Meine erste Lehrerin im Kundalini-Yoga: Als Start in die neue Serie “Der Schatz der Yogalehrer(in)” möchte ich Euch und das taufrische Jahr mit einem ganz persönlichen Interview begrüßen.
Mögen all Eure Wünsche sich erfüllen und alle Lebewesen Glückseligkeit erlangen. Namaste und herzlich willkommen Bianca Gianroop Kaur Seemann – wie schön, dich wieder getroffen zu haben! Für diese neue Porträt-Reihe, von der ich mir für mich und meine Leser tiefer gehende Einblicke in die Geheimnisse des Yoga erhoffe, habe ich in den letzten Wochen nach meinen eigenen Yogawurzeln gesucht. Nachdem ich 2008 in München einen Schwangerenkurs im Sivananda-Zentrum in der Steinheilstraße besuchte und mich dort zwar sehr wohlfühlte, mich aber an keine konkrete Lehrerin erinnere, ist Bianca meine erste, bewusst erinnerte Yogalehrerin. Nach und nach möchte ich Euch hier meine persönlichen Yoga-Highlights vorstellen.
Auszeit vom Alltag mit Kundalini-Yoga: Sat Nam
2010 schneite ich also mitten in Gianroop Kaurs Kurs in einem Rosenheimer Hebammenzentrum – schon wieder ziemlich schwanger mit den Zwillingen, ziemlich wohnungssuchend zwecks eines Riesenreinfalls auf Leibrente und ziemlich erholungsbedürftig. Da war Kundalini-Yoga, das ich bis dahin noch nicht kannte, genau das Richtige. Biancas Stunden waren persönlich, entspannend und kreativ. Sie vermittelte einen unvermittelten Zugang in das für manche so fremde Chanten und Mantra Singen, indem sie den Schülern die Texte und Noten der kleinen Weisen mitbrachte. Seit damals ist sie weit ausgeschritten auf ihrem Yogaweg, wie ihr hier im Interview lesen könnt. Neben ihrer großen Leidenschaft Ayurveda, die sie gerade zum Beruf macht, ist sie heute Deine Lehrerin auf Yogareisen, aktuell 2016 in Bali, Marokko und natürlich rund um Rosenheim. Jetzt erklärt Gianroop Kaur hier aber selbst, was es mit Kundalini-Yoga so auf sich hat.
Was hat Dich zur Entscheidung bewogen, eine Ausbildung in Kundalini-Yoga zu absolvieren?
Ich wollte was lernen, was mich nährt…mir Energie und Kraft schenkt, mich bewusster und gelassener werden lässt und ich suchte einen Ausgleich zu meinem Job als Krankenschwester.
Was ist Deine persönliche Richtung, dein Stil im Yoga?
Kundalini-Yoga…auch Yoga des „Bewusstseins“ genannt nach Yogi Bhajan – einer alten Tradition aus dem Norden Indiens. Es handelt sich um ein effektives, authentisches und sehr dynamisches Yoga-System, das an den Lebensbedingungen des heutigen Menschen angepasst wurde.
Eine Kriya (thematisierte Übungsreihe) besteht meist aus 45-60 Minuten körperliche Asanas (Haltungen) kombiniert mit Pranayama (Atemführung) auch Mantra (SAT NAM), gefolgt von Shavasana (Tiefenentspannung) und anschließender Meditation, meist auch mit Mantren.
Was bedeutet Yoga für Dich?
Yoga gibt mir Klarheit, Mut und Kraft. Es hilft mir mein „wahres Selbst“ zu erkennen und ohne Angst meiner Lebensbestimmung zu folgen.
Yoga bedeutet für mich, auch den Tempel (Körper) meiner Seele (Atma) fit zu halten, in Form von Körperübungen (Asanas) und Pranayama (Aufnahme von Lebensenergie – Prana), mit gesunder Nahrungsaufnahme (ayurvedisch-typgerecht) und mit positiver Nahrung für den Geist (Mind).
Mir Zeit zu nehmen, für Dinge die mich erheben, nähren und glücklich machen.
Wer sind und waren Deine Lehrer/innen?
Satya Singh – Hamburg
Gurudass Singh – New Mexico/Espanola
Gurmukh Kaur Khalsa – New York
Avtar Kaur – Rom
Dharma Singh – Freiburg
Atma Jot Kaur (Dhyan Tada) – Göttingen (Schwangeren-Yoga)
Hari Arti Kaur – München
Dr. Jeevan (Ayurveda-Arzt) – Indien/Bad Endorf
Was haben Sie Dir mit auf dem Weg gegeben?
„Dankbar zu sein, für das was ist“ – jedes Ereignis egal ob negativ oder positiv ist ein Geschenk. Es fördert das persönliche Wachstum.
„Glücklich sein ist unser Geburtsrecht“ – YB
Was ist Deine Lieblings-Asana?
Ustrasana (Kamel-Pose) Wirkungen: Herzöffner (Anahata-Chakra), weitet Brustkorb, Schultern und Lunge, schult die Atmung, stärkt die Wirbelsäule, Hüften und Oberschenkel, verbessert die Verdauung, aktiviert das Hals- (Vissudha), Nabel- (Manipura) und Wurzel- (Muladhara) Chakra.
Teilst Du mit uns hier drei kleine Übungen?
- Surya Namaskara (Sonnengruß)
- Sat-Kriya (öffnet unsere Energiekanäle – Chakren)
- Bogenschütze (Mut, schärft unsere Konzentration aufs Wesentliche)
Welche Übungen sind für Dich am wichtigsten im Yoga?
- alle Pranayama-Übungen (reinigt den Geist und jede einzelne Zelle)
- alle Übungen die das Nabel- (Manipura) Chakra stärken, wie z.B. Streckposition mit Feueratem (gibt uns Kraft, Fülle, Willensstärke, Vertrauen, Entwicklung des ICH, Gefühle)
- alle Übungen für das Herz- (Anahata) Chakra, die das Herz öffnen, wie z. B. Ustrasana (Kamel-Pose), Yoga-Mudra, Kobra (schenkt uns Liebe, Mitgefühl, Toleranz, Menschlichkeit, Geborgenheit, Offenheit)
Hast Du einen Tipp um Yoga in den Alltag zu integrieren?
Den Fokus auf bewusstes Atmen lenken, versuchen nicht schlecht über sich und über andere zu sprechen, sich bewusst ernähren (auch den Geist), den Sonnenaufgang oder –untergang genießen (wirkt wie eine Meditation), den Mitmenschen zu dienen
Herzlichst, Eure Bianca Gianroop Kaur Seemann
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