Ein Reisebericht über das Campen in Istrien mit Kind, an Kroatiens wunderbarer Nordküste
Campen in Istrien mit Kind ist genial. Ohne richtig zu wissen, wohin wir fahren sollten, fiel unsere Wahl im letzten Sommer kurz und recherchelos auf den Campingplatz Stella Maris nahe Umag.
Wir hatten keine Lust mit den Kindern allzu viele Stunden im VW-Bus unterwegs zu sein. Da wir so gut wie nichts außer Hippie-Pula von einst kannten, reisten wir unvoreingenommen zum ersten Zelturlaub unseres Lebens mit unseren drei Kindern an.
Die Anreise mit dem VW-Bus
Wir brauchten sechs und einhalb Stunden quer durch die Alpen. Gefahren sind wir folgendermaßen. Die von uns gewählte Reiseroute führte über Felberntauern und den Plöckenpass. Die zwar kurvenreiche Strecke wählten wir, um die viel befahrene Hauptroute über den Tauerntunnel zu umgehen. Auf der italienischen Südseite der Alpen kamen wir herunter über Udine, passierten dann Trieste und Muggia. Alles sehr interessante Orte, denen wir noch einen eingehenderen Besuch abstatten wollen. Sie eingen sich auch toll für einen Stopp auf dem Weg. Wer eine längere Anfahrt nach Kroatien als wir hat, kann hier einen Zwischenstopp einplanen. Die Südseite der Alpen oberhalb von Udine ist touristisch wenig überlaufen, bietet kulinarische Spezialitäten und traumhafte Bergdörfer. Fast ein bisschen eine vergessene Welt. Und auf jeden Fall ganz anders als das quirlige Leben an der Aria-Küste, leider oftmals überschwemmt vom Massentourismus.
Alternative Route zur Mautpflichtigen Autobahn duch Slowenien
Die 30 Kilometer slowenische Autobahn haben wir uns gespart. Für ihre Autobahn berechnen die Slowenen stolze 30 Euro (pauschaler Preis für 1 Woche). Nützt uns natürlich nichts, wenn wir zwei Wochen bleiben und hin und zurück jeweils nur 30 Kilometer darauf fahren. Unser Navi-System hat uns aber brav auf eine alternative Route durch das romantische Hafenstädtchen Muggia und die slowenischen Weinberge mit traumhaftem Blick hinab zur Küste geleitet. Auf dem Heimweg konnten wir so den im August am Nadelöhr slowenische Autobahn fast unausweichlichem Stau (fast zur Gänze) entgehen. Und außerdem haben wir viele schöne Panoramablicke aufs Meer, den Hafen von Muggia und einige Villenviertel zwischen Weinbergen zu sehen bekommen. Das war auch eine willkommene Abwechlung für die Kinder, denen die Fahrerei zu diesem Zeitpunkt gerade ein bisschen lang zu werden schien.
Ankunft zum Campen in Istrien mit Kind
Wir haben den Campingplatz Stella Maris mit vier Sternen ausgewählt, der sich in einer Lagune nahe Umag befindet. Das ist so ziemlich der nördlichste Ort zum Campen in Istrien. Nicht ganz, aber fast. Wir habe diesen ausgewählt, weil wir nicht so weit fahren wollten.
Update: Zwei Jahre später haben wir einen Campingführer für Kroatien gekauft und konnten uns nicht entscheiden. Die Plätze, die wir Eltern gut fanden, waren die einsamen und abgelegenen. Plätze dagegen mit Animation und Halligalli und Action für die Kids haben uns alle nicht inspiriert oder waren uns zu teuer zum Campen in Istrien mit Kind. Unsere akribische Recherche Campen in Istrien mit Kind endete dann damit, dass wir uns nicht mehr für Kroatien sondern für Rom – also bekannte Gefilde – da ich hier aufgewachsen bin – entschieden haben. Da haben wir uns ein Bungalow gemietet, und den Vorteil eigener Zimmer genossen.
Auf dem Campingplatz Stella Maris konnten wir die Strände, Pools, Spielplätze, mehrere verschiedene Restaurants und sogar die Kinderbetreuung der angrenzenden Resorts mit Appartmenthäusern und Villen nutzen. Das war für uns ein wichtiger Punkt für diesen eher großen Platz. Camping in Istrien mit Kind – genuer gesagt mit drei Kindern im Vorschulalter hieß für uns auch, nicht zu abenteuerlich bitte. Den Mini-Club in unserer netten Lagune am Pinienwald haben wir allerdings nie ausprobiert, da die Kinder lieber, wie wir, den ganzen Tag am Strand verbringen wollten.
Camping für Anfänger
Wir wollten gut angebunden an die Zivilisation sein und den entsprechenden Komfort haben. Dafür haben wir einen größeren Platz mit den oben beschriebenen Kriterien gewählt. Laut war es dort nie, bis auf die Nächte, an denen nebenan Konzerte statt fanden. Da war Schlaf nicht möglich. wir wurden aus dem Schlaf gerissen und tranken unser erstes gemeinsames Urlaubsbier, nachts um 23 Uhr ohne Kinder. Da wir jeden Abend völlig fertig mit den Kindern eingeschlafen sind, hatten wir dazu bisher keine Gelegenheit gehabt.
Eindeutig der von uns als größter Nachteil beim campen mit Kindern empfundene Aspekt: Im Zelt schläfst Du erst ein, wenn die Vögel endlich aufhören zu zwitschern und es dunkel wird. Du hörst und siehst durch die dünne zeltwand einfach alles. Unsere Kinder, die ansonsten zwischen sieben und acht Uhr zu bett gehen, sind hier nie vor 21.30 oder 22 Uhr zur Ruhe gekommen. Dann waren wir so müde, dass wir eben alle gemeinsam einschliefen. Muss man mögen. Generell finde ich Zelten mit größeren Kindern viel entspannter. Das konnten wir im Sommer 2019 bei unserem Roadtrip durch Umbrien in Mittelitalien feststellen.
Es gibt auf dem Camping Stella Maris zahlreiche Plätze im Schatten. Wir hatten da aber nicht so darauf geachtet mit der Platzzuweisung und den Himmelsrichtungen. So hatten wir schon ziemlich in der Früh Sonne. Also lieber gut aufpassen bei der Campingplatzwhl. Wir konnten nämlich nicht sonderlich lange in der früh schlafen, da es durch die Sonne schnell heiß im Zelt wurde.
Unbedingt brauchen wir beim jedem Urlaub sehr große Koffer. In den großen Backpacker-Rucksäcken von einst finde ich im Familienurlaub nämlich nie etwas.
Jeden Tag Essen gehen
Gut gefallen hat uns, dass der Platz trotz allen ihn umgebenden Massentourismus, eine Einheit für sich bildete. Der Massentourismus gehörte eben zu den Appartments, die sich vor uns an der Küste befanden. Dadurch, dass er nicht ganz an der Küste liegt, sondern ca. zehn bis fünfzehn Minuten entfernt, ist der Platz wahrscheinlich auch einigermaßen erschwinglich im Gegensatz zu anderen kroatischen Plätzen mit vergleichbarer Anmiation.
Das gastronomische Angebot beim Campen in Istrien mit Kind war recht abwechslungsreich: Wir konnten jeden Tag zwischen Klippen zum Schnorcheln und seichtem Sandstrand, Kinderpiratenpool oder Lagune mit Kiesstrand wählen. Die Restaurants waren bis auf ein All-Inclusive und ein Gourmet-Restaurant alle mit einem super Preis-Leistungsverhältnis ausgestattet. Das war auch gut so, denn wir hatten nicht vor selbst zu kochen. Camping finden wir an sich spitze. Aber erholen wollen wir uns schon auch ein bisschen im Urlaub.
Daher war das Höchste der Gefühle auf unserem Kocher in der früh eine Espressokanne oder zwei zu kochen. Ach ja und zweimal hat der Papa Rührei zum Frühstück gemacht. Unsere Kinder hatten Freude daran zum nahen Lebensmittelladen zum Einkaufen zu gehen. So hatten wir jeden Tag frische Brötchen oder Croissants. Manchmal machten wir uns noch Sandwiches für den Strand. Anderntags haben wir mittags einfach nur einen Schinken-Käse-Toast gegessen oder uns eine Pizza geteilt. Das hat uns zusammen mit Obst vom Straßenhändler gereicht bei der Hitze. Abends haben wir dann wieder abgewechselt zwischen Pizza und einer gemischten Fischplatte. Der frische Fisch und die Meeresspezialitäten waren köstlich und sehr zu empfehlen.
Ausflug mit dem Boot nach Rovinj
Und sonst? Sind wir zwei Wochen lang immer ins Restaurant gegangen und haben es uns gut gehen lassen. Wer wie ich italienische Preise gewohnt ist, findet Istrien immer noch sehr günstig und absolut erschwinglich. Auch Minigolf gab es gleich vor dem Campingplatz, wie gesagt Animationsshows, einen Aquapark, Trampolins und eine Gokartbahn.
Ganz toll fanden wir unseren Ausflug mit dem Boot, den wir am Campingplatz gebucht haben. Die Versntalter haben uns mit Mini-Vans am Campingplatz abgeholt und nach Novigrad zum Hafen gebracht. Von dort ging es auf Bootstour bis Rovinj. Es gab einen Zwischenstop zum Baden an einer wunderschönen Küste mit glasklarem Wasser. siehe das Foto vorher mit dem schlafenden Kind. Dort hatten wir ausgiebig Zeit zum Baden und Schwimmen bis es nach ca. zwei Stunden weiter ging. Auch in Rovinj hatten wir ausreichend Zeit um das mittelalterliche Städtchen, das mich an die Toscana erinnert hat, zu erkunden. Dazwischen gab es an Board noch eine reichhaltige Mahlzeit mit Brot und gegrillten Sardinen so viel man essen konnte. Dazu gab es Wein und Limo für die Kinder, hernch einen Schnaps, wer wollte.
Einziger Wermutstropfen: Viele haben die wilden Möwen mit Essensresten gefüttert – bitte nicht. Es wurde sogar per Lautsprecher durchgesagt, dass wir uns in einem Naturschutzgebiet befinden und die Möwen bitte nicht gefüttert werden sollen.
Von Rovinj aus ging es mit Vollgas zurück nach Novigrad. Da spritzte die Gischt nur so an Board. Die meisten Leute sind von Deck gegangen, da es ihnen wohl zu nass geworden ist. wir haben die Gischt, die Frischeu nd die salzige Seeluft genossen.
Auch Novigrad ist ein charmantes Städtchen in Istrien. Auch hier lässt es sich nett bummeln und mediterran zu Abend essen. Hafenstädte haben ja ohnehin immer ihren ganz besonderen Charme. Ganz in der Nähe gibt es auch noch einen Dinosaurier Freizeitpark. Da haben wir es aber nicht mehr hingeschafft.
Fazit zum Campen in Istrien mit Kind
Wir würden auf jeden Fall wieder zum Campen in Istrien fahren, wären wir keine Reisenomaden. Daher wagen wir uns dieses Jahr ein wenig weiter die Küste hinunter. Sommer für Sommer und Stück für Stück: Irgendwann wagen wir dann die mehrtägige Fahrt mit der Fähre bis hinunter nach Griechenland. Da freue ich mich heute schon drauf.
Doch vorerst begnügen wir uns mit einem Ferienhaus. Denn das werden wir nächstes Mal doch lieber dem Camping vorziehen. Vielleicht in Kombination mit Zelt im Garten für die Kinder. Denn wenn eine Küche im Haus ist, koche ich doch auch ganz gerne mit Lebensmitteln aus der Region und fangfrischem Fisch.
Noch ein Tipp zum Campen in Istrien: Am Straßenrand haben wir uns bei Händlern eingedeckt mit Honig, Olivenöl und Wein aus Istrien. Außerdem werden am Straßenrand alle Arten von Gemüse und Obst sowie Käse verkauft. Die Produkte waren preiswert und sehr guter Qualität.
Warum Familien mit Kindern unbedingt verreisen sollen, habe ich einmal hier aufgeschrieben.
Wir werden dieses Jahr da wieder hinfahren. Nur ein bisschen weiter runter an der Küste, um noch mehr zu entdecken. Auch die Inseln um Losinj interessieren mich sehr. Liebe Grüße, Verena
Schöner Beitrag, in dieser Ecke waren wir selbst noch nicht.
Wäre aber eine Alternative, wenn man nicht zu weit weg möchte.
Liebe Grüße,
Monika