Für mich ist die Malerei heute eine wichtige Quelle der Regeneration. Das ganze Wochenende habe ich gemalt. Das Malen ist für mich wie Ausruhen. Ich atme plötzlich wieder tief und fest durch. Die Farben inspirieren mich außerdem. Ich suche mir passende Farbkombinationen aus und genieße ihre Wirkung auf mich.
Im Farbrausch
Letzte Woche habe ich mir Farben gekauft und ich habe mit meinem Farbwahn und meiner Malerei heute alle Kinder angesteckt. Sie sind mit mir im Farbrausch, schwelgen in Farbe und malen sogar ihre Spiele, die sie sich ausdenken, in Farbflächen auf.
Mich wiederum inspirieren die Bilder meiner Kinder dann wieder zu neuen Kunstwerken. Es tut mir so gut. Auf Instagram sind übrigens noch mehr Bilder von mir, ich habe sie jetzt nicht mehr eigens für den Blog bearbeitet, denn eigentlich sollte ich gerade schreiben und nicht malen und auch nicht über die Bedeutung der Malerei heute schreiben.
Meine Farbkammer, damit die Malerei heute auch Morgen noch stattfindet
Da ich diese plötzlichen heftigen Motivationsschübe nur zur Genüge kenne, und so gerne möchte, dass sie bei mir bleiben und die Begeisterung für die Malerei heute auch morgen und übermorgen, einfach dauerhaft, bei mir bleibt, habe ich mir gestern ein Mini-Atelier eingerichtet.
Das wünsche ich mir schon ganz lange! Einen Platz zu haben, an dem ich Farben ordnen und unfertige Arbeiten liegen lassen kann. Ich habe in einer spontanen Aktion alles in diese bisher leere Kammer geschafft, was ich an Brauchbarem gefunden habe. Alte, halb kaputte Regale aus ihrem Schattendasein auf der Schwelle zur Mülldeponie aus dem Keller befreit und, was mich besonders freut: Eine Staffelei gebaut aus unserem alten Wickeltisch. Der stand auch noch herum, weil an sich ja ein gutes Brett. So haben viel Teile eine neue Funktion bekommen.
Was noch fehlt, ist Malervlies. Das haben wir auch noch vom Umzug. Damit bedecke ich den Boden. So verflecke und verkleckse ich ihn nicht. Die Kammer sollte eigentlich ein begehbarer Schrank werden. Sie ist aber so toll farbig gestrichen, dass sie dafür doch viel zu schade ist. Klamotten sind eh alle untergebracht. Ich habe meine kleine Werkstatt Farbkammer getauft. Dafür male ich noch ein Schild.
Upcycling heißt das Zauberwort meiner Malerei heute
Die Leinwand, die da auf der Staffelei steht, haben wir vor einer Keller-Entrümpelung gerettet. Ich bemale sie jetzt einfach von Neuem. Und das, was darunter durchscheint, findet kreativen Einfluss in das hier neu entstehende Werk.
Die Malerei heute an der großen Staffelei – im Stehen – war für mich wie ein Adrenalin-Kick. Ich habe teilweise mit den Händen gemalt. Ich bekomme jetzt noch Gänsehaut, wenn ich daran denke, was diese schöpferische Tätigkeit mit mir macht. Es ist geradezu elektrisierend wie der Schöpfungsprozess einen beflügelt, einen auflädt mit Energie. Probiert es aus, es ist nicht leicht in Worte zu fassen. Das Malen mit Händen und Pinsel, mit ganzem Körpereinsatz ist jedoch auf keinen Fall zu vergleichen mit dem Malen am Tisch mit Stiften – so toll die auch sein mögen.
Upcycling in der Malerei heute bedeutet für mich in jedem Fall nicht nur die Arbeit mit Müll, also den direkten Müll wie Verpackungen, Plastik und so weiter, die unsere Gesellschaft so massenweise produziert. Ich starte noch diese Woche mit einer Müllbilder-Serie.
Für mich bedeutet es das Wiederverwerten (hier ein von mir übermaltes altes Bild) von Farben, Materialien, Leinwänden, Bilderrahmen, alten Bildern und Objekten, die ich irgendwo aufsammle und vor der Verbrennung auf der Müllhalde rette.
Kunst in Taschenform
So künstlerisch finde ich die Upcycling-Taschen von Fairbag: Guckt mal, wie geil ist das denn? Sylvia produziert in Schwäbisch Hall Taschen jeder Größe und Funktion, auch Rucksäcke aus gebrauchten Drucktüchern. Sie fertigt in Handarbeit echte Unikate und Kunstwerke. Schaut mal in ihrem Online-Shop, dem Fairbag-Shop vorbei, es lohnt sich!
Besonders ist, dass die Hingucker-Taschen weder genäht noch genietet sind, sondern geschraubt. Was nicht nur optisch punktet, ist auch sehr stabil und haltbar. Auf Klebstoffe und andere Zusatzstoffe verzichtet sie bewusst! Da die Materialien, aus denen die Fairbag-Taschen gefertigt sind, im Einsatz waren, weisen sie leichte Gebrauchsspuren auf. Das garantiert nicht nur die Originalität jeder Tasche, sondern ergibt auch witzige Effekte. Seht ihr den Kaminkehrer auf der Tasche im Bild, links halb versteckt hinter dem Kabel als Tragriemen?
Kunst ist Harmonie für mich
Obwohl Kunstwerke beim Betrachter oft Disruptivität auslösen, ja ihn anschreien sollen, das endlich etwas geschehen muss, sich die Welt doch nicht in diese Richtung weiter bewegen kann ohne drauf zu gehen (das ist für mich nach wie vor der tiefere Sinn der Malerei heute!), verströmt bei mir der schöpferische, kreative Prozess eine große Harmonie.
Ich werde ganz und rund und weich. Ich bin bei mir und in meiner Mitte angekommen. Damit ich dieses schöne Gefühl auch im Alltag nicht vergesse, habe ich mir mein oranges Nashorn wieder aufgehängt. Was das bedeutet und wie es funktioniert, habe ich hier erklärt . Die Kinder lieben es, weil sie wissen, dass ich es aufhänge, damit ich weniger brülle.
Die Mietzekatze ist auch zufrieden gewesen dieses Wochenende – nicht weil sie malt, sondern weil sie gerade gejagt und gefressen hat. Auch gut! Ich hoffe ihr hattet ein tolles Wochenende und startet gut in die Woche. Eure Verena
Mehr Wochenenden in Bildern gibt es hier bei GroßeKöpfe.
Liebe Conni! Ja Ja JA! Malen ist die beste aller Ideen! Ich gehe jetzt wieder regelmäßig in die Malschule zur Inspiration. Zuhause komme ich einfach zu selten dazu. Aber es tut mir so gut. Wie du schreibst, den Kontakt mit dieser eigenen Welt (der Kreativität) um ihrer selbst willen aufrecht zu erhalten, ist lebensnotwendig!
Ganz liebe Grüße, Verena
Ich würde auch so gerne wieder malen!
Meine Staffelei verstaubt seit Jahren und ich glaube die Acrylfarben sind vertrocknet.
Wenn ich deine Bilder sehe mit den knalligen Farben, krieg ich Sehnsucht, endlich mal wieder einen Pinsel zu halten 🙂
Ich glaub ich pack das wieder an.
Wenn ich male, bin ich in meiner eigenen Welt.
Liebe Grüße.,
Conni von muttersprach.de