Mein Alltag als berufstätige Mutter läuft – nunmehr seit fast 13 Jahren. Wie war der Spruch mit “Man gewöhnt sich an alles??” Nein, gerade nicht man, sondern Frau. “Frau gewöhnt sich an alles” muss es heißen. Denn es sind nach wie vor meistens wir Frauen, die sich vorwiegend um die Kinder kümmern, den Haushalt schmeißen und oft nebenher einen Job haben.
Mein Alltag als berufstätige Mutter als WMDEDGT, denn heute ist ein gewöhnlicher Dienstag
Heute morgen klingelt also der Wecker um zehn vor sechs Uhr. Und ich reagiere prompt. Juchu, ich schaffe es aufzustehen und habe eine halbe Stunde mehr vom Morgen. Maximal kann ich bis 6.30 schlafen, denn dann beginnt mein Alltag als berufstätige Mutter mit Kinder wecken bzw. nachgucken, ob ihr Wecker funktioniert hat. Heute aber gönne ich mir eine halbe Stunde für mich bei einer geführtern Meditation dank des Meditationskurses, den ich gerade mache.
Nach diesem guten Start in den Morgen, bin ich freundlich und entspannt. So gestärkt beginne ich in der Küche mit Pausebrote schmieren und Frühstück herrichten für unsere drei wunderbaren Kinder. Die erscheinen auch schon bald – mehr oder weniger ausgeschlafen und gelaunt – in der Küche. Sie schlurfen Kakao oder Grüntee, knuspern Müsli oder bekommen die kalte Butter nicht aufden Toast. Die Vorlieben für das Frühstück wechseln und Mama kennts ie ja zum Glück alle. Die Zeiten, in denen die Kinder einfach das gegessen haben, das Mama ihnen vorsetzte, sind lange vorbei. Oder gab es die jemals?
Mein Alltag als berufstätige Mutter ist jedenfalls heute wieder einmal aufgelockert durch ein paar unvorhergesehene Missgeschicke. Die harte Butter ist kein Problem, dafür aber entpuppt sich als der Erdbeer-Shake, den ich schnell pürieren möchte, weil der ERdbeer-Schmarrn, den ich gestern abend noch schnell aus den mit Foodsharing schon zu dieser Jahreszeit geretteten Erdbeeren zubereitet habe, dann doch nicht aufgegessen wurde.
Noch schnell – charakteristisches Merkmal im Alltag als berufstätige Mutter
Noch schnell ein Erdbeershake also, doch dieser kippt leider um, weil ich ungeschickterweise den Pürierstab drinstehen hab lassen, um mehr Erdbeerschmarrn herauszulöffeln, denn dem Kind war das Getränk zu wenig gehaltvoll.
Zum Glück kippt die quietschrosa Flüssigkeit auf eine saubere Platte und wir können das kostbare Getränk zurück löffeln. Ich rege mich fast gar nicht auf, denn ich bekomme Hilfe. Es gelingt, doch das alles kostet Zeit. Zeit, die gleich fehlt beim Karotten schälen für die Pausenboxen, beim Heraussuchen frischer Masken, Haarbürsten und Mützen. Nicht, dass die Kinder diese Tätigkeiten nicht übernehmen könnten. Sie messen letzteren dreien bloß nicht so viel Wichtigkeit bei wie Muttern.
Wenn ich möchte, das mein Kind eine frische Maske dabei hat und mit gekämmten Haaren das Haus verlässt, muss ich das Kind zumindest erinnern. Naja manchmal klappt es auch von selbst. Nur nicht die Hoffnung verlieren. Das klappt schon alles.
Sind dann alle Kinder aus dem Haus und es klingelt auch nicht kurz daarauf wieder, räume ich noch schnell die Küche auf, schalte noch schnell die Waschmaschine an und alle vergessenen Lichter und Radiowecker im Haus aus. Dann ist Zeit für mein Yoga. Meditation habe ich ja heute morgen schon erledigt in meiner neu hinzu gewonnenen Frei-Zeit. Seit ich mir (fast) täglich die Zeit zum Meditieren und für ein paar Dehnungs- und Entspannungsübungen nehme, ist mein Alltag als berufstätige Mutter um ein Vielfaches harmonischer. Echt jetzt. Ich schreie viel weniger, bin gelassener.
Vom Haushalt ins Homeoffice wechseln
Dann ziehe ich mich hübsch an, denn ich gehe – hurra – in mein Homeoffice Büro und schalte den Rechner an. Ich beantworte Mails, bereite Fragen für ein Interview vor, lese Interessantes über vegane Leder und erledige auch ein paar lästige Arbeiten.
Frühstück gibt es bei imr erst um 10 Uhr, denn ich versuche mich ja nach wie vor im Intervallfasten. Entspannungsyoga allein hilft leider nicht beim Abnehmen. Ich habe immerhin schon 1 Kilo abgenommen, sage ich mir wieder vor, denn so richtig gut bekomme ich das weniger essen nicht hin. Aber, was solls, stressige Zeiten benötigen ein wenig Nervennahrung, oder? Ich gönne es mir, denn gerade bin ich hier auf mich allein gestellt und wühle mich durch einen Berg Arbeit, der vor den Osterferien noch fertig werden muss. Damit ich dann auch wirklich Urlaub machen kann.
Ich habe gerade auch deshalb soviel zu tun, weil ich ein paar Herzensprojekte verfolge, die mir wichtig sind. Ich bin wirklich gerne Mutter, aber ich wäre nicht komplett, wenn ich nicht auch meine Träume verfolgen und dafür sorgen würde, dass sie Wirklichkeit werden. Das wissen meine Kinder auch und sie verstehen das, weil ich es ihnen erklärt habe. Sie dürfen selbst auch tun, was sie gerne tun. Und sie lernen nach und nach, sich selbständig um ihre eigenen Schulsachen, Aufgaben & Co. zu kümmern.
Die eigenen Träume verwirklichen
Dazu gehört es für mich, journalistische Texte zu nachhaltigen Themen zu schreiben, die mich wirklich interessieren – gerade eben Alternativen zu Leder. Es ist immer ein echtes Glücksgefühl, wenn eine Redaktion oder ein Verlag “Ja” zu so einem meiner Herzensprojekte sagt. Sei es ein mehrseitiger Artikel in einer Zeitschrift oder sogar ein Buch! Gerade schreibe ich an einem wunderbaren Buch für Familien. Das bereitet mir sehr viel Freude. Ich fahre fort, die Korrekturen einzutippen, die ich beim Lesen auf Papier gefunden habe.
Dann frühstücke ich und mache mich fertig, denn ich habe einen Termin für ein neues Buchprojekt als Co-Autorin. Darüber freue ich mich sehr und auch deshalb bin ich heute gut gelaunt. Es tut trotz des schlechten Wetters gut mit dem Fahrrad in die Stadt zu radeln. Das Treffen ist vielversprechend. Es tut mir immer sehr gut, sich mit KollegInnen “in echt” zu treffen. Seitdem ich als Selbständige fast nur noch im Homeoffice hocke, bemerke ich das immer mehr.
Da ich von vielen, mit denen ich arbeite, räumlich getrennt bin, habe ich mir mit einer Partnerin und Gleichgesinnten aus Berlin angewöhnt, mich jeden Dienstag über Zoom zu treffen. Wir reden ein wenig und tanzen dann beide in unseren Zimmern zu einer gemeinsamen Musik, um uns geistig auf unsere kreative Arbeit einzustimmen. Dann arbeiten wir für ca. 1,5 Stunden konzentriert an unseren jeweiligen Projekten. Da wir dies gemeinsam tun, haben wir Motivation und verschieben diesen Termin auch nicht. Heute allerdings treffen wir uns wegen meines Vormittagstermins ausnahmsweise am Nachmittag.
Mittagessen, Alltag mit Kindern und Hausaufgaben
Doch zuerst klingelt es um kurz nach zwei Uhr an der Tür im 5-Minuten-Rhythmus. Drei Kinder kommen nacheinander von der Schule heim. Ich habe noch schnell Mittagessen gemacht, es gibt heute mal wieder Nudeln, mit Pesto, oder wer mag Ei, weil ich spät dran war.
Dann schauen wir gemeinsam, was die Kinder zu tun haben. Alle spielen ihr Instrument und machen dann ihre Hausaufgaben. Da muss ich mich nicht so kümmern, das Lernen und Abfragen übernimmt der Mann, wenn er da ist. Die Kinder sind aber wie gesagt auch recht selbständig.
Nach meinem kreativen Zoom nach Berlin muss ich noch schnell Foodsaven. Ich treffe mich dazu mit einer lieben Bekannten, die ich auch beim Foodsharing kennen gelernt habe. Wir sortieren und ich treffe um kurz vor sieben wieder zuhause ein. Der Große geht noch zur Konzertprobe für das bevorstehende Frühlingskonzert und ich esse mit den anderen beiden zu abend. Ganz habe ich es mit dem Intervallfasten wieder mal nicht ingekriegt, aber was soll’s – hauptsache es war ein im Großen und Ganzen harmonischer Tag. Stress und noch schnell machen auch dick, wusstet ihr, oder?
1 Comment