Mit dem Alpenverein Bergwaldprojekt in Obernberg

Alpenverein Bergwaldprojekt

Wir sind zurück vom Alpenverein Bergwaldprojekt in einer der für mich schönsten Gegenden Tirols: Wir waren in Obernberg am Brenner, ein Bergdorf, das vor allem wegen dem wunderschönen Obernberger See bekannt ist. Das Seitental des Wipptals ist ansonsten weniger touristisch – nicht zuletzt weil es keine Skilifte in diesem Tal gibt. Dafür finden sich hier das Landschaftsschutzgebiet Nösslachjoch – Obernberger See – Tribulaune.

Die Tribulaune seht ihr hier im Bild – es sind mächtige Felsberge. Wir haben sie und den Olperer – der auch im August schneebedeckte Gipfel und kleiner Gletscher im nächsten Foto – auf unsererm Alpenverein Bergwaldprojekt Einsatz zum Schneeschimmel schneiden kennen gelernt.

 

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Guten Morgen Gletschereis! jetzt sind wir wieder im Tal und ich schaue sehnsüchtig in Richtung der ewigen Schneefelder am Olperer. Die wunderschöne Landschaftsschutzgebiete rund um den Brenner, die touristisch wenig besuchten Seitentäler des Wipptales, diese betörende Natur sehe ich vor meinem inneren Auge. je näher wir der Natur kommen, umso mehr Zeit wir fern der Zivilisation verbringen, desto mehr geht das zarte Pflänzchen #umweltschutz auf. Wenn meine Kinder nicht wissen, was sie verlieren, wie können sie da klima- und ressourcenschonend leben? #mehrzeitdraußen #outdoorabenteuer #outdoorkinder #naturkinder #naturzeit #bergliebe #gletscher #hochgebirge #schutzgebiet #naturschutz #klimaschutz #wipptal #deinalltagistihrekindheit #candidchildhood #alpen #urlaubindenbergen #naturerlebnis #wurzelnundflügel #auszeitindernatur #berge

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Die Namen neuer Berge – hier in der Gegend rund um den Brennerpass – zu wissen, freut mich immer sehr. Es ist wie ein neugewonnenes Stück Heimat. Es fühlt sich an, als ob ich eingeweiht bin und per du mit den Felsen. Sie sind mir nicht mehr fremd und meine Wurzeln in eine Gegend wachsen.

Zirben vom Schneeschimmel befreien

Aber jetzt zum Schneeschimmel. Die für Zirben ansteckende Krankheit äußert sich in erst gelb und welk, dann braun und abgestorbenen Nadeln und Ästen. Diese befallenen Stellen der auf 2.000 Meter wachsenden Zirben haben wir mit Zwickzangen und Astscheren entfernt. Das Alpenverein Bergwaldprojekt Team arbeitete hier in einem Steilhang. Wichtig ist es vor allem für die jungen Bäume, die hier auch im Zuge des Alpenverein Bergwaldprojekt in manchen Sommern nachgesetzt wurden.

Die niedrigeren Zirben leiden besonders und sterben unter Umständen sogar ab. Der Schnee bleibt lange auf den unteren Ästen liegen und dadurch befällt sie der Schneeschimmel. Deshalb haben wir auch die unteren kahlen Äste abgeschnitten, damit der Schnee sich nicht so sehr auf der Pflanze anhäufen kann.

Damit der Wind die befallenen Äste nicht verteilt und die Seuche ausbreitet, haben wir alle sofort verbrannt. Für die Kinder ist jedes Feuer eine aufregende Sache. Selbst mit auflegen durften sie dann aber erst beim großen Lagerfeuer am Abschiedsabend.

Mittags haben wir fast jeden Tag eine Nudelsuppe über dem Dreibein gekocht. Auch bei großer Hitze ein Genuss und Lieferant von frischer Energie.

Aufforsten und Jungpflanzen setzen

Förster Roland erzählt uns einiges über das inneralpine Klima und seine Wälder. Er erklärt auch, warum wir keine Laubbäume sondern Lärchen und Fichten setzen. Sie haben sich seit Jahrhunderten durchgesetzt und bilden den Bergwald. Dazwischen finden wir in einem vorletztes Jahr aufgeforstetem Steilhang einige Ebereschen (Vogelbeeren). Diese gedeihen als einzige Laubbäume gut auf Höhenlagen zwischen 1.600 und 1.900 Metern. Bergahorn gibt es auch noch auf 1.600 Metern und niedriger.

Hier überprüfen die Kinder den Unterschied zwischen Lärche und Fichten: Wer stachelt, ist eine Fichte.

Und hier zeigt uns Roland, wie man sichelt. Das ist eine weitere wichtige Arbeit, denn Himbeeren und andere Ranken wachsen die jungen Bäume schnell ein. Gerade die Jungs waren hellauf begeistert, mit scharfem Werkzeug zu arbeiten.

Wie alt sind Bäume? – Praxiswissen im Alpenverein Bergwaldprojekt

Hier zeigt der Förster den Kindern wie man eine Probe nimmt und die Jahresringe des Baums zählen kann.

Das absolute Highlight für die Kinder war das Graben. Die Entwässerungsgräben auf den Lärchenwiesen mussten gereinigt und von Ablagerungen befreit werden. Von über 400 Hektar Lärchenwiesen befinden sich 100 Hektar im Schutzgebiet Natura 2000 Obernberg. Lärchenwiesen sind so besonders schützenswert, da die Wiesen eine unglaublich hohe Artenvielfalt bieten. Die Lärchen lassen genügend Licht für Kräuter und Wiesenblumen durch.

 

Damit die Bergmähwiesen nicht versumpfen und bewirtschaftet werden können, haben wir die Entwässerunsgräben von Verunreinigungen befreit. Nicht mehr bewirtschaftete Flächen verwildern und mit dem überhand nehmen anderer Vegetation würde dann der Artenreichtum der Bergwiesen verloren gehen.

Wenn ihr auch Lust habt beim Alpenverein Bergwaldprojekt mitzumachen, könnt ihr euch mit Eurer Familie ab März auf der Homepage vom Alpen Verein anmelden.

Unsere Kinder waren so begeistert von der Alpenverein Bergwaldprojekt Woche in den Bergen, dass sie nächstes Jahr unbedingt wieder mitmachen wollen. Ganz bald schreibe ich Euch auch etwas zu der schönen Wanderung, die wir dort zum Obernberger See unternommen haben.

Liebe Grüße, Verena

 

Was habt ihr so erlebt am Wochenende? Mehr WIB findet ihr bei Große Köpfe!

Hier haben wir Impressionen aus dem Winterwald (falls euch auch gerade zu heiß ist) und hier ein paar Tipps für Spiele in Wald und Wiese. Im Wald ist es immer angenehmer bei so einer Hitze.

 

 

 

4 Comments

  • Verena sagt:

    Lieber Torsten, ich drück die Daumen für Euren Wald und dass es irgendwann wieder mehr davon gibt. Ich weiß aber leider auch: ist er erst einmal abgeholzt, ist es viel schwieriger wieder zur Natur zurückzukehren.
    Jeder kann übrigens mitmachen beim Bergwaldprojekt. 2020 waren 2 Familien aus Heidelberg und Bonn dabei. Ansonsten gibt es auch noch einige Projekte und Freiwilligeneinsätze mehr für Erwachsene. herzliche Grüe, Verena

  • Das klingt nach einem tollen Projekt. So etwas macht Hoffnung in Zeiten des Klimawandels und es ist wichtig, dass sich hier möglichst viele Menschen engagieren und interessieren. In der Region in der ich wohne – in Deutschland in Rheinhessen – gibt es leider fast gar keinen Wald. Das ist sehr schade. Zwar gibt es Bestrebungen, hier wieder größere Fläche zu bewalden, aber die Landwirte verweigern sich ebenso solchen Veränderungen, wie die Kommunalpolitiker: Hier ist Bauland heiß begehrt, nahe der Landeshauptstädte Mainz und Wiesbaden, und relativ nah an Frankfurt/Main. Doch ich habe noch immer Hoffnung, dass hier ein wenig Bewegung hinein kommt.

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