Die Schamanin, systemische Therapeutin, Frauenkreisleiterin und Autorin Jutta Westphalen erzählt uns heute über die weibliche Kraft, die in der Geschichte der Frauen steckt.
Wir leben in Umbruchzeiten. Vieles verändert sich in Windeseile. Die Geburt des Neuen nimmt Fahrt auf und erschüttert alles. Es ist so, als wäre bei einer Frau die Fruchtblase geplatzt… Vieles fällt aus unserem Leben. Sichere Strukturen, Beziehungen, Gesundheit und Lebensumstände rauschen davon. Seit der Pandemie stecken viele in einer Lebenskrise, fühlen sich erschöpft, depressiv und unsicher.
Doch was ist das Neue und wie können wir Halt und Licht in der Dunkelheit finden?
Krisen führen uns immer an die Grenzen unserer Gewohnheiten und zu Neuem. Wenn es im Außen unsicher ist, macht es Sinn, dass wir uns auf das besinnen, was wir beeinflussen können und was uns guttut. Als Hebammen können wir diesen Prozess unterstützen und unsere hilfreiche Medizin entfalten, indem wir Zuversicht und Hoffnung schenken.
Getrennt sein macht Angst
Da wir in einer vorwiegend von Männern bestimmten Welt leben, glauben wir bestimmte Dinge, wie: Es gibt Trennung. Zwischen dir und mir, Männern und Frauen, Russen und Ukrainern. Mit der Erde, den Pflanzen und den Tieren habe ich nichts gemeinsam. Nach dieser Denkweise ist alles begrenzt: Rohstoffe, Zeit, Geld, Land, Wasser, Energie und Liebe. Denn von allem gibt es nur eine bestimmte Menge – und es reicht nicht. Darum mache ich mir Sorgen und lebe in Angst. Ich bin überzeugt, dass meine Wahrnehmung die einzige Realität ist. Die Medien bestätigen mir dies täglich. Dieses Denken ist auf Mangel und Verlust ausgerichtet.
Fast haben wir vergessen, wie wunderschön Mutter Natur in ihrem Herbstkleid ist, welch unglaubliche Fülle an Kraftorten und Landschaften es immer wieder zu entdecken gibt. Und dass der Herbst die Zeit des Loslassens, der Erinnerung und Erneuerung ist.
Wir können uns einfach einmal vorstellen, dass es Welten gibt, in denen andere Grundannahmen gelten als wir sie kennen. Wenn wir unseren Kopf, unser Herz und unseren Bauch wieder miteinander verbinden, gelingt es uns aus der Angst-Blase herauszutreten. Denn was jetzt logisch und rational erscheint, aber nicht der Wahrheit des Herzens und dem gesunden Bauchgefühl entspricht, löst sich auf.
Der Kreis und das verbindende Netz in der Geschichte der Frauen
Wir fühlen uns sofort ganz anders. Jede Menge prickelnde, lebendige und frische Energie ist um uns. Ein warmer Strom von Energie umgibt uns und wir befinden uns in einem leuchtenden Netz. Es ist gesponnen aus zarten Fäden der Liebe und Versorgung. Dieses Netz ist riesig, und unüberschaubar. Es reicht von Horizont zu Horizont und verbindet alles mit allem: Menschen, Bäume, Tiere, Blumen, jedes Lebewesen, den Wind und jeden Gegenstand. Alles fühlt sich durch das Netz verbunden, genährt, geschützt und erfreut. Die Natur versorgt uns im Überfluss mit allem, was wir zum Leben brauchen. Diese mütterliche Energie reicht für jeden und jedes Leben.
Von allem ist mehr als genug da: Nahrung, Liebe und Vertrauen.
So ist das Leben für mich leicht. Die unterstützende Energie der Großen Mutter durchströmt mich, heilt mich und nährt mich. Sie stellt Verbindungen her und gebiert ganz neue Ideen. Diese liebevolle Versorgung ist mir so vertraut wie meine Mutter und Großmutter. Ich erhalte unendlich viele Geschenke und gebe gerne aus meiner Fülle. Ganz andere Dinge sind mir jetzt wichtig. Würde, Verbundenheit und Eigenverantwortung eröffnen neue Perspektiven und dienen dem Leben.
Wir alle, Frauen und Männer, können uns auf die weibliche Kraft besinnen, denn sie ist in jedem vorhanden. Gemeinsam finden wir eine neue Balance. Der Kreis ist hierfür das allumfassende Symbol. Beim Treffen im Kreis wird jeder gesehen. Jeder ist wichtig, kein Platz ist hervorgehoben. Jeder wird gehört, bekommt Essen und einen Schlafplatz. Dies ist eine neue, friedliche Lebensform, die gekennzeichnet ist von Kooperation, Kunst, Kultur, Mitgefühl und der Wertschätzung allen Lebens.
HERstory statt HIStory: die Geschichte der Frauen
Die Geschichte, die wir kennen, ist „His-story“. Die Geschichte, die von Männern bestimmt ist. Es gibt einen einzigen Gott, aber keine machtvolle Göttin an seiner Seite. Im öffentlichen Leben sind Frauen meistens unsichtbar und ohnmächtig.
Doch es gibt auch eine andere Geschichte der Frauen, eine sehr viel ältere Geschichte. Es ist die Geschichte der Frauen. „Her-story“ ist so alt wie das Leben selbst und erzählt von der Ur-Mutter. Forschungen belegen, dass es weltweit unzählige Jahrtausende lang friedliche Hochkulturen gab, in denen weibliche und mütterliche Werte galten.
Die ersten archäologischen Funde aus der Frühgeschichte stellen auffallend häufig Frauen dar. Oft sind es füllige Frauen, die stolz ihre Weiblichkeit präsentieren. Diese steinzeitlichen Frauenfiguren waren wahrscheinlich die Vorbilder unserer Ahninnen. Archäologinnen vermuten, dass es Göttinnen oder Priesterinnen der Großen Mutter sind. Noch heute haben diese Figuren eine elektrisierende Ausstrahlung, die sich auf wundersame Weise über die Jahrtausende erhalten hat.
Steinzeit-Frauen und Göttinnen wirken sehr zentriert. Sie ruhen in ihrer Mitte, denn ihre linke und rechte Seite sind ausgewogen. Ihr gerader Rücken wirkt aufrichtig und so sind sie Botschafterinnen für das Ganz-Sein, die Selbstliebe und das Heilwerden. Sie verbiegen sich nicht, sondern zeigen ganz selbstverständlich ihre Weiblichkeit und sind stolz auf ihr So-sein.
Morgen beschreibt Jutta was es mit den Göttinnen-Figuren am Beginn der Geschichte der Frauen auf sich hat und was sie für uns Frauen heute bedeuten können.
Willst du mehr über die weibliche Kraft, die Geschichte der Frauen, ihre Entdeckungen und Erfahrungen wissen?
Du kannst du viel Überraschendes in meinen Büchern entdecken:
Du kannst viel Überraschendes in der Geschichte der Frauen in meinen Büchern entdecken: In meinen beiden letzten Büchern, die im Lebensgut Verlag erschienen sind, habe ich einen „Göttinnenmarktplatz“ eingerichtet. Es ist ein Marktplatz für kreative Frauen, die all ihre Liebe in ihre Werke stecken und Schönes in die Welt bringen. Ihnen möchte ich eine Bühne bieten. Auf dem „Göttinnenmarktplatz“ kannst du dich mit deiner Kunst, deinem Handwerk und Schmuck, deinen Bildern und Werken präsentieren und andere Leserinnen inspirieren.
„Die Urkraft der Weiblichkeit. Oder warum Frauen die besseren Lebenskünstler sind.“ Artha Verlag
„Die weibliche Kraft kehrt zurück. Das vergessene Wissen der weisen Frauen“, Lebensgut Verlag (Im Link findet ihr meine Rezension zum Buch.
„Die weibliche Kraft kehrt zurück. Die Magie des Kreises.“ Lebensgut Verlag
Ich biete auch Frauenkreise und Coachings an.
Herzlichst, Eure Jutta Westphalen, Dipl.-Päd., anerk. Heilerin, juttawestphalen@gmx.de
Gewinnspiel “Die weibliche Kraft kehrt zurück” – Das vergessene Wissen der weisen Frauen.
Willst du Juttas Buch gewinnen? Alle weiteren Infos zum Gewinnspiel findest du auf meinem Instagram-Kanal @mamirockt oder auf der Mamirocks-Facebookseite. Wenn du hier einen Kommentar hinterlässt, bekommst du ein Extralos.
Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung mit Meta (Facebook oder Instagram). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18 Jahren. Einsendeschluss ist der 18.12.22 um Mitternacht.
Ich wünsche Dir viel Glück und freue mich über Deine Kommentare: Hast du dich schon einmal mit Göttinnen beschäftigt? Kennst du Göttinnen oder starke Frauen, die jetzt leben oder vor unserer Zeit gelebt haben?
Ich finde so einfach ist es nicht: Wir sind nicht schuld am Patriarchat und es ist sehr schwierig, diese Strukturen bewusst zu machen und auszuhebeln. Nach Jahrhunderten im Patriarchat sind sich viele Frauen UND Männer nicht einmal bewusst, wie sehr sie das weibliche Prinzip unterdrücken. Aber ja, jede und jeder der mithilft, das heilige Weibliche und Frauen aus ihrer Nebenrolle zu befreien, ist selbstverantwortlich aktiv, um weibliche und männliche Energienw ieder in Balance zu bringen.
Sehr schöner Artikel, der auch mein Empfinden widerspiegelt. Ich glaube auch, dass es ein großes Ungleichgewicht an männlicher und weiblicher Energie derzeit gibt. Der Grund dafür liegt meiner Meinung nach darin, dass wir Frauen mehr die männliche Energie leben, was daran liegt, dass wir die letzten Jahre versucht haben, das zu machen, was die Männer machen. Wir haben das Chaos sozusagen selbst verursacht und können es demnach selbst wieder in Ordnung bringen.