oder
Die Schnitzeljagd im Supermarkt
Letztens hatte ich einen Geistesblitz. Der war auch nötig, denn es ist mir mittlerweile ein Greuel, alle drei Kinder beim Einkaufen dabei zu haben! Als sie noch kleiner waren, fanden sie im Supermarkt alles super und so aufregend, dass ihnen gar kein Blödsinn eingefallen ist. Nachdem das Einkaufen nun alltäglich für sie geworden ist, langweilt sich die Rasselbande und bei uns heißt das entweder wir streiten oder wir stellen etwas an.
Ein Trick wie Kinder beim Einkaufen im Supermarkt mithelfen und Spaß haben!
Neulich wollten wieder einmal alle mit, als ich beim Frühstück verkündete, dass heute unser wöchentlicher Großeinkauf ansteht. Streitlust hing schon wieder wie eine Gewitterwolke über den Cornflakes-Schüsseln, denn in letzter Zeit habe ich immer höchstens zwei Kinder mitgenommen. Da kam der Geistesblitz aus der Wolke heraus und erleuchtete meine vom Kindergeschrei dumpf dröhnende Hirnrinde: “Wer fertig gegessen hat, darf sich selbst eine Einkaufsliste malen!” und die Erleuchtung hielt an: “Wir machen heute eine Schnitzeljagd im Supermarkt. Jedes Kind bringt die Dinge, die er auf seine Liste gemalt hat zum Einkaufswagen!” Alle waren begeistert. Ich sagte also jedem Kind reihum, was wir kaufen wollten und die Kleinen begannen mit ihren Buntstiften Bananen, Mozzarella, Brotlaibe und Kekspackungen, Joghurtwaffeln und Gurken zu zeichnen. Mein ABC-Schütze malte sogar stolz die Anzahl der Lebensmittel als Zahlen dazu. Für Tiefkühlkost erfanden sie sofort einen kleinen blauen Stern als Symbol.
Viele der Bildchen muteten für mich eher kryptisch an und ich fragte nach dem Anziehen die Kinder noch einmal, was das oder jenes bedeute. Erstaunlich, aber alle wussten noch genau, was sie da gemalt hatten. Und diesmal waren meine Kinder beim Einkaufen beschäftigt, voll bei der Sache und der Mama helfen machte mal wieder richtig Spaß. Besonders stolz waren meine 5-jährigen Zwillinge als eine ältere Dame sie fragte, was sie da machten und sich von ihnen ihre Einkaufslisten im Detail erklären ließ. Wir fuhren zwar ein wenig mehr im Zickzack durch das Geschäft als sonst, aber wen stören schon ein paar eifrige Schnitzeljäger, die Vollgas durch die samstagsvollen Gänge preschen, wenn’s sonst nichts ist. Kein Geschrei, kein Gekreische, keine Tränen. Strahlende Kinderaugen.
Wie bewege ich meine Kinder zum Mithelfen daheim?
Zum Mitmachen im Haushalt haben wir jetzt übrigens auch eine Liste für eifrige Helfer am Kühlschrank picken. Jedes Kind bekommt einen Punkt z.B. für Tisch decken, Spülmaschine ausräumen, Garderobe in Ordnung bringen, Blumen gießen oder Tisch abwischen. Für das Zimmer aufräumen gibt es sogar zwei Punkte. Manche von euch finden es vielleicht selbstverständlich, dass die Kinder mithelfen. Aber mit dieser Liste klappt es bei uns viel besser. Die Motivation hält an und der Große hilft den Kleinen sogar beim Zimmer aufräumen, damit die auch ihre Punkte schaffen, damit sie gemeinsam ein Computerspiel auswählen dürfen. Als Belohnung dürfen meine Weltbesten Helferlein nämlich wählen zwischen etwas süßem oder einem Aufkleber (1 Punkt), Medienkonsum (3-4 Punkte), Ausflug (5 Punkte) und Spielzeug (30 – 40 Punkte). Mal sehen, ob die Liste so funktioniert. Das Spielzeug habe ich vorgeschlagen, damit gerade für den Großen der Anreiz zum Sammeln entsteht und er nicht dauert Computerspielen wünscht. Medien und Süßes dürfen sie natürlich auch weiterhin ohne Liste!
Wie funktioniert das bei Euch so?
Ich würde mich über Euer Feedback freuen, denn alles was wir bisher eingeführt haben, ist nach einer Weile wieder eingeschlafen, z.B. auch die Garderobenpolizei wo jedes Kind für etwas verantwortlich sein sollte.
Liebe Anke! Probier das mal aus mit der Liste zum Malen. Obwohl die üblen Trotzphasen bei uns eigentlich vorbei sind, gibt es wirklich immer Überraschungen! Der Umgang mit Konsum ist den Kindern zudem oft nicht durchschaubar. Eines meiner Kinder hat mit ca. 2 Jahren wiederholt Weihnachtsmänner im Laden aufgerissen und angebissen, weil sie ihn so schön anlächelten. Ganz spaßig – die Kids merkten, dass ich die Dinger danach immer gekauft hab… Gruß Verena
Das mit dem Einkaufen ist auch so eine Sache bei uns. Meistens verläuft alles gut. Aber dann gibt es diese anderen Tage, die im Supermarkt völlig aus dem Ruder laufen. Da wird sich auf den Boden geschmissen oder der ganze Laden zusammengebrüllt. Mein Sohn ist in dieser Beziehung ein absolutes Überraschungsei.
Zum Thema Wutausbruch im Supermarkt habe ich auch einen Blogartikel geschrieben, den ihr gerne hier lesen könnt:
http://mama-geht-online.de/index.php/2015/08/26/weltuntergangsdrama-bei-edeka/
Und es ist schön zu hören, wenn es anderen Müttern auch so geht ;.)
Ganz liebe Grüße
Anke