Familie und Beruf vereinbaren klappt anders als Du denkst!

Familie und Beruf vereinbaren

 

Immer öfter lese ich Berichte und Statements in den sozialen Medien, dass Vereinbarkeit von Kind und Karriere eine Lüge sei, dass es schlicht unmöglich sei. Familie und Beruf vereinbaren, geht nicht? Doch, nur anders. Wer das Kunststück schaffen will, muss beides wirklich wollen und sich im Klaren darüber sein, dass weder das eine noch das andere einer perfekten Vorstellung entsprechen wird.

 

Ein Kind entwickelt sich garantiert ebenso blendend, wenn es nicht dreimal in der Woche einer besonderen Nachmittagsaktivität am anderen Ende der Stadt nachgeht, und es tut ihm gut zu lernen, auch einmal alleine im Zimmer zu spielen, wenn Eltern etwas Wichtiges in Ruhe erledigen wollen. Auf der anderen Seite schadet es Mama und Papa ganz sicher nicht, wenn nachmittags das Smartphone einmal für zwei Stunden in der Schublade verschwindet und der Bildschirm aus ist – un der Karriere ganz sicher auch nicht. Kommt immer darauf an, was kommuniziert wird. Wenn wir ehrlich sind, liegt es doch meistens an uns selbst, wenn wir uns dank ständiger Erreichbarkeit ablenken lassen (wollen) vom hier und jetzt der Kinder.

Wer Familie und Beruf vereinbaren will und zwar ehrlich und mit Abstrichen in Sachen Perfektionismus, der liest mal in das Interview mit der liebe Stefanie vom Blogazine Saint Iva rein oder schaut in ihrer Rubrik Jobkultur. Dort gibt die freiberufliche Journalistin Tipps und macht Mut zum Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit.

 

Wer bist Du?

Ich bin Stefanie, 41 Jahre alt, seit fünf Jahren verheiratet, zweifache Mama. Mein Sohn ist 5, meine Tochter 2 Jahre alt. Seit Ende der zweiten Elternzeit arbeite ich freiberuflich als Journalistin und Texterin. Mit www.saint-iva.de habe ich Ende 2015 ein Blogazine für Familien gegründet. Darin geht’s um Reisen, Lesen, Familienleben, Lifestyle, Trends und Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

 

Woher kommst Du und wohin gehst Du?

Ich bin gebürtig aus Kassel, was erstmal nicht sehr märchenhaft klingt. Tatsächlich ist die Stadt noch immer von den Brüdern Grimm geprägt, die hier ihre Hausmärchen zusammengetragen haben. Rings um Kassel ragen Bergwälder in die Höhe, Heimat von Rotkäppchen & Co. Vielleicht kommt daher mein Sinn für düstere Romantik 🙂 Doch wohnt wohl auch ein Steppentier in mir, denn gleich nach der Schule hat’s mich nach Berlin gezogen. Und ich bin gekommen, um zu bleiben.

 

Was willst Du über Deine Familie sagen?

Der Tag, an dem ich erfahren habe, dass ich mit meinem Sohn schwanger bin, gehört zu den schönsten in meinem Leben. Ich denke immer mal wieder an diesen Moment zurück. Ab jetzt nimmt mein Leben eine 180-Grad-Wendung, war mir sofort klar. Drei Jahre später hat unsere Tochter uns dann zum glücklichen Quartett gemacht.

 

Warum und was arbeitest Du?

Arbeit erfüllt mich, insbesondere das Schreiben und alles, was mit Kommunikation zu tun hat. Besonders natürlich, wenn’s um Themen geht, die mir am Herzen liegen. Zur Zeit schreibe ich für das Ressort „Bildung und Berufvon Stiftung Warentest, für den Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und ein Berliner Gesundheits- und Wellnessmagazin. Außerdem liebe ich es, Corporate Blog-Konzepte zu entwickeln; zuletzt für eine Freundin, die einen Kinderreisebuchverlag gegründet hat.

 

Erzähle uns etwas von Deinem beruflichen Werdegang!

Ich habe in Berlin Literaturwissenschaft studiert, danach bei der ZEIT im Ressort Leben hospitiert und bei der Berliner Zeitung volontiert. Das Feuilleton, die Medienseite und das Vermischte – also Promi-News und Gesellschaftsthemen – mochte ich besonders. Anschließend hatte ich die Chance, ein Jahr lang als Autorin für den Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung um den Globus zu fliegen. Am besten gefallen hat’s mir beim Zelten in Alaska – die unberührte Landschaft voller Berge, Seen und Gletscher, ein Traum!

Weil mein eigentliches Ziel in dieser Lebensphase aber eine Festanstellung war, bin ich in die Tourismus-PR gewechselt. Zehn Jahre lang habe ich als Beraterin Luxushotels in aller Welt betreut. Der Job war auch mit Reisen verbunden, was natürlich toll war. Damit war mit zwei kleinen Kindern dann erstmal Schluss. Jetzt bin ich wie zu Beginn meiner Laufbahn wieder freiberuflich unterwegs und dieses Mal passt das Modell perfekt in meine Lebensphase. Außerdem bin ich zu meinen Wurzeln zurückgekehrt, dem Schreiben. Nur an das Home Office musste ich mich am Anfang gewöhnen; man muss ja den Haushalt total ausblenden, wenn man an den Laptop schreitet, gleichzeitig kann ich nicht im Chaos arbeiten. Zeitmanagement ist noch so ein Thema…

 

3 Dinge, die Dir am schwersten fallen, beim Wechseln zwischen den Welten!

Nicht ständig nach E-mails auf dem Laptop zu schielen, wenn ich mit den Kids nach der Kita zu Hause bin. Neue E-mails dann nicht gleich zwischen Tür und Angel zu beantworten. Generell das Smartphone in Ruhe zu lassen.

 

3 Dinge, warum Du nicht tauschen wollen würdest!

Mit wem? Ich habe alles. Eine gesunde Familie. Freunde. Ein Leben in meiner großen, rauhen, nervigen, anstrengenden Lieblingsstadt.

 

Was liegt Dir besonders am Herzen?

Thematisch auf jeden Fall die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Prinzipiell geht es mir in der Rubrik „Jobkulturin meinem Blogazine darum, Müttern Mut zu machen und ihnen Wege aufzuzeigen, wie es nach der Elternzeit gut im Berufsleben für sie weitergehen kann. Mich ärgert es, wenn ich toll ausgebildete Frauen sage höre „Ok, ich habe jetzt ein kleines Kind, die Karriere habe ich mir also abgeschminkt, aber irgendeinen kleinen, unbedeutendenden Teilzeitjob wird es doch hoffentlich für mich noch geben. Davon abgesehen erlebe ich auch immer mehr Männer, die keine Lust mehr auf 9 to 6-Jobs haben und mehr Flexibilität wollen. Ich denke, dass das Thema Vereinbarkeit sich langsam wandelt und vom „Problemzum Trend in der Jobwelt wird.

 

Lauter Lieblinge in einem Bild!  Familie und Beruf vereinbaren

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3 Comments

  • Verena sagt:

    Ich arbeite immer noch schwer daran. Aber immerhin habe ich mal erkannt, dass nicht beides einfach nebenher für sich gut läuft, sondern dass – mit viel Verständnis von allen Beteiligten von Kind über Kunde bis Chefin – ein flexibles Modell gestrickt werden muss, das alle Bedürfnisse berücksichtigt. Das h eißt Toleranz, die Bereitschaft, die Pläne von heute auf morgen umzuschmeißen und immer wieder neu überprüfen, was gerade erste Priorität hat.

  • Lilla sagt:

    Wie recht du hast! Es geht – man muss nur seine exakten Vorstellungen über Bord werfen und flexibel dran bleiben!

  • Stefanie sagt:

    Lieben Dank für die Veröffentlichung! Ich freue mich sehr 🙂

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