Auf meiner Suche nach der Mitte plagen mich nun schon seit Tagen Muskelkaterschmerzen vom Yoga. Ja, richtig gelesen, vom Yoga. Ich hab mich in der letzten Stunde wohl zu sehr verausgabt. Das Dilemma war, dass unsere Yoga-Lehrerin seit neuesten einen Schwerpunkt auf die Mitte setzt und uns minutenlang im Navasana oder Vasishtasana verharren ließ. Und eine Mitte – die habe ich leider ganz und gar nicht, wie sich gezeigt hat. Meine Bauchmuskeln waren nicht nur sehr gefordert, sondern schlussendlich auch überfordert von der vielen Stärkung der Mitte. Aber genau deshalb mach ich ja Yoga. Um meine Mitte zu finden.
Advent – die Zeit der Ablenkung
Besonders wenn es die Weihnachtszeit naht, habe ich oft das Gefühl auf der Suche nach der Mitte Rückschritte zu machen, meine eigene Mitte komplett zu verlieren. Viel zu viele Dinge sind zu erledigen, Geschenke zu besorgen, Adventmärkte zu besuchen, Kekse zu backen und nicht zuletzt auch die religiösen Feiern die zu diesem Ereignis gehören. Auf dem Lande kommt man nicht drum herum, in der Adventzeit zumindest einmal die Kirche zu betreten und inne zu halten. Man kann dann über den Ursprung von Weihnachten sinnieren und darüber nachdenken, was Weihnachten eigentlich mit unserer Konsumgesellschaft zu tun hat. Fazit: Nicht viel.
Weihnachten, Yoga und Spiritualität
Und was hat das jetzt mit Yoga zu tun? Für mich persönlich hat Yoga viel mit Spiritualität zu tun. Manchmal habe ich das Gefühl, bei einer Mediation Gott näher zu sein, als bei einem Gottesdienst in der Kirche. Gleichzeitig ruft das Innehalten in leeren Kirchen oder Kapellen für mich ähnliche Gefühle und Gedanken in mir hervor, wie bei einer Meditation. Dann bin ich im Fluss mit der Welt und dem lieben Gott oder dem lieben Universum oder was auch immer da draußen ist. Dann habe ich das Gefühl, dass ich meine Mitte gefunden habe und kann mich auf das Wesentliche im Leben besinnen zu können.
Advent-Vorsatz statt Neujahrs-Vorsatz – auf der Suche nach der Mitte eben
Deshalb ist Yoga für mich so wichtig auf meiner ewigen Suche nach der Mitte. Besonders in Zeiten, wo es so viele Ablenkungen wie jetzt gerade gibt. Ich versuche nun, meinen eigenen persönlichen Bewegungs- und Besinnungs-Adventkalender zu machen. Jeden Tag ein bisschen Yoga oder Pilates, ein paar schöne Texte lesen, die mich erden, und weniger Facebook und Instagram, damit ich mich dem Weihnachtstrubel ein wenig entziehen kann. Als Lektüre für diesen Vorsatz habe ich das wunderschöne Buch von Bronnie Ware “Leben ohne Reue” auf meinem Nachttisch liegen. Ein wunderbares Buch einer Frau, die viele Jahre lang Sterbende begleitet hat und ihre Erfahrungen und Gedanken zum Leben festgehalten hat.
Wieder regelmäßig ins Yoga-Studio
Nach einer längeren Pause habe ich mir fest vorgenommen, wieder halbwegs regelmäßig in unser wunderschönes Yoga-Studio nach Kramsach zu fahren und dort meine innere und äußere Mitte zu stärken. Das Tolle an unserem Studio ist ja, dass wir einen monatlichen Mitgliedsbeitrag zahlen und dann jeden Kurs der angeboten wird, gehen können. Ich kann mir also aussuchen an welchen Tagen ich gehe und wenn ich Lust dazu habe, kann ich auch zwei-, drei- oder fünfmal in der Woche gehen. Das passt genau mit meinen Bedürfnissen als berufstätige, ständig eingeteilte Mutter zusammen. Es gibt mir die notwendige Flexibilität die ich brauche, damit ich dann schlussendlich doch konsequent an der Stabilisierung meiner Mitte arbeiten kann.
Yoga für die ganze Familie
Inzwischen hat das Yoga-Fieber auch meine Kinder gepackt. Seit neuestem besuchen die beiden nun den Kinder-Yoga-Kurs. Ich merke, wie gut es ihnen tut und gefällt. Die Atmosphäre in einem Yoga-Studio ist doch eine ganz andere als in einem Turnsaal beim Kinderturnen. Nun fehlt nur noch mein Mann. Den konnte ich bisher noch nicht davon überzeugen, dass er es auch einmal mit Yoga probiert. Aber vielleicht schenk ich ihm ja einen Schnupperblock zu Weihnachten. Dann wäre dieses Problem mit der Geschenksuche auch schon gelöst.