Wir sind zurzeit wieder so gut wie jeden Tag im Garten. Gerade regnet es seit ein paar Tagen. Aber es gibt ja jeden Tag auch Regenpausen und die nutzen wir um unseren Garten für Kinder, Vögel und Bienen weiter zu gestalten.
Einiges haben wir diese Woche schon wieder neu angelegt und gestaltet im Garten. Neue Ideen für unser wildes Gartenparadies haben wir uns in Büchern geholt, die wir hier als Rezensionsexemplare vorstellen. Wir haben schon ein paar Ideen umgesetzt und zeigen euch in den nächsten Monaten was sich bei uns im Garten so getan hat. Natürlich vermischt sich das Gelesene sofort mit meiner Erfahrung, die ich seit meiner eigenen Kindheit sammele. Ein Garten ist für mich ein Paradies und ich möchte meine Begeisterung mit möglichst vielen Menschen teilen.
Einen blühenden Garten für Kinder mit Kräutern und Blumen anlegen
Die meiste Arbeit erledige ich natürlich selbst, denn kein Kind hat Lust täglich Unkraut zu jäten. Das mit dem so genannten Unkraut ist ja so eine Sache. Auch wenn ich alle Pflanzen mag und an sich der Meinung bin, es gibt kein Unkraut, darf doch nicht alles wuchern und wachsen wie es will. Würde ich das nämlich erlauben, würden die Pflanzen, die ich “Schnellwachser” und “Wucherer” nenne, überhand nehmen und es gäbe bald nur noch sie. Unser Garten für Kinder war über ein Jahr lang sich selbst überlassen geblieben. Jetzt gibt es schöne Blumen, die von den “Wucherern” geradezu erstickt wurden. Durch meine Jät- und Zurückschneid-Aktionen, die ich seit Februar regelmäßig durchführe, habe ich wunderbare Blumen wieder freigelegt: Mauerpfeffer, den ich wieder entwickeln will, da wir so eine Steinmauer haben. Ebenfalls wächst hier jetzt wieder Blauregen und eine Art Erika, weißes Heidekraut. Über alle sie habe ich mich sehr gefreut und sie sind zum Vorschein gekommen weil ich einen Bodendecker (weißgrüne Blätter, der sich absolut breit macht und auch den anderen Büschen keinen Platz mehr ließ) stark zurück geschnitten habe. Jetzt haben auch wieder die Forsythie und andere, deren Namen ich nicht weiß, Platz zur Entfaltung.
Genauso geht es mir mit dem Löwenzahn. Wir haben mehr Löwenzahn als Rasen. Er macht sich wirklich überall breit, auch in meinem Bauerngarten und im hinteren Bereich bei den Johannisbeeren vor dem Zaun. Dort habe ich verschiedene Blumenzwiebeln im Herbst eingesetzt, etwa Tulpen, Narzissen und andere. Außerdem habe ich gestern von meinen Eltern Topinambur-Knollen und Ableger bekommen von Japan-Anemonen, Salbei und Walderdbeeren – die sind hier auch verdrängt worden von den Wucherern wie dem Giersch und ich habe sie zum Teil wieder freigelegt. Versteht mich nicht falsch, ich weiß Giersch und Löwenzahn sehr zu schätzen, benütze sie auch als Heilpflanzen, aber sie müssen ja nicht gleich alles zu wuchern.
Mit den Kindern habe ich auch Blumensamen in den Rasen gestreut. Da wir ja von einem englischen Rasen wit entfernt sind und den auch nicht anstreben, haben wir ein paar der völlig kaputten Stellen inmitten der zukünftigen Rasenfläche ein wenig aufgeharkt und Wiesenblumen und Kamille gesät.
Gartenprojekte für Kinder
Das Ansäen macht Kindern großen Spaß. Es ist eine überschaubare, zeitlich begrenzte Aufgabe, die sie gut bewältigen können. So wird der Garten für Kinder auch zu ihrem eigenen Projekt. Regelmäßig muss die Aussaat gegossen werden. Das übernehme allerdings meistens ich. Kleinere Kinder haben jedoch auch sehr viel Spaß am Pritscheln und Spielen mit Wasser. Mit Matschhose angetan und Gummistiefeln an den Füßen ist das ja auch kein Problem.
Wir haben mit den Kindern diesen Frühling die Hochbeete befüllt, darüber habe ich ja berichtet. Dazu haben wir Blätter aus dem Wald geholt und die Kinder durften auf den Ästen, die wir hinein gegeben haben Trampolin springen, was ihnen auch sehr großen Spaß gemacht hat.
Sie durften in “ihren” Hochbeeten ansäen, was sie bestimmten – also das, was sie auch gerne essen: Es wächst da momentan Radieschen, Karotten und Feldsalat. Ein Garten für Kinder heißt ja auch Naturbeobachtung. Es ist immer wieder ein kleines Wunder, den Pflanzen beim Wachsen zuzusehen. NAch jedem REgen explodiert der Garten förmlich und wir entdecken an allen Ecken und Beeten ständig Neuankömmlinge.
Toll ist auch eine Vogeltränke. Die bauen wir demnächst auch. Wir haben kürzlich eine der Amseln, die in unseren Hecken und im großen geschützten Baum (Thuja?) nisten, dabei beobachtet wie sie einen Riesenspaß hatte beim Baden in einer Pfütze. Es ist doch schön, wenn die Vögel auch bei Sonnenschein einen kleinen Swimmingpool haben. Trinken können sie dann dort ebenfalls. Auch andere Tiere, allen voran Insekten, freuen sich ebenso über stehendes Wasser im Garten.
Mehr tolle Gartenprojekte für Kinder finden sich in dem gleichnamigen Buch aus dem Kosmos Verlag von . Es ist wunderschön bebildert und hat uns sehr inspiriert. Anstatt des Weiden-Kaufladens wollen wir einen Bogen bauen für die Tochter zum Spielen. Damit verlegen wir Kaufladen spiele wie Gärtnerei oder Blumenladen einfach in den Garten. Schöne Idee! Ebenso kann das ein Elfentor sein.
Außerdem werden hier einfache und schöne Gartenspiele vorgestellt. Das schwierigste Projekt in dem Buch ist ein Baumhaus. Es sind aber auch Ideen darin wie im Herbst ein Herz aus Blumenzwiebeln anlegen, das dann im nächsten Frühjahr in der Wiese erblüht. Nachmachen werden wir auch den runden Garten, der mit einem Faden und einem Stock wie mit einem Zirkel rund angelegt wird. Wer mag kann dieses runde Blumenbeet so bepflanzen, dass ein Gesicht entsteht.
Samenbomben und Guerilla-Gärtnern
Das richtige Geschenk für kleine Gärtner sind auch die Samenbomben von Kosmos. Samenbomben sind kleine getrocknete Matschbälle, die Wiesenblumensamen (oder heimische Wildkräuter und Gräser) enthalten. Für sie braucht man keinen eigenen Garten. Man kann sie auch beim Spazierengehen am Wegesrand zurücklassen oder vor dem Haus in einem Beet. Damit können fade Grünstreifen richtig bunt werden. Am besten man hinterlässt die Samenbomben an einer Stelle, wo man regelmäßig vorbei kommt. So kann man sich ein bisschen um den zukünftigen Garten für Kinder kümmern. Die Kinder selbst können gießen und nachgucken, wie es den Sprösslingen geht. Am besten ist es, die Samenbomben aufzubröseln und ein bisschen zu verteilen. Dazu ist es gut, die Erde ein wenig aufzulockern. Dann ist es für die Samen einfacher.
So wird die Welt ein bisschen bunter. Aus schnell keimenden Blumensamen, Erde, Gips, Sand und Wasser manscht man mit den Kindern eine matschige Masse und bringt sie mittels Ausgießform in witzige Formen. Die kleinen Samenbomben trocknen lassen und abwerfen. So entstehen nach kürzester Zeit schöne Blütenoasen. In der Alleskönnerkiste befinden sich zudem Infos zum Naturschutz und zum selber aktiv werden vor der eigenen Haustür. Geeignet für Kinder ab acht Jahren. Natürlich wachsen die Samen auch in Töpfen und Blumenkästen.
Gärtnern auf dem Balkon
Wer keinen eigenen Garten oder Schrebergarten hat, kann in Töpfen und Blumenkästen vor dem Haus und auf dem Balkon, ja sogar auf dem Fensterbrett etwas anpflanzen. Viele Tipps dazu gibt es in dem Kosmos-Ratgeber “Kein Platz und trotzdem Garten – Ideen für kleine Beete” von Sibylle, Rebekka und Michael Maag.
Eine gute Idee ist es auch, mal in der Grundschule nach einem Garten für Kinder nachzufragen. Viele Lehrer freuen sich über Unterstützung bei Gartenprojekten und es gibt oft ein verwaistes Beet, das mit Gemüse anstatt Sträuchern bepflanzt werden könnte.
Das Buch geht ein auf das Anlegen von Kistengärten, gibt Ideen für Raumteiler und zeigt wie man ein Naschbeet als Garten für Kinder anlegen kann. Ganz hübsche Gestaltungselemente und Farbtupfer für den Garten sind zum Beispiel bunt angestrichene Obst- oder Holzkisten.
Dazu werden geeignete Sträucher und Bäume vorgeschlagen, mit denen man Gärten teilen kann. Es gibt zudem wertvolle Tipps für die Bepflanzung von Kübeln und sogar Ideen für einen kleinen Teich mit Seerosen auf dem Balkon!
Vom Kosmos Verlag gibt es übrigens eine breite Palette an Gartenbüchern und Ratgebern zu nahezu jedem Fachthema im Garten. Auch zur Hochbeetplanung oder spezielle Bücher für einen artenfreundlichen Garten.
Im nächsten Garten-Bericht schreibe ich euch wie ich meine Beete jetzt so anlege, dass vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst immer etwas blüht – das ist gut für Bienen und andere Insekten
Garten als Naturparadies für Artenvielfalt
Auch in dem Buch “Biene, Igel, Schmetterling” von Sébastien Levret, erschienen im Bassermann Verlag geht es um Artenvielfalt. Ein ganz wichtiger Tipp, vielleicht der wichtigste, ist folgender: ein naturnaher Garten ist immer auch ein unordentlicher Garten. Garten für Kinder ebenso wie für Tiere muss wild sein. Dann erst ist ein Garten aufregend und wird zu einem spannenden Abenteuerplatz. Für Tiere natürlich nicht, die brauchen eine gewisse Wildnis einfach, um sich ihre Behausung ihren Wünschen und Bedürfnissen gemäß einzurichten und ihren Nachwuchs dort zu hegen und zu pflegen.
Aber ein bisschen Spaß haben sie ja schon unsere Amseln, wenn man ihnen wie heute früh wieder gesehen, beim Turteln zusieht… Es gibt auch viele Tiere, die versteckt im Garten leben und sich nicht so viel oder auch gar nicht zeigen. Büsche und wilde Hecken sind ein sehr beliebter Lebensraum für Käfer, Spinnen, Vögel, Insekten und und und. Eine wilde Hecke ist schon mal unbedingt notwendig.
In diesem Buch sind viele Tiere mit Fotos abgebildet und genannt. Neben Tipps für einen Garten für Insekten und Bienen gibt es auch Einsteiger-Tipps für Hobby-Imker. Zudem gibt es Tipps für Gärtner ohne Gift! Eh klar, oder?! Was ich immer wieder bemerke ist, wie wenig man eigentlich zu tun braucht für einen wilden Garten. Wachsen lassen und staunen, was da eh schon alles vorhanden ist.
Es gibt in diesem Buch und in dem oberen für Kinder auch tolle Anleitungen für Nistkästen und Insektenhotels. Es hilft aber auch einfach Äste, Holz und Laub liegen zu lassen, dann finden Tiere einen Unterschlupf. Wusstet ihr, dass auch viele Fledermäuse vor dem Aussterben bedroht sind? Auch sie schlüpfen gern hinter einen Holzstapel an der Hausmauer oder in einen Nistkasten.
Mehr tolle FReutag-Post findet ihr beim Freutag-Blog und ganz viele Naturtipps beim Grünzeug von den Naturkindern.
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