Warum wir ganz dringend wieder unsere Privatsphäre und unser Schlafzimmer als Ruheoase gebraucht haben. Und so haben wir das mit unseren Kindern ausgehandelt und umgesetzt, nach dem die Kleinkindphase definitiv vorbei war.
“Kinder geht da raus!”, brülle ich mal wieder vor lauter Verzweiflung über lümmelnde Kinder, Spielzeug überall, Keks mampfende Bröselmonster, mich zum Wahnsinn treibend, raufend ineinander verkeilt, Bettzeug zu Boden tretend. Der ganz normale Wahnsinn mit drei Kindern, sagt ihr?
Nicht mit mir – nicht mehr bei uns. Seit einiger Zeit haben wir das elterliche Schlafzimmer zur kinderfreien Zone erklärt.
Wir brauchen unser Schlafzimmer als Ruheraum ganz dringend!
Zum einen ist die Ruheoase Schlafzimmer unser Rückzugsort aus einem Haus voller kinderfreundlicher Räume voller Spielzeug, Basteleien und all dem Kinderkram, der sich eben so ansammelt. Und der sammelt sich auch trotz ständigem Ausmisten bei drei Kindern an. Einfach so und alles dauernd wegschmeißen geht einfach auch nicht. Und das hat für mich auch nichts mit Minimalismus zu tun. Minimalismus in der Großfamilie sieht ohnehin anders aus als wenn Einzelpersonen sich für minimalistisches Leben interessieren.
Ausmisten und Minimalismus mit Kindern leben
Die Kinder lernen mit der Zeit schon sich um ihren Kram zu kümmern. Es braucht viel Geduld, bis sie unterscheiden lernen zwischen “Was ist mir wichtig?” und “Was brauche ich nicht mehr!” (Dieser Link fürht zu einem Flohmarkt für Kinder. Das ist eine ganz tolle Erfindung, wo Kinder selbst verkaufen und Kinder Kunden sind. So lernen sie den Umgang mit Geld und dass ihre geliebten Schätze doch noch einen Wert haben.
Wenn ich nämlich selbst heimlich dauernd alles wegschmeiße, haben sie überhaupt keine Möglichkeit, selbst die Fähigkeit zu erlernen zwischen überflüssigem Plunder und wertvollen Schätzen zu unterscheiden.
Jetzt bin ich aber direkt vom Thema abgeschweift, warum wir unser Schlafzimmer nach den ersten Baby- und Kleinkindjahren wieder als Raum für uns haben wollen!
Rückeroberung der Privatsphäre für Eltern nach den Baby- und Kleinkindjahren
Ja, natürlich – unsere Babys und Kleinkinder haben selbstverständlich auch bei uns im Schlafzimmer geschlafen. Bei jedem der Kinder war das ein bisschen verschieden. Anfangs hatten wir ein extrabreites Familienbett, in dem wir alle geschlafen haben. Mit den Zwillingen ging das dann nicht mehr so leicht, denn ich hatte ständig das Gefühl, jemand zu überrollen. Da war kein entspanntes Schlafen möglich mit drei kleinen Kindern im Bett. Sie haben von Anfang an in einer Federwiege und später in ihrem eigenen gemeinsamen Doppelbett geschlafen.
Bei Bedarf kamen sie zu uns herüber getappt oder wir haben sie zu uns ins Bett geholt, wenn sie krank waren oder nicht schlafen konnten.
Sie alle sind ohne irgendein Problem irgendwann in ihre eigenen Zimmer umgezogen, weil sie Lust dazu hatten. Gar keine Frage. Jetzt haben wir die Kleinkindphase definitiv hinter uns gelassen. Das ist schon ein Unterschied und es ist wichtig, ab und zu mal neue Regeln aufzustellen. Deshalb steht unserer persönlichen Ruheoase Schlafzimmer jetzt nichts mehr im Wege.
Warum die Kinder in unserer Ruheoase Schlafzimmer nur noch wenig verloren haben
Unsere Ruheoase Schlafzimmer sieht zwar nicht so tip top gesylt aus wie auf dem Foto. Damit, dass wir die Ruheoase Schlafzimmer ausgerufen haben, ist es allerdings noch lange nicht getan. Aber wir kommunizieren geduldig und üben.
Die Kinder tragen verständnisvoll ihren Krimskrams wieder raus, wenn ich sie wutschnaubend an unsere Abmachung erinnere. Denn natürlich ist es nicht zu vermeiden, dass die Kinder dennoch hereinkommen. Etwa morgens, wenn wir am Wochenende länger schlafen als sie und sie uns aufwecken und kuscheln kommen. Das wollen wir auch ganz sicher nicht missen.
Dennoch haben wir wieder einen gemeinsamen Raum für mehr Zweisamkeit gewonnen mit der Ansage unsere Ruheoase Schlafzimmer wird nicht voll gemüllt! Die Kinder lernen so auch ganz nebenbei, dass Mama und Papa eine Einheit ist, die ein Recht auf Privatsphäre hat. Ja genau, die Eltern müssen nämlich nicht immer alles mit den Kindern teilen und auch nicht immer ihren Kleinen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken. Diesem Trugschluss erlagen auch unsere drei. Und sie waren zunächst sehr erstaunt, als sie mit drei oder vier Jahren merkten, dass Mama und Papa auch mal was für Erwachsene machen wollen.
Darüber, wie wichtig ein entspannter Schlaf für die Mama ist, habe ich übrigens auch schon mal auf Mami rocks geschrieben.