Wie es gelingt, mein Homeoffice in den Sommerferien durchzuziehen? Ich weiß es nicht so richtig. Mir ist nur eines klar: Ich brauche gerade eine große Portion Geduld. Denn alle Kinder sind zuhause und ich muss arbeiten.
Das Homeoffice in den Sommerferien klappt nur, wenn ich mich von dem Gedanken verabschiede, in Ruhe meiner Arbeit nachgehen zu können. Die Kinder spielen zwar streckenweise sehr schön zusammen. Doch manchmal gibt es Meinungsverschiedenheiten. Mein Vorschlag, dass jeder dann eine Weile in seinem zimmer alleine spielt, stößt nicht immer auf Akzeptanz. Langeweile gehört auch zur vielen freien Zeit. Mir ist es zumindest wichtig, für die Kinder kein permanentes Programm zu haben – weder in den Ferien noch während der Schulzeit. Und zur Langeweile gehören Streit und Ärgern, das aus dem nicht wissen, was mit seiner Zeit anfangen resultiert.
Dann fühlt sich wieder jemand ungerecht geschimpft, und ich betone noch mal klar, dass zum Streiten zwei gehören und nicht einer allein dran schuld ist. Außerdem ist noch eine Wärmflasche in der Nacht ausgelaufen. Mama schafft Bettzeug zum Trocknen auf den Balkon, Mama trocknet Tränen, Mama wird rausgeschmissen, weil ungerecht.
Dann geht Mama wieder arbeiten. Mit all diesen Gedanken im Kopf setze ich mich wieder an den Schreibtisch, um diesen Blogpost zu schreiben. Immerhin. Denn auf meine richtige Arbeit muss ich mich erst wieder einstimmen.
Jetzt will die Tochter was essen. Stimmt, es ist ja schon Mittag. Wie soll das nur funktionieren mit dem Homeoffice in den Sommerferien? Irgendwie geht es immer und immerhin haben wir zwei Wochen von zwei Monaten Große Ferien sogar vormittags Sommerbetreuung.
Mein liebster Moment mit den Kindern
Doch jetzt zu meinen schönsten Momenten mit den Kindern diese Woche: Ich habe mir nämlich ein paar Zwangspausen vom Homeoffice in den Sommerferien verordnet. Denn das steht keiner durch. Auch kein Superyogi, der auf der Geduld+7-Wolke schwebt.
Daher waren wir ganz kurz in Südtirol und ich habe uns einen Pooltag verordnet. Wir waren nur zwei Nächte statt drei Nächte fort, da wir vor lauter Arbeit und lästigem Bürokram, den wir gerade erledigen müssen, einfach nicht fertig geworden sind. Der Kurzurlaub wurde kürzer, aber zum Glück haben wir ihn nicht ganz ausfallen lassen. Irgendwie kommt man doch immer frisch und motiviert zurück an den Schreibtisch nach ein paar Tagen draußen.
Die Kinder waren richtig glücklich am Pool, denn sie haben gerade schwimmen gelernt. Es macht so Spaß ihre Fortschritte zu beobachten. Sie schwimmen jetzt schone eine ganze Bahn. Gerade durfte man das eine Kind nicht einmal anspritzen, schwups, jetzt springt sie vom Beckenrand und rutsch von der Rutsch (s. oben).
Mein liebster Moment mit mir allein
Das waren meine erstaunlich häufigen Stelldicheins auf der Matte. Diese sind eng verknüpft mit der Lektüre von Stephanie Schönbergers aufmunterndem Buch “Das Karma, meine Familie und ich”. Das ist hiermit auch gleich mein liebstes Buch der Woche: Die Yogalehrerin aus dem Allgäu schreibt total ehrlich von ihrem Familienalltag und wie schrecklich es für sie war, als ihr Leben eine ungeahnte Wendung nahm. Von der ambitionierten Redakteurin im Münchner High Society Leben zum Landei mit Kindern und Familie. Doch was sie aus dieser Veränderung in ihrem Leben macht und wie sie lernt ihre Familie und ihr Schicksal anzunehmen, es nicht mehr zu verdammen, sondern als großes Glück zu betrachten, das müsst ihr euch selbst durchlesen.
Nur so viel: Yoga hat ihr geholfen sich selbst zu verändern, ihre Familie und ihre Mutterrolle anzunehmen und auch schlicht das Leben zu bejahen und anzunehmen, was es einem bringt. Sie erklärt die zentralen Begriffe der Philosophie hinter dem Yoga. Denn Yoga ist eben nicht nur ein Trendsport, sondern viel mehr. Auch wenn einem zunächst die vielen fremden Begriffe um die Ohren schwirren und man immer wieder zurück blättern will, um nochmal nachzulesen, was das schon wieder war, bringt das Buch eine gute Grundstimmung in den Alltag. Und die plötzlich ganz reale Hoffnung, dass es sinnvoll ist, Yoga zu üben und ich auf dem richtigen Weg bin, mit dem Chaos Familie klar zu kommen. So eine tolle Botschaft vermittelt dieses Buch. Denn das Chaos verlässt uns nicht. Wir können aber einen Weg finden mit dem Chaos zu leben.
7 Punkte, warum dieses Buch dir mit deinem Familienleben hilft.
- Du bist nicht die einzige, deren Leben plötzlich komplett auf den Kopf gestellt ist.
- Du kannst lernen, dein Leben anzunehmen und froh und zufrieden leben, auch wenn nicht alles so ist wie du es dir vorgestellt hast.
- Du erlebst nicht als einzige auf der Welt diesen ganzen Mist mit dem verhassten Haushalt, Karierreknick, gehemmte persönliche Entfaltungsmöglichkeiten, vollen Stinkewindeln und Kindergeplärr.
- Du bist nicht die einzige, der ihr Leben zeitweise gehörig auf den Geist geht.
- Du bist nicht die einzige, die das Gefühl hat gerade das richtig coole Leben zu verpassen.
- Und du bist nicht die einzige, die versucht mit Yoga gegen den Frust anzutreten.
- Und schlussendlich: Du bist auch nicht die einzige, die noch nicht erleuchtet ist.
Die Yogis würden vermutlich sagen: Halt die Klappe und geh zurück auf die Matte. Oder vielleicht ein bisschen yogischer: Suche die Stille in dir. Das richtig coole an Stephanies Buch ist übrigens: Es hat mich inspiriert, wieder öfter Yoga zu üben und meine Praxis zu vertiefen. Am besten hat mir das mit der Monkey Mind gefallen: Es ist, als säße uns ein Affe – oder eine ganze Herde – im Kopf, die ständig summen, schnattern, zwitschern und uns von der Stille abhalten. Wenn die Gedanken einmal zur Ruhe kommen, geht es uns doch gleich besser. Und das erreichen wir eben beim Yoga üben. Wenn wir dazu mal wieder keine Zeit haben, rät Stephanie, einfach atmen. Tief aus- und einatmen. Solange bis du dich und mit dir die Affen in deinem Kopf beruhigen.
Probiere es aus, es funktioniert. Lest unbedingt dieses Buch aus dem Belz Verlag, es hilft. Und ich habe mir vorgenommen, dass ich mal in ein Seminar oder zumindest in eine Yogastunde bei Stephanie gehe, wenn ich mal wieder im Allgäu bin.
Meine Inspirationen diese Woche
Neben dieser tollen Lektüre, was uns Yoga für den Familienalltag bringt und wie wir es für mehr Harmonie einsetzen können, hat mich auch die Instagram-Challenge #5daysofhappiness, die heute zu Ende geht, inspiriert. Diese tollen Yoga-Mamas haben sich die Challenge ausgedacht:
Hier ihre Insta-Accounts:
Mein liebstes Essen
Meine Grundnahrungsmittel sind italienisch: Wenn ich in Italien bin, muss ich in den Supermarkt, um ihr alles zu kaufen, was es in Deutschland und Österreich entweder gar nicht oder nur sehr teuer gibt. Wobei es in Tirol schon viel mehr gute, italienische Produkte gibt als in Deutschland.
Gestern waren wir im Supermarkt in Meran und ich habe mir gekauft:
- grobkörniges Kochsalz zum Nudeln kochen
- Pastasorten
- Zuckermelone
- Prosciutto
- Muscheln im Glas
- Sardellen im Glas (mit Peperoncino)
- Nero di Seppia (Tintenfischfarbe als Nudelsauce)
- Artischocken in Olivenöl
- Pilze in Olivenöl
- getrocknete Steinpilze
- schwarze Olivenpaste
- Steinpilzpaste
- Salami
- Kekse
- Auberginen
- große Nektarinen
- Eiertomaten
- …
Heute haben wir uns gleich Melone mit Schinken zum Mittagessen zubereitet. Mal gucken, was bei den anderen für interessante Inspirationen in den Freitagslieblingen bei Berlin Mitte Mom so gibt.
11 Comments