Yoga als nachhaltiger Lebensstil mit Buchverlosung

Yoga als nachhaltiger Lebensstil: Stephanie Schönberger von 8sam Yoga im Interview

Yoga als nachhaltiger Lebensstil ist viel mehr als die reine, körperliche Asana-Praxis, als Schwitzen und Körperkult. Yoga bedeutet viel mehr und kann als Lebensphilosophie einen in seiner persönlichen Arbeit soviel weiter helfen.

Ich freue mich sehr, euch heute ein Interview mit Stephanie Schönberger (mamirocks berichtete über ihr Buch), einer Yogalehrerin aus dem Allgäu (Studio 8sam Yoga), die ab und zu auch in München unterrichtet, zu präsentieren. (Irgendwann übe ich bei dir mit). Ich habe sie zum Thema Yoga als nachhaltiger Lebensstil befragt und es lohnt sich, ihre Antworten ein wenig wirken zu lassen und vielleicht sogar das eine oder andere für sich mitzunehmen.

Ihr Buch “Das Karma, meine Familie und ich” freue ich mich hier im Rahmen des Karmakalenders zu verlosen. Bitte kommentiere unter dem Beitrag, warum Du das Buch gerne lesen würdest und like die Facebook-Seiten von mamirocks und 8sam-Yoga. Das Gewinnspiel steht nicht in Verbindung mit Facebook.

Homeoffice in den Sommerferien: Das Karma, meine Familie und ich von Stephanie Schönberger

 

Warum ist Yoga als nachhaltiger Lebensstil zu betrachten?

Weil er uns Wege und Methoden zeigt, verantwortungsvoller mit uns selbst aber auch mit der Welt, in der wir leben, umzugehen. Durch Yoga können wir lernen, achtsam mit unseren eigenen Ressourcen umzugehen, also nicht auszubrennen in dieser schnellen, oft doch anstrengenden Welt. Und durch Asanas, Pranayama, Meditation, einem gesunden Lebensstil, einem respektvollen und wertschätzende Umgang mit unserer kleinen und großen Umwelt, erhalten und stärken wir einerseits unser System auf eine sehr gesunde und natürliche Weise und aktivieren dabei gleichzeitig unserer Selbstheilungskräfte.

Wie ist Dein Leben durch Yoga nachhaltiger geworden?

Ich habe gelernt, in jeder Hinsicht verantwortungsvoller und besser mit mir umzugehen. Dadurch bin ich jetzt deutlich gesünder und fitter als vor elf Jahren, also bevor ich meine erste Yoga-Stunde hatte. Ich achte auch viel mehr darauf, wie ich all das behandle, was uns unsere Erde zur Verfügung stellt. Durch Yoga ist mir wirklich bewusst geworden, wie alles miteinander zusammenhängt und dass wir die zwei Yamas (Verhaltensdisziplinen) Ahimsa und Asteya aus Patanjalis Yoga-Sutra auch als Mahnung verstehen können, der Erde, der Natur, keine Gewalt anzutuen und sie nicht auszubeuten.

 

Was ist Deine persönliche Richtung, Dein Stil im Yoga?

Meine vierjährige Ausbildung habe ich in der Tradition von Sri Tirumalai Krishnamacharya, seines Sohnes TKV Desikachar und seines Schülers R. Sriram
gemacht. Von Krishnamacharya kommt der Satz: „Unterrichte das, was in dir ist. Aber nicht, wie es zu dir, sondern wie es zu deinem Gegenüber passt.“ In dieser
Tradition steht der Einzelne im Mittelpunkt und die Asanas, aber auch Pranayama und Meditation werden an die aktuellen Möglichkeiten des Übenden
angepasst. Das klingt, wenn man das so liest, meist recht langweilig und unspektakulär. Tatsächlich wird aber dynamisch, durchaus auch fordernd und
sehr kraftvoll geübt. Was gefördert werden soll, ist eine spürende Achtsamkeit.
Was gefordert ist, ist der Mut, Eigenverantwortung zu übernehmen. Man kann sich das vielleicht ein bisschen wie den Ashtanga-Mysore Stil in leichter vor-
stellen, also das Üben der Serie im eigenen Rhythmus und gemäß der eigenen Fähigkeiten. Nur dass es keine feste Serie gibt. Krishnamacharya war im Übrigen ja auch der Lehrer von Pattabhi Jois.

 

Was ist Deine Lieblings-Asana?

Asana bedeutet ja zunächst Sitz oder Haltung. Und die sollte, so schreibt es Patanjali, stabil und leicht sein. Das sind auch die Qualitäten, die ich meinem gesamten Leben täglich versuche zu geben. Gelingt es mir, ist mein Leben mein Lieblings-Asana.

Ansonsten mag ich im Winter gerne Rückbeugen und Seitbeugen, weil sie die Nadis reinigen, den Brustkorb dehnen und kräftigen und unsere Lungen gut belüften, uns kräftigen und außerdem die Stimmung heben.

 

Was bedeutet Yoga als nachhaltiger Lebensstil für Dich?

Ein Weg, innerlich so friedlich zu werden, dass ich andere Menschen in Ruhe lassen kann. Was dann eine große Freiheit oder Befreiung für alle ist.

 

Wer waren/sind Deine Lehrer/innen und was haben sie dir mit auf den Weg gegeben?

Mein erster Lehrer war aus unserem Nachbardorf. Er hat mein Interesse für Yoga-Philosophie geweckt. Die wunderbare Karin Kapros hat mir einen Platz in ihrer Ausbildungsschule Yoga Vision Mandiram in München gegeben und uns allen immer das Gefühl vermittelt, genau so richtig zu sein, wie wir gerade waren und sind. Eberhard Bärr ist einer meiner liebsten Philosophie-Lehrer und er hat mir gezeigt, wie angenehm uneitel man als wirklich großer Lehrer sein kann. Durch R. Sriram habe ich begonnen, das Yoga Sutra und auch

die Verbindung zur Bhagavad Gita zu begreifen. Und bei der klugen Helga Simon-Wagenbach gehe ich immer noch regelmäßig
in den Einzel-Unterricht. Durch sie habe ich unter anderem erfahren, was mit Shraddha, dem Vertrauen, gemeint ist, wie es sich anfühlt und was passiert, wenn man darauf vertraut, von etwas Größerem geführt und getragen zu werden. Meine Lehrer sind, wie du siehst, nicht Teil des Who is who der gerade so angesagten Lehrer. Aber ein asiatisches Sprichwort sagt ja: „Die prachtvollsten Bäume blühen oft im Verborgenen.“ Wobei ich Bäume aller Art sehr gerne mag.

Yoga als nachhaltiger Lebensstil: Stephanie Schönberger von 8sam Yoga im Interview

Wenn du das Interview zu Yoga als nachhaltiger Lebensstil auch so inspirierend findest, pinne es doch auf einer Pinterest-Pinnwand.

 

Teilst Du mit uns hier drei kleine Übungen?

Nach dem Aufwachen überlege ich mir, mit welcher inneren Haltung ich heute meinen Tag erleben will. Und daran erinnere ich mich, beziehungsweise versuche
es, wenn der Tag dann nicht so verläuft, wie geplant, was ja durchaus öfter vorkommt, vorallem, wenn man Kinder hat.

Im Herbst und Winter mache ich viel Kapalabhati, weil das bei mir so schön vorbeugend gegen Erkältungen wirkt.

Vor dem Einschlafen gehe ich nochmal durch, was gut lief an diesem Tag und wofür ich mich bedanken möchte. Und ich bete seit meiner Kindheit jeden Abend.

Ein Gebet ist auch nicht anderes als ein Mantra und hilft mir, gut einzuschlafen.

Welche Übungen sind für dich am wichtigsten im Yoga?

Im Jetzt zu bleiben. Nicht zu vergleichen. Zu akzeptieren, dass nicht an jedem Tag alles geht und manches vielleicht auch nie. Nicht aufzugeben, auch wenn die Tiefs kommen oder der Frust oder die Unlust zu üben. Vertrauen zu haben und gemäß des großen und persönlichen Dharmas zu leben.

Täglich auf die Matte zu gehen, täglich Pranayama zu üben, täglich zu meditieren, täglich versuchen, frei von Gewalt zu leben.

Hast Du einen Tipp, um Yoga in den Alltag zu integrieren?

Das ist eigentlich ganz einfach. Patanjali nennt uns mit den Yamas und Nyamas, also dem disziplinierten Umgang mit unserer Umwelt und uns selbst, zehn wunderbare Übungsfelder, um Yoga in den Alltag zu integrieren, ohne dabei alle paar Stunden die Matte ausrollen zu müssen. Versuchen wir doch einfach mal konsequent gewaltfrei zu denken, zu sprechen und zu handeln, ohne dabei Gefühle zu unterdrücken, denn auch das ist eine Form von Gewalt. Wir können uns bemühen, wahrhaftig zu sein, also ehrlich, authentisch, aber nicht um den Preis, jemanden mit der Wahrheit zu verletzen, in welcher Form auch immer.

Patanjali rät, nicht zu stehlen, auch nicht Zeit, uns oder anderen. Er empfiehlt, in allem das Göttliche zu sehen und entsprechend zu handeln, außerdem nicht mehr
anzuhorten, als wir wirklich brauchen. Er schreibt, dass wir uns rein halten sollen von allem, was unser Leben vergiftet oder schwer macht. Er nennt Zufriedenheit
als Methode, genauso die Disziplin, mit der wir Dinge angehen.

Patanjali rät zum Selbststudium und schlägt vor, von der Idee Abstand zu nehmen, alles in der Hand zu haben.

Und wenn oder weil das noch nicht reicht, können wir Yoga in unseren Alltag integrieren, in dem wir Herzensgüte, Mitgefühl, Mitfreude oder Gleichmut kultivieren. Tatsächlich sind das Yoga-Sutra und die Bhagavad Gita voll mit Ideen Yoga als nachhaltiger Lebensstil zu dem unseren zu machen – und übrigens frei von Anleitungen zu Asanas.

 

Buchverlosung für alle, die Yoga als nachhaltiger Lebensstil interessiert

Stephanie Schönbergers Buch “Das Karma, meine Familie und ich” freue ich mich hier im Rahmen des Karmakalenders zu verlosen. Bitte kommentiere unter dem Beitrag, warum Du das Buch gerne lesen würdest und like die Facebook-Seiten von mamirocks und 8sam-Yoga. Das Gewinnspiel steht nicht in Verbindung mit Facebook. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es gibt keine Barablöse. Der Einsendeschluss ist der 15. Dezember 2017.

Wer weiterlesen will über Karma Yoga und das liebe Ich.

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