Müllvermeidung in der Weihnachtszeit

Müllvermeidung in der Weihnachtszeit

Die liebe Suse von Ichlebe!jetzt! hat uns einen Artikel zum Thema Müllvermeidung in der Weihnachtszeit geschrieben.

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und der Plätzchen, der Dekoration und des Verpackungsmülls. Gerade letzteres ist sehr auffällig. Nach den Feiertagen stehen in den Straßen überquellende Mülltonnen. Voll mit leeren Geschenkverpackungen und anderem Müll. 
Ganz ohne Müll werde ich es mit meiner fünfköpfigen Familie so schnell nicht schaffen. Aber ich bin überzeugt davon, daß man mit ein bißchen Planung das Fest und seine Vorbereitungen auch mit weniger Müll hinbekommt.

Müllvermeidung in der Weihnachtszeit: Karmakalender für nachhaltigeWeihnachten und Bloggertreffen k3 im Spielzeugmuseum Salzburg

Plätzchen backen und verschenken

Wenn ich Plätzchen backe, benötige große Mengen an Nüssen und Mandeln, Nougat- und Marzipanmasse und Zutaten wie Orangeat und Zitronat.
 Am besten kauft man diese Dinge unverpackt und bringt seine eigenen Behälter mit.
 Nun wohnt nicht jeder in der Nähe eines sogenannten Bulkstores, der Nahrungsmittel, Waschmittel und andere Dinge in riesigen Behältern zum Selbstabfüllen anbieten.
 Dann sollte man zumindest möglichst auf Großpackungen zurückgreifen. Die sind zwar nicht immer günstiger, wie es die Werbung weismachen will, aber man hat am Ende weniger Müll. In diesem Jahr habe ich das erste Mal Orangeat und Zitronat am Stück im Gewürzladen gekauft. Das ist nicht nur weniger verpackt, sondern schmeckt auch ganz anders als Supermarktware.
Um meine Lieblingsplätzchen an Lieblingsmenschen zu verschenken verwende ich keine Zellophantüten mehr. Es gibt auch solche Beutelchen, die man auf den Kompost werfen kann. Aber ich werfe kurz einen Blick in meinen Keller. Dort tummeln sich Keksdosen in jeder Größe (die man irgendwann mal geschenkt bekommen hat) oder auch passende Einmachgläser. Zur Not funktionieren auch eine ausgespülte Konservendose (wenn sie zuvor mit einem Dosenöffner geöffnet wurde, der den Rand nicht schneidet, sondern aufbiegt).

Müllvermeidung in der Weihnachtszeit: karmakalender

Am Weihnachtsbaume …

Der Weihnachtsbaum ist ein heiß umstrittenes Thema. In der Regel steht er wenige Wochen im Wohnzimmer oder auf dem Balkon und wird dann mir nichts dir nichts entsorgt.
 Wenn ein Weihnachtsbaum her muß, dann sollte er wenigstens ein paar Kriterien erfüllen:
Echte Tanne statt Plastikbaum: Der echte Baum hat eine wesentlich bessere Ökobilanz als der Plastikersatz. Denn ein Hektar Weihnachtsbaumwald kann in den zehn Jahren seines Wachstums 145 Tonnen Kohlendioxid und 300 Tonnen Staubpartikel binden. Zusätzlich sorgt er für 100 Tonnen Sauerstoff.
Wer seinen Baum aus regionalem Anbau kauft, tut nicht nur den Waldbauern in seiner Umgebung etwas Gutes, er erspart auch dem Baum lange Transportwege. Zum Glück machen das immer mehr Menschen in der Weihnachtszeit. Im letzten Jahr wurden 30 Prozent der Bäume regional gekauft.

Müllvermeidung in der Weihnachtszeit: Christbaum selber schlagen: Hol Dir Deinen Tannenbaum aus dem Wald
Wie schmücke ich den Baum müllfrei? Am besten benutze ich den Baumschmuck, der schon seit Jahren im Keller lagert. Oder ich bastle mir aus Naturmaterialien neue Anhänger. Im Internet finden sich unzählige Anleitungen und Ideen dafür.
 Wenn es Lichterketten sein müssen, dann bitte die mit energiesparenden LED-Birnchen benutzen. Schöner und auch stimmungsvoller sind Kerzen aus Bienenwachs. Klar, die zündet man nur an Heiligabend an und sie leuchten dann nicht die komplette Weihnachtszeit hindurch. Aber sie setzen ein Highlight am Weihnachtsabend.

Geschenke selbst gemacht statt selbst gekauft

Geschenke sind dazu da zu zeigen, was man sich leisten kann, sich Zuneigung zu erkaufen und damit anzugeben?
 Nein eben nicht!
 Geschenke macht man einander, weil man sich eine Freude machen will. Oft ist es ja so, daß es keine konkreten Wünsche gibt, weil der zu Beschenkende “eh schon alles hat” oder eben keine Wünsche äußert.
 Bücher sind eine gute Wahl, falls man den Lesegeschmack des Empfängers kennt.
Ich selbst liebe Geschenke aus der Küche. Das macht mir Freude bei der Herstellung (ich kann nach Herzenslust an neuen Rezepten herumexperimentieren) und dem Beschenkten macht es Freude, weil ich mir Zeit genommen habe, um etwas für seine Gaumenfreude herzustellen.
 Diejenigen, die lieber selbst Basteln als in der Küche zu stehen können mit einem bißchen Vorlauf auch tolle Dinge selbst produzieren. Wem die Ideen fehlen, der kann sich Anregungen in der Bastelabteilung der örtlichen Bücherei holen oder die unzähligen DIY-Pinterestboards durchstöbern.
 Meinen Kindern schenke ich auch in diesem Jahr wieder Zeit statt Dinge. Sie bekommen ein Gutscheinbuch, in dem jeden Monat eine gemeinsame Aktivität in Angriff genommen wird. Mal alleine mit Mama oder Papa, mal zusammen mit der ganzen Familie. Am Ende des Jahres wird das Büchlein dann mit Bildern von den Aktivitäten gefüllt.
 Über Zeit statt Dinge freuen sich auch Oma und Opa oder andere Verwandte und Freunde. 
Eine tolle Idee finde ich auch eine Spende für Aktionen wie die, die Leonie Lutz in Kambodscha unterstützt. Mit dem Geld kann man so viel Gutes tun und es ist kein Geschenk, was rumsteht und irgendwann doch im Mülleimer landet.

Geschenke müllfrei verpacken

Hübsch verpackte Geschenke machen einfach doppelt Freude. Doch das Schlimmste an Weihnachten sind die Berge an Geschenkpapiermüll. Aber das muß gar nicht sein, denn es gibt unzählige Alternativen, wie man Geschenke hübsch und doch nachhaltig verpacken kann.
Geschenkpapier selber machen und wieder benutzen: Klingt spießig und hat Oma vielleicht früher gemacht als die Zeit “Wir hatten ja nichts” war, macht aber total Sinn. Wenn man Verpackungen vorsichtig öffnet, kann man das Papier meist noch einmal für ein kleineres Geschenk nutzen. Klappt natürlich am besten mit Geschenkeschachteln. Sind sie ein wenig ramponiert kann man sie mit Papier- oder Zeitungsresten bekleben und dann anmalen.
Geschenke nach japanischer Tradition in hübsche Tücher einpacken. Die Technik nennt sich Furoshiki. Wie es funktioniert, kann man gut hier in diesem Video sehen.
Ich selbst habe mir aus alten Stoffen unterschiedlich große Stoffsäckchen genäht und verpacke meine Geschenke darin. (s. Foto ganz oben). Als Bänder nutze ich Stoffbänder, die ich auch aus Stoffresten geflochten habe. Fehlt die passende Farbe, verwende ich aus Wolle gedrehte Kordeln.

Vielen Dank liebe Suse für Deine tollen Ideen und fürs Mitmachen! Auf ihrem tollen Blog Ich lebe!Jetzt! sammelt die dreifache Mutter Rezepte und nachhaltige Ideen, wie man den Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen kann.

Müllvermeidung in der Weihnachtszeit

(c) Vel Photography

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