Das Wiederverwerten von Schulsachen hat uns dieses Wochenende viel freie Zeit beschert. Anstatt von Shop zu Shop, und durch überfüllte Einkaufszentren zu rennen, haben wir ganz entspannt geschaut, was wir recyceln und upcyceln, einfach wieder verwenden können.
Beim Wiederverwerten von Schulsachen haben wir nebenbei gleich ausgemistet und in Erinnerungen geschwelgt – an die soeben zu Ende gegangenen großen Ferien, ihnen noch ein bisschen nach getrauert und uns mental auf den Schulstart am Montag vorbereitet. Das hat auch perfekt gepasst zu dem verregneten, kalten Wochenende. Wir haben zum ersten Mal seit dem Frühjahr wieder den Kachelofen angeheizt und wollten gar nicht hinaus in den Schnürlregen.
Wieso jedes Jahr zum Schulstart neue Hefte und Blöcke kaufen?
Natürlich spielen die Lehrer beim Wiederverwerten von Schulsachen eine entscheidende Rolle! Ich konnte mich bisher nicht immer durchsetzen mit dem Weiterbenutzen der alten Hefte. Sie schreiben zwar häufig auf ihre Merkblätter, das wiederverwerten von Schulsahen, wenn diese gut erhalten sind, sei willkommen, meinen damit aber doch eher die Schultasche, das Federpennal/Federmäppchen oder Stifte.
So auch hier. Hefte besorgt die Lehrerin wieder selbst, also neue, und die alten sollen wir doch als Übungshefte zuhause nehmen. So viel Trainieren wie wir mittlerweile alte Hefte haben, braucht aber kein Mensch. Diesen Sommer hatte keines der Kinder nicht einmal auf eine klitzekleine Rechnung oder Aufgabe Bock. Also diese extra Ferien-Trainingshefte kaufe ich auch nicht mehr. Die Kinder bekommen soviel Material von der Schule in Form von Zeitschriften, Gratis-Lehrmaterialien und Arbeitsblättern. Dazu kommen nicht vollständig im Unterricht ausgefüllte Arbeitsbücher, eine wahre Papierflut.
Um die ein wenig einzudämmen, haben wir nun sortiert in noch weiterverwertbare Hefte und voll geschriebene. Durch den Umzug mit Schulwechsel haben wir auch jede Menge nicht genutztes Material aufgehoben, dass hoffentlich jetzt der große am Gymnasium einsetzen kann. Dort ist es meines Wissens nicht mehr so streng vorgeschrieben und außerdem haben viele verschiedene Lehrer viele verschiedene Meinungen, was die richtigen Hefte betrifft.
Vorbildlich ist da unsere Religionslehrerin: Bei ihr durften die Kinder die Hefte der alten Schule fortführen und wir haben Teile alter Hefte, die noch viele Seiten dran hatten, hinten angeklebt, so brauchten wir kein neues Heft. Die halb leeren Hefte heben wir für den Frühling auf. Wenn dann das eine oder andere Heft voll ist, nehmen wir dann die alten, halb vollen wieder her. Da ist für gewöhnlich alles nicht mehr so streng und nicht mehr so wichtig, was das Kind für ein Heft mit bringt.
Die Kinder haben das inzwischen auch verstanden und verinnerlicht, dass es um Umweltschutz geht. Die Feldschule letzte Woche hat ihr übriges getan, um sie zu kleinen Klimaschützern werden zu lassen.
Thema Schultaschen
Ich persönlich bin der Meinung, dass gute Schulranzen vier Jahre halten müssen. Unsere sind in Deutschland gefertigt und haben vier Jahre durchgehalten. Allerdings sehen sie nach drei bzw. vier Jahren schon ziemlich ramponiert aus und ich glaube nicht, dass die Second Hand noch jemand kaufen würde.
Vielleicht kann ich sie spenden, aber ich glaube auch da nicht, dass sich jemand darüber freut. Wir werden sie wahrscheinlich behalten und die Erinnerungsschulsachen darin aufbewahren. Ich bin sehr skeptisch gegenüber Second Hand Schulranzen-Märkten. Sicher, es ist eine gute Lösung, um nicht wieder neu zu kaufen. Dennoch: das sind die Schultaschen von den Kindern, deren Eltern alle ein bis zwei Jahre eine neue Schultasche kaufen. Damit habe ich für die Umwelt nicht wirklich etwas gutes getan, sondern unterstütze lediglich den exzessiven Konsum anderer.
Für den großen haben wir jetzt einen einfachen Rucksack fürs Gymnasium gekauft. Den kann er verwenden bis er auseinanderfällt. Sicher findet er den auch noch cool als Jugendlicher und Erwachsener, denn seine Wahl ist minimalistisch schlicht.
Nachhaltige Jause für die Pause
Zwischendurch stärken wir uns mit Früchten aus dem Garten und viel Müsli. Damit die Kinder viel Vitamine essen, sind unsere Jausenboxen meist voll mit Gemüse und Obst. Endlich habe ich mich nun wieder bei der Bauernkiste registriert, damit ich wieder mehr regionales Gemüse (und viele andere Lebensmittel) ins Haus bekomme.
Die Tomaten sind nach diesem Wochenende alle aufgegessen und ich hoffe auf einen sonnigen Spätsommer und Herbst, damit noch viele reif werden.
Keine neuen Filzstifte: Altes aufbrauchen
Standhaft blieb der Wunsch der Kinder nach neuen Filzstiften verwehrt – wir haben unzählige Stifte in Kinderzimmern und Malfächern verteilt. Die letzten drei Tage haben wir Filzstifte zusammen gesucht und sortiert, damit jeder genug Farben hat. Holzstifte wurden wieder gespitzt und Wassermalkästen verglichen und mit den fehlenden Farben aus anderen Kästen ergänzt. Manche Farben, Wassergefäße und Pinsel mussten einfach nur wieder gereingt werden. Dann sieht alles wie neu aus und die Kinder sind zufrieden.
Die Wachsmalkreiden sind ohnehin dankbar, die sehen immer noch wie neu aus. Allerdings sind bei einem Kind ein paar durchgebrochen. Das Set ergänze ich mit ganzen Malern und das andere Kind nimmt die Kreiden vom großen Bruder. Jetzt fehlen uns noch die großen Lineale, die auf mysteriöse Art und Weise verschwunden sind und ein Spitzer. Da haben wir aber auch schon eine Second Hand Lösung gefunden.
wiederverwerten von Schulsachen und lustige Ideen für alte Schultüten
Die alten Schultüten – während der Große seine selbst aus Buntpapier und Karton im Kindergarten basteln durfte, hatten die Zwillinge ganz einfache aus Karton – haben noch lange als Feenhüte und Zaubererhut ihre treuen Dienste im Spielzimmer getan. Jetzt haben wir aber beschlossen sie zum Altpapier zu geben.
Ich wünsche Euch allen einen guten Schulstart – viele haben das ja bereits hinter sich – und einen entspannten Start in die Woche. Liebe Grüße, Verena
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