karrenz, geradezu an. Warum nicht Hilfe anbieten, wenn es gerade einmal wieder brennt? So ziemlich jeder macht doch ab und an einen Besuch mit den süßen Kleinen auf Arbeit. Wer den Kontakt mit den Kollegen hält, bleibt informiert über News und Entwicklungen im Büro. Bei mir waren es kurz nach der Geburt meine Italienischkenntnisse, die gberaucht wurden. Ab und zu erledigte ich etwas in gleichbleibender Qualität. Und plötzlich waren die anfänglichen Bedenken kein Thema mehr, vielmehr wurde mein Angebot, im Notfall einzuspringen, schon oft dankend angenommen. Im Laufe von fünf Jahren ergaben sich flexible Modelle der Zusammenarbeit. Mir selbst fallen mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten an, und ich schlage Kooperationen vor, die ich selbst als Redakteurin einst als unmöglich abgelehnt hätte. Also Hemmschwellen behutsam abbauen! Die Technik ist längst soweit, um das perfekte Home Office zu starten.
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