Vor Kurzem haben Maia und ich mit unseren (Vor)schulkindern einen Ausflug in die Swarovski Kristallwelten gemeinsam gemacht. Wie praktisch, dass sich die Kristallwelten in Wattens genau auf halbem Wege zwischen uns befinden. Seit Maias Familie weggezogen ist, sehen wir uns nämlich nicht mehr so oft. Da war das Familienfest dort ein willkommener Anlass zu einem Treffen. Wer seinen Kindern Kunst erfahrbar machen will, ist in diesem beeindruckenden Museum aus Kristall und zeitgenössischer Kunst an der richtigen Adresse.
Berühmte internationale wie einheimische Künstler, Designer und Architekten interpretierten in den so genannten Wunderkammern Kristall. So ist jede Begegnung mit den Raumkonzepten auch eine ganz persönliche mit dem kreativen Kopf, der das jeweilige Erlebnis inszeniert hat. Der Reichtum an Interpretationen ist unerschöpflich und unendlich sind die Ideen zu diesem funkelnden Rohstoff. Darin liegt das künstlerische Prinzip der Swarovski Kristallwelten, sowohl im Inneren der Wunderkammern als auch bei den Skulpturen und Installationen im Garten.
Die Swarovski Kristallwelten sind weltbekannt und das am zweithäufigsten besuchte Ausflugsziel Österreichs. Seit 1995 gibt es diese Wunderwelt, erschaffen vom Multimediakünstler André Heller zum 100-jährigen Firmenjubiläum. Markenzeichen ist der schon von Weitem bzw. von den umliegenden Bergen Tirols sichtbare Kopf des Riesen. André Heller erdachte diesen gigantischen Kopf, der gleichzeitig der Eingang ist, inspiriert von seiner Wiener Kindheit. Damals träumte er nämlich von den Riesen im Schlosspark Schönbrunn und wie sie nachts lebendig würden und am Tag erstarrten. So erfand er die Geschichte vom Riesen, der in die Welt zog, um ihre Schätze und Wunder zu erleben. Mit diesem Wissen wacht der Riese seither über seine Wunderkammern im Inntal.
Die Schatzkammer der Swarovski Kristallwelten
Hier stelle ich Euch die Räume vor, die mich am meisten beeindruckt haben. Gleich zu Beginn, nachdem der Kopf des Riesen uns verschluckt hat, geht es in die Blaue Halle. Das magische International Klein Blue wurde gestaltet vom französischen Künstler Yves Klein. Obwohl Blau zu den kalten Farben zählt, wirkt es hier warm, geradezu energetisch und vermittelt geradezu ein Gefühl von Geborgenheit. Auch die Kinder fühlen sich hier sehr wohl. Sie bestaunen die Werke von Salvador Dalí, Niki de Saint Phalle, John Brekke und Andy Warhol, die sich an den Wänden befinden.
Das Herzstück ist aber der Centenar, der mit über 310 000 Karat (62 kg) der größte handgeschliffene Kristall der Welt ist. Geradezu ehrfürchtig stehen die Kids davor und hören wie gebannt, was die stimme der wirklich sehr kinderfreundlichen Führerin in ihren “Walkie Talkies” sagt. Ebenso beeindruckend ist die elf Meter hohe und 42 Meter lange Kristallwand, die den Besucher auf dem Weg durch die Wunderkammern begleitet.
Mein persönlicher Favorit
Mein Liebling ist das Mechanical Theatre – so heißt die maschinengesteuerte Welt von Jim Whiting. Bizarr und zugleich vollkommen ästhetisch mutet die skurrile Fashionshow an. Hauptdarsteller sind ein Adonis und eine „Walking Woman“, die die Beziehung zwischen Mann und Frau repräsentieren. Starre Dinge entfalten plötzlich ein Eigenleben und Kleidung bewegt sich wie von Zauberhand durch den Raum. Die Musik im Mechanical Theatre stammt von Silvio Borchardt, die technischen Aspekte der sich in endlos Schlaufe wiederholenden Darbietung symbolisiert die Kompetenz des Unternehmens in Sachen Feinmechanik.
Toll für die Kinder war auch der Kristalldom, eine magische geodätische Kuppe. Geodäsie – erfahren wir von unserer Begleiterin – bezeichnet in der Mathematik die theoretisch kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten auf einer gekrümmten Fläche. Solche Kuppeln sind besonders stabil, und das bei einem verhältnismäßig geringen Materialaufwand. Besonders toll war, dass die Kinder Gasballons dabei hatten, die sich nun in den 595 Spiegeln des Kristalldoms vervielfältigten. “Mama, sind wir jetzt im Inneren des Kristalls?” “Mama guck mal da, der Totenkopf!” Die hellen Kinderstimmen mischen sich mit dem klang der Musik von Brian Eno, während wir die so genannten „Spionspiegel“ betrachten, hinter denen sich fast mystische Kunstobjekte (siehe Foto) befinden. In diesem Dom wird übrigens auch geheiratet.
Auch die Kristallkalligraphie des amerikanischen Glaskünstlers Paul Seide hat uns sehr gefallen. Er betrachtet die Wirkung von Licht als nonverbal, universal und international. Sein Lichtinstallation entstand aus seinem Bedürfnis heraus, die Grenzen von Sprache zu überwinden. Er schuf eine international lesbare Ausdrucksform von Baudelaires Lyrik „Der Wein der Liebenden“. Die zentralen Zeilen des Gedichts sind an der Wand neben dem Objekt aus mit Argon- und Neongas gefüllten, mundgeblasenen Spiral-Glasröhren zu lesen.
Kunst und Spiel im Garten
Nach dem geballten Input durch die zahlreichen weiteren Installationen der Swarovski Kristallwelten sind die Kinder so richtig in Tobestimmung. Als der Riese uns wieder ausspuckt sausen sie los, wie magisch angezogen vom Highlight des 2015 neu gestalteten Gartens: die Kristallwolke, entworfen von Andy Cao und Xavier Perrot. Diese monumentale Installation aus rund 800 000 handgesetzten Kristallen schwebt über dem schwarzen Spiegelwasser. Schon wieder Magie: auf dem abfallenden Pfad inmitten des Spiegelwassers scheinen die Menschen direkt in das dunkle Wasser des künstlichen Sees hineinzuwandern (siehe Foto). 2.000 kristalline Fireflies, die wie funkelnde Leuchtkäfer durch die Luft tanzen, begleiten sie auf ihrem vermeintlichen Weg in die Fluten.
Der Garten des Riesen ergänzt das bestehende museumspädagogische Angebot für Kinder rund um das Kristallatelier, in dem ältere Kinder selbst werken können. Wir toben uns im Spielturm mit Klettern, Schaukeln, Schwingen und Rutschen auf mehreren Ebenen aus. Das vertikale Kletternetz lässt sich auf einer Höhe von knapp 14 Metern frei beklettern. Danach spielen die Kids verstecken im richtig kniffligen Labyrinth aus Hecken. Die Mamas dürfen sich auf der Parkbank davor ausruhen und haben es richtig nett.
Danke für Tipps! Wir sind im vorigen Sommer nach Innsbruck geflogen https://www.taxischwaninger.com/ Dank dem günstigen Taxiservice ging die Reise nach Wattens, wo wir eigentlich die Kristallwelten Swarovski entdeckt haben. Die Kinder waren einfach tief beeindruckt! So bezaubernd ist die Welt der Steine! Danke für Ratschläge!
Freue mich sehr über Dein Kompliment. Deine Blogparade ist wirklich eine schöne Idee um ein Kompendium der tollen Ausflüge zu erstellen. Lieben Gruß zurück, Verena
Liebe Verena,
was für ein schöner Artikel <3 Vielen Dank, dass Du damit an meiner Blogparade teilnimmst! Die Swarovski-Kristallwelten sind ja wirklich wunderschön, ich kannte sie noch gar nicht. Dort würde es uns auch gefallen!
Liebe Grüße
Lotti
Liebe Tammy! Danke für den Tipp! Wir wohnen seit vier Jahren in Tirol und haben dort noch längst nicht alles gesehen! Das Goldwasser kennen wir noch nicht. Hört sich gut an! Es freut mich sehr,d ass Dir Mami rocks gefällt – liebe Grüße, Verena
Hallo Verena! Wie schön, dein Artikel hat mich gleich an unseren Besuch in den Kristallwelten erinnert, das war aber noch vor dem Umbau und jetzt müsste noch einiges mehr zu sehen zu sein. Solltest Du öfters mit deinen Kindern in Tirol unterwegs sein, dann plane doch mal einen Besuch in der Erlebniswelt “Goldwasser” in den Bergen oberhalb von Nauders ein! Du wirst sehen, auch Deine Kids werden begeistert sein! PS: Super Blog übrigens, sehr schönes Design! liebe Grüße von Tammy
Das freut mich sehr! Lieben Dank für das Kompliment!
Ein wundervoll Beitrag und ebenso schöner Blog!
Ich werde sicherlich öfter vorbei schauen. 🙂