Dieses Plädoyer gegen all den Verpackungsmüll zu Weihnachten lehrt uns genauer hinzuschauen. Was kaufe ich da gerade? Kaufe ich mehr Verpackungsmüll zu Weihnachten als Schokolade und Kekse? Warum kaufe ich diese ganze Weihnachtsschokolade überhaupt?
Bloß weil ich jedes Jahr im Dezember, zu Nikolaus und im Advent diese Süßigkeiten gekauft habe? Gastautorin Anja Rödel ist Ernährungscoach und sehr gut darin, Misstände aufzuzeigen. Heute macht sie uns im Karmakalender bewusst, wie ein bewusster Konsum sich positiv auf die Menge an Verpackungsmüll zu Weihnachten auswirkt.
Süße Weihnachten – Nachhaltigkeit und bewusster Konsum im Advent
Auch in diesem Jahr sind sie wieder da und bis obenhin voll: Die Regale mit den Weihnachts-Süßigkeiten in den Supermärkten. Ich möchte Dich heute einladen, einmal mit anderen Augen hinzuschauen und zu hinterfragen, was Dir da eigentlich so angeboten wird.
Und ich möchte Dich inspirieren, gerade in dieser Zeit einmal bewusst hinzuschauen und wahrzunehmen, was diese Überfülle und die Art der Präsentation eigentlich an Verpackungsmüll zu Weihnachten bedeutet.
Glaube mir, auch wenn meine Berufsbezeichnung „Ernährungscoach“ ist, bin ich die letzte, die Dir den Genuss von Schokolade & Co. verbieten will. Ich selbst könnte nicht auf Schokolade verzichten und lebe nach dem Motto „Rettet die Erde – sie ist der einzige uns bekannte Planet mit Schokolade!“
Aber wogegen ich etwas habe, ist die überbordende Glitzer-Verpackungswelt und die damit einhergehende Flut an Verpackungsmüll zu Weihnachten.
Als ich vor einigen Jahren angefangen habe, mich näher mit unseren Lebensmitteln zu beschäftigen, war das eine Station auf meiner Reise: Plastikvermeidung, wo immer es leicht geht. Uff … da ist Weihnachten (und auch Ostern) im wahrsten Sinne des Wortes ein Fest.
Bewusster Konsum im Dezember
Natürlich laden die Regale überschwänglich dazu ein, diese ganzen wunderbar verpackten Süßigkeiten zu kaufen. Als Geschenke für die Familie, für die Freundin, für die Nachbarin, für die Arbeitskollegen. Als Lösung für „Ich weiß nicht, was ich schenken soll!“ Und und und …
Aber: Bitte schau doch mal genau hin, was man Dir da verkauft. Bitte lass Dich nicht von den schönen Auslagen manipulieren und fall nicht auf die glitzernde Verpackung herein. Denn: bei so vielen Süßkram-Artikeln bekommst Du für Dein Geld ziemlich wenig Inhalt, aber dafür um so mehr Plastikmüll. Und warum nochmal solltest Du den kaufen?
Da sind die aufwändig in Einzelfolie verpackten kleinen Schokohäppchen, die alle zusammen nochmal in einer Plastikumhüllung sind, und dann noch einmal in einem hübschen Schaukarton.
Da sind die unzähligen Schokoladen-Adventskalender: Wenig Inhalt in meistens unterirdischer Qualität, dafür aber ganz viel Plastik innen und bunt bedruckte Pappe außen.
Da sind die ganzen Sonder-Weihnachtseditionen bekannter Marken, mit Plastik drumherum in Glocken- oder Tannenbaumform. Mit Glöckchen und Schleifchen dran.
Allein wenn Du auf die Fotos aus meinem Supermarkt schaust, siehst Du eine Menge Verpackung.
Doch was bekommst Du letztlich – und was ist nur schöner Schein?
Vielleicht dürfen wir genauer hinschauen und bedenken, was es benötigt, bis eine Ware so im Regal steht und was dann darüber hinaus damit passiert.
Die Herstellung von Verpackungen für Weihnachtsschokolade
Die Herstellung von Verpackung benötigt Ressourcen – Rohstoffe, Zutaten, Bäume, Strom, Maschinen, eine ganze Menge Wasser (das eigentlich zum Trinken genutzt werden sollte!). Plastik benötigt in der Herstellung außerdem Erdöl. Und mit der Verpackung für die Ware an sich ist es ja nicht getan, auch die entsprechenden Aufsteller wollen jedes Jahr neu produziert werden. Dazu kommt die ganze Logistik, damit der Artikel vom Hersteller-Werk bis in die Läden kommt – also zum Beispiel Lkw auf unseren Straßen.
Der Inhalt in übertriebenen Verpackungen
Mal ganz ehrlich: Bei den meisten Packungen ist das Verhältnis von Inhalt zu Verpackung ganz schön im Ungleichgewicht …
Warum solltest Du 75 Gramm Schokolade für 4 Euro kaufen?
Da ist der Genuss ganz schön kurz. Die Packung aufgerissen und schwupps, alles leer. Und dann? Dabei gibt es zwei Meter weiter im normalen Süßwaren-Regal die üblichen Artikel mit normalem Inhalt zu regulären Preisen.
Es ist doch Dein hart erarbeitetes Geld, oder?
Die Entsorgung von all dem Verpackungsmüll zu Weihnachten
Mach Dir bitte bewusst, dass Du für die überbordende Verpackung – gerade bei Plastik – immer mindestens 3 x bezahlst!
1. Du bezahlst die Ware – also die Herstellung, den Vertrieb, die Logistik, das Produkt an sich, aber auch zum Beispiel die Werbung dafür.
2. Du bezahlst einen Preis für die Umwelt – Wälder, Trinkwasser, Abwasser, Erdöl, Luftverschmutzung, Transport, Fabrikstandorte, Flächenversiegelung …
3. Du bezahlst die Entsorgung – die Verpackung wandert in den Müll. Dafür zahlst Du Müllgebühren und damit die Entsorgung. Manches wird recycelt, manches nicht. Oft sind die verschiedenen Materialien nicht trennbar. Oft wird auch der mühevoll getrennte Müll einfach wieder verbrannt, nicht zum Vorteil der Umwelt.
Die Wertschätzung (Dir selbst und anderen gegenüber)
Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, was Du verschenkst, wenn Du solche Artikel verschenkst? Mit Geschenken möchten wir doch jemandem eine Freude machen! Was aber sagt das über uns aus, wenn wir Dinge verschenken, die zu 75 Prozent aus Verpackung – also Müll bestehen, der anschließend entsorgt werden muss? Wollen wir – gerade zu Weihnachten und ganz besonders in diesem Jahr 2020 – wirklich solche Geschenke machen, oder wollen wir mehr Wert auf -, ja WERTigkeit legen?
Ich glaube, wir brauchen uns von all den hübschen Verpackungen und Präsentationen nicht länger manipulieren und blenden lassen. Es gibt bessere Alternativen, gerade im regionalen oder lokalen Umfeld:
Alternative Weihnachts-Inspiration
- nachhaltige Adventskalender zum Selberbefüllen
- online-Adventskalender mit Inspirationen, mit bestimmten Themen, mit nützlichen Dingen
- der Nachbar, der eigene Bienenvölker hält und den Honig und Wachskerzen verkauft
- die Bekannte, die Socken und Handschuhe in bester Qualität strickt und auch noch Farbwünsche berücksichtigen kann
- das Lokal, das Massagestudio, die Fußpflege, die sich ganz besonders freuen, wenn sie einen Gutschein ausstellen können
- die Tierschutzorganisation, die Kalender und Postkarten anbietet
- der Buchladen, der im Normalfall jedes Buch bis zum nächsten Tag organisieren kann …
- Ich bin sicher, für Dein Umfeld fallen Dir auch ein paar Dinge ein, die ein wertschätzendes Geschenk für einen lieben Menschen sein können.
Und wenn ich Dich jetzt inspiriert habe und Du bei Deinem nächsten Einkauf die Regalmeter mit dem Weihnachts-Süßkram mit anderen Augen anschaust, dann freut mich das ganz besonders.
In diesem Sinne – bleib selbst-bewusst
Deine Wegweiserin im Ernährungsdschungel
Adventskalender in Bewegung
Vom 1. bis 24.12. gibt es von mir einen kostenlosen Adventskalender – jeden Tag ein Türchen mit einer Bewegungseinheit. Wir starten sanft und steigern uns bis zum 24. zu richtig Power. Die Videos dazu gibt es auf meinem Youtube-Kanal: https://www.youtube.com/channel/UCsEZOoSXvTXkYOD3YVwCd8Q
und auf meiner Facebook-Seite: https://www.facebook.com/selbst.bewusst.essen
Nachdem in den letzten zwei Jahren die Beine und die Körpermitte dran waren, kümmern wir uns 2020 um die Arme und den Oberkörper 🙂
Von wem stammt dieser Gastbeitrag zum Thema bewusster Konsum & Verpackungsmüll zu Weihnachten?
Ich bin Anja, Wegweiserin im Ernährungsdschungel, Ernährungscoach und Bewegungsmotivatorin. Mit selbst-bewusst essen unterstütze ich Dich dabei, endlich wieder mit einem WOW in den Spiegel zu schauen, und zwar auf Deinem eigenen weiblichen, selbst-bewussten und inspirierten Weg. Mein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Dranbleiben und Umsetzen im (meistens ja stressigen) Alltag – damit die überzähligen Kilos endlich ihre Köfferchen packen und weggehen.
Mehr zu mir und meinem Angebot findest Du auf meiner Seite www.selbst-bewusst-essen.de und auf meinem Blog https://blog.selbst-bewusst-essen.de
P.S. Mehr nachhaltige Ideen findet ihr immer wieder in der Linkparty von Verrücktes Huhn und Rostrose auf EinaB (Einfach nachhaltig besser leben)
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