Vorsätze zum neuen Jahr habe ich immer wahnsinnig viele – und auch irgendwie keine. Denn diese gängigen Vorsätze zum neuen Jahr klappen bei mir leider nie. Oder besser gesagt, ich vergesse sie total schnell wieder.
Ich freue mich gerade wahnsinnig, dass die Tage schon wieder ein klitzekleines bisschen heller werden. Was ich heute bezüglich der Vorsätze zum neuen Jahr verwirklicht habe? Aufgestanden bin ich um 8.45 Uhr – spät, aber nicht ausgeschlafen, da ich seit Weihnachten spät ins Bett gehe und nicht gut schlafe. Soviel zum Vorsatz Nr. 1, früh ins Bett gehen und abends ab 19 Uhr nichts mehr Essen, damit die Pfunde stressfrei purzeln. Spielend sozusagen, denn Stress mache ich mir keinen – weder wegen abnehmen noch um irgendwas auf die Reihe zu kriegen.
Stress ist ungesund und schädlich – meistens kommt er von allein. Da es bei uns eigentlich immer so viel zu tun gibt. Das neue Jahr hat gerade erst begonnen und schon holt uns alles ein, was wir vor Weihnachten nicht mehr geschafft haben. In unserem alten Haus ist so viel zu tun.
Warum ich erst mittags zum Frühstücken gekommen bin
Doch der Reihe nach, bevor ich auch nur einen der Vorsätze zum neuen Jahr einlösen kann, frühstücke ich erst mal. Doch halt nein, dazu ist es nie gekommen. Ich mache Kakao für Sohn 1, der gerade die Treppe runterkommt und Müsli-Vorbereitungen für Sohn 2. Dann presse ich Orangen und Mandarinen zu Saft. Der Nachteil am Foodsharing ist, dass man immer total viel Obst und Gemüse verarbeiten muss, bzw. ist das bei mir so, da ich mir immer denke, oh, da mach ich dies oder das draus. Das selber (ein-)kochen und backen braucht aber viel Zeit.
Nur Kaffee, den koche ich mir immer. Davor habe ich sogar noch dran gedacht meine ayuvedische Ölspülung – da schwör ich drauf gegne Erkältung – durchzuführen, Öl ziehen, kennt ihr das?
Doch was war dann? Warum bin ich nicht zum Frühstücken gekommen? Ach ja, bin hoch gerannt, um die Fenster nach dem Stoß lüften z schließen. Dabei habe ich mir eine Badewanne einlaufen lassen. Deshalb musste ich dann gleich wieder hoch nach dem Küche aufräumen, da die sonst übergelaufen wäre. Aber soe inen tollen frischgepressten O-Saft habe ich getrunken. dann versinke ich glücklich in einem Lavendel-Entspannungsbad.
Vorsätze zum neuen Jahr: zu niemand streng sein (auch nicht mit mir selbst), entspannen
Ein weiterer der Vorsätze zum neuen Jahr ist nämlich: entspannen und mir nicht immer so viel vornehmen. Ich möchte weder zu mir noch zu anderen streng sein, schimpfen und meine Erwartungen komplett herunter fahren. Ich bin gerade sehr Harmonie bedürftig. Ich merke immer mehr, wie wenig es klappt, alle Erwartungen zu erfüllen. Ich möchte behutsam aufzeigen, das ich das weder kann noch will.
Und ich möchte meine eigenen Erwartungen herunterschrauben: Es ist gut genug in kleinen Etappen vorwärts zu kommen. es muss nicht immer alles sofort geschehen und wir sind auch eine glückliche Familie, wenn wir nicht im perfekten und durchgestylten Haus leben.
Es ist gut genug, so wie es ist. Ich will jeden Tag meine Dankbarkeit ausdrücken für das, was wir haben, denn das ist viel. Nach dem entspannenden Bad haben wir gemeinsam den Christbaum abgeschmückt. Das mache ich gerne, denn es ist eine Vorwärts gewandte Handlung, die Raum schafft, für alles, was da kommen mag.
Jetzt ist wieder Platz und Luft und Licht. Dabei habe ich mich auch nicht weiter geärgert, das die letzte der besonderen alten Glaskugeln meiner Ur-Uroma zu Bruch gegangen ist. (Die oben rechts im Bild). Vorwärts gewandt und entspannt, eben.
Sonne genießen und tief durchatmen
Dann habe ich die Tannenäste vom Baum genommen und die Wurzeln der Rosenstöcke damit zugedeckt. Es soll nämlich so frostig bleiben. Obwohl ich eigentlich keine lebenden Bäume mehr zu Weihnachtne im Haus haben möchte, die Zweige sind jedes Jahr sehr nützlich zum Schutz meiner Rosen. Ich gehe auch zu den anderen Weihnachtsbaum-Kadavern, die jetzt überall in den Straßen stehen und zwicke mir passende Äste zum Abdecken für den Garten ab.
Während ich im Garten bin, atme ich tief ein und aus. Die frische Luft tut gut. Ein bisschen bedauere ich es, dass ich an diesem wunderbaren Sonnentag keine Zeit zum Skifahren habe. Aber ich musste heute morgen meinem Sohn erklären, dass ich dann noch weniger meiner Aufgaben schaffe, wenn ich immerzu nur Skifahren kann. Ich finde es toll und ausreichend, wenn wir zweimal in der Woche gehen. Mehr ist nicht drin.
Dazu habe ich mir jetzt fest vorgenommmen, mich nicht immer an den Familien zu orientieren, die andauernd Skifahren sondern an denen, die es in zehn Tagen Ferien noch kein einziges Mal auf die Piste geschafft haben. Die gibt es nämlich auch und dann geht es mir persönlich besser. Ich fühle mich weniger unter Druck gesetzt.
Lebensmittel retten und ehrenamtliche Arbeit
Dann war es auch schon halb eins und eine Freundin hat mich zum Foodsaven abgeholt. Ich habe ihr die Fairteiler-Stationen und Abgabestellen in der Stadt in Flüchtlingsheimen gezeigt und wir haben gemeinsam das alte Brot aus dem Fairteiler geräumt für einen Ponyhof.
Ehrenamtliche Arbeit ist super gut gegen Sinnkrisen. Ehrenamtliche Arbeit macht einen selbst und andere glücklich. Das ist tatsächlich wahr. Ich fühle mich richtig gut, wenn ich Lebensmittel vor der tonne rette und sie an Bedürftige weiter verteile. Für 2021 habe ich mir vorgenommen, mich weiter aktiv einzubringen und das Foodsharing Netz bekannter zu machen und Familien mit einzubinden, die wieder andere Familien kennen, denen das kostenlose gerettete Essen hilft, besser über die Runden zu kommen.
Dann war es schon 14.30 Uhr. Ich habe Kartoffeln geschält, gerettete Würstchen und Sauerkraut gekocht. Alle Kinder kamen immer nur kruz zu Besuch, da sie schon den zweiten Tag Schnitzeljagden ausdenken und sich gegenseitig in Teams die Schatzsuchen vorbereiten bzw. finden.
Jetzt habe ich gegessen, eine Pause gemacht und schreibe hier mein Blog-Tagebuch für WMDEDGT. Es ist jetzt 16.30 Uhr und ich habe noch keine fünf Minuten meine Arbeit erledigt. Der Abgabetermin rückt täglich näher, aber ich schaff das schon irgendwie alles. Heute wahrscheinlich nicht mehr viel. Heute werde ich nur noch mit den Kindern etwas spielen, vielleicht einen Film schauen und die Zeitung lesen.
Und wenn ich ganz viel Elan habe, gehe ich jetzt gleich in die Küche und koche die geretteten Cranberries zu Marmelade. Das wäre toll. Aber ich will nicht zu streng mit mir sein. Was geht, geht. So viele Vorsätze zum neuen Jahr… Aber da bleib ich dran – mir zuliebe.
MEHR WMDEDGT findet ihr wie jeden Monat am 5. bei Frau Brüllen.
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