Ich liebe Elfen seit ich klein war. Warum eigentlich? Elfen und Feen sind meine liebsten Fabelwesen. Keine Zwerge, keine Trolle, keine Riesen und schon gar keine Monster. Schließe doch einmal die Augen und stelle Dir einen Elf vor. Ja, es gibt auch männliche Elfen. Meine Söhne waren richtig erstaunt, als ich ihnen einmal beschrieb wie ich mir das Elfenvolk vorstelle, wie sie leben und was sie so den lieben, langen Tag zu tun haben.
Phantasieentwicklung bei Kindern anregen
Also meine Elfen sind viel kleiner als die Menschen. Sie haben lange, spitze Ohren und sind schnell. So flink und leise, dass die Menschen sie nicht bemerken. Ich stelle mir vor, dass sie im Garten wohnen, im Wald und i den Wiesen. Einfach in jedem natürlichen Raum. Sie springen, spielen, hüpfen, tanzen von Knospe zu Knospe, laufen über die Haselruten und bauen sich wunderbare Städte in den Baumkronen. Dort dringt kaum je ein Mensch hin vor. Sie wohnen in Häusern auf Pfählen und Ästen, ihre Babys schlafen in geflochtenen Binsenkörbchen. Überall hängen Schwingseile, mit denen die Elfen, wenn sie es eilig haben, von einem Ort zum nächsten schwingen. Vor den Wohnungen befinden sich Plattformen und Freisitze. Sie alle sind verbunden mit Hängebrücken. Adressen weiter oben oder tiefer gelegen sind über Strickleitern zu erreichen. Auch Regenbögen sind beliebte Hauptverkehrsadern im Elfenreich.
Es gibt an einem zentralen Ort so einer Elfensiedlung immer einen großen Platz für Versammlungen und zum Feste feiern. Die Elfen lieben es, Feste zu feiern. Die Phantasieentwicklung bei Kindern ist in diesem Volk ein Selbstläufer. Denn sie tun nichts lieber als Abend für Abend beim Schein des Lagerfeuers sich gegenseitig Geschichten zu erzählen. Alle hören zu und inspirieren sich an den Geschichten der anderen. Ein Musikant spielt zur Untermalung einer Geschichte eine Flötenweise. Es gibt Erzähler, die tanzen ihr Geschichte. Sie spielen Theater und machen sich klein wie eine Maus und groß wie ein Riese.
Geschichten selbst erzählen macht Spaß. Die Kinder können Wünsche äußern und zusammen entsteht eine Geschichte. Bei jeder Erzählzeit wird der Faden weiter gesponnen. So entstehen Welten im Reich der Fantasie. Es regt die Kinder an, selbst kreativ zu werden. Sie erleben wie sie selbst zum Chef dieses Reiches werden, wie sie es steuern können und wie viel schöner alles wird, wenn immer neue Details dazu kommen. Alles ist möglich und keine Idee ist zu verrückt.
Lesen ist ein Schlüssel
Auch das Vorlesen ist ein wunderbares Geschenk an deine Kinder. Obwohl es auf mich lange nicht den Eindruck machte, als ob sich durch das Vorlesen irgend etwas entwickelte. Ja manchmal, wenn sie beim Vorlesen nebenher irgend etwas spielen, habe ich das Gefühl sie sind nicht einmal richtig aufmerksam. Doch sie lieben es nach wie vor und ihre Fähigkeit zu hören steigt mit dem Alter. Sie begannen irgendwann sich selbst Geschichten zu erzählen. Da waren sie ungefähr drei Jahre alt.
Na, und jetzt, beim Lesen lernen, merke ich einfach, dass unsere Kinder schon wissen: Bücher sind ein Schatz. Sie enthalten etwas WErtvolles. Und wenn ich lesen kann, habe ich es in der Hand, mir diesen Schatz zu erschließen. Ich muss auf keinen Erwachsenen warten. Auch wenn niemand Zeit hat, komme ich ran an dieses geheime Wissen.
Das hilft ungemein beim Lesen lernen, denn natürlich dauert es ein paar Monate bis der Knoten platzt. Wenn das Auge und das Hirn dann irgendwann so gut zusammen arbeiten, dass sie einigermaßen rasch von den Buchstaben auf die Wörter schließen können, ist es fast geschafft.
Jetzt dauert es noch ein wenig und schließlich sitzt das Kind mit einem Buch in der Hand in einer Ecke. Reagiert nicht mehr auf Fragen, die Lippen bewegen sich konzentriert, gebannt von einer spannenden Geschichte. Das selber Lesen können ist für mich eines der größten Schritte auf dem Wege der individuellen Phantasieentwicklung bei Kindern.
Bücher aus dem Elfenreich
Wer seiner Phantasie in Sachen Elfen ein wenig auf die Sprünge helfen will, liegt goldrichtig mit den Büchern von Riva Stern. In ihrem Jugendbuch Elfrieda Elfenstein geht es um ein Mädchen, das am liebsten bei ihrer Tante Rosalind in deren wunderschönem Landhaus ist. Dort darf sie ihre Sommerferien verbringen und dieses Mal werden es äußerst spannende Ferien. Was Frieda mit den Elfen zu tun hat und wie hier das Tor zwischen der Welt der Elfen und jener der Menschen überwunden werden kann, ist ein Geheimnis. Und Frieda steckt mittendrin. Jedenfalls finde ich es jedes Mal faszinierend, zu entdecken wie andere Menschen sich die Elfenwelt vorstellen.
Ich finde das Buch übrigens auch für Erwachsene schön – für alle die gerne romantische Geschichten lesen.
Natur als großer Meister
Die Natur selbst ist für mich eine der wichtigsten Lehrmeister, um die Phantasieentwicklung bei Kindern anzuregen. Der Wald ist jedesmal anders, wenn wir dort sind. Mal dunkel und geheimnisvoll, mal licht und lauschig kühl. Wir entdecken dort neue Formen und Farben, Tiere und Pflanzen. Überall draußen wird die Vorstellungskraft der Kinder gefördert. Ob es der Himmel ist mit seinen vorüber ziehenden Wolken, die einmal ein König auf seinem Wolkenthron darstellen, kurz darauf einen riesigen Drachen oder ein paar fliegende Untertassen.
Auch in den Bergketten entdecke ich ständig Figuren und Gesichter im Profil.
Hier etwa gibt es eine Bergformation, in der ganz viele Menschen die gleiche Phantasie hatten. So sehr, dass diese Bergkette als “Die schlafende Jungfrau” bekannt ist.
Auch das Spielen und Basteln mit Naturmaterialien wirkt sich definitiv positiv auf die Phantasieentwicklung bei Kindern aus. Stöcke und getrocknete Blumen, Samenkapseln und bunte Blätter. Gerade im Herbst, aber auch zu jeder anderen Jahreszeit finden wir viele Schätze draußen.
Die Kinder bekommen mit dem gesammelten Material wunderbare Ideen, was sie damit tun können. Es muss nicht immer Plastikspielzeug sein. Noch viel entscheidender als das Material ist meines Erachtens der Grad der Definiertheit des Spielzeugs. Eine Barbiepuppe etwa mit ihren Kleidern und Accessoires ist so definiert in Richtung des vorgesehenen Spiels, dass Kinder erst einmal auch das naheliegende Spiel ausprobieren. Findet das Kind aber einen Stein, der sie oder ihn anspricht, kommen die Spiele mit dem Stein aus ihm selbst. Niemand schreibt vor, was mit einem Gegenstand gespielt werden kann. Das Kind ist frei.
Wir wollen daher sooft wie möglich nach draußen gehen, in den Garten, in Wald und Wiese. Auch in der Stadt gibt es Parks und wilde Landschaften an den Flüssen, viel Natur für kleine Entdecker.
Auf Elfensuche
Hier hat sich jemand auf Elfensuche gemacht. Letztes Jahr hatten wir im Garten ein wildes Hopfen-Tipi im Bauerngarten. Da gibt es so viel zu entdecken, dass es sich lohnt ein Buch darüber zu schreiben. Oder? (Dieses Jahr wollten wir ein Bohnentipi, aber es ist schon Ende Juni und ich komme einfach nicht dazu.)
Habt ein bisschen Geduld mit mir, ich kriege das nicht immer hin mit dauernd schreiben und dauernd in den Social Media Kanälen präsent zu sein. Ich hoffe ihr schaut dennoch gerne bei mir vorbei und freut euch, wenn ich aus spontaner Intuition, einen neuen Artikel für Euch geschrieben habe – wie diesen hier. Ihr wisst ja, sonst laufe ich gerade über eine Hängebrücke Richtung Elfendorffest. Was ich Euch nämlich nicht verraten habe, den Kleinmachzauber, um ins Elfenreich zu reisen…
Wie immer gibt es tolle Beiträge bei den Naturkindern.
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