Unseren Bienengarten hegen und pflegen fällt mir nach fünf Jahren wilder Garten nicht immer ganz leicht. Ein wilder, blühender Garten, in dem sich Bienne, Insekten, Vögel und allerlei anderes Getier wohl fühlen, bedeutet ein Stück weit die Kontrolle abzugeben.
Ich habe zwar wieder begonnen, die Wildnis einzudämmen, recht spät dieses Jahr, aber das Gefühl gegen die wuchernde Gartenexplosion nicht mehr anzukommen, hat sich verstärkt.
Vor allem die Vögel nerven mich. Die Vögel haben mir sooft schon die Samen rausgepickt, dass ich gar nicht bestimmen konnte, was angebaut wird. Jetzt haben wir noch zwei Gurkenpflänzchen, viel Erbse und etwas Lauch. Die haben als einzige überlebt.
Ansonsten liebe ich unseren Bienengarten. Und auch die Vögel haben mich an diesem langen Wochenende wieder morgens mit ihrem Getschilpe geweckt. Und es ist eine Freude ihre drei Nester, direkt an der Terrasse zu beobachten. Seit die Katze gestorben ist, haben sie gar keine Angst mehr.
Auf der Terasse haben wir rankende Käferbohnen angebaut. Die blüht rot und die Bienen lieben sie wie all die anderen Gemüse- und Kräuterblüten auch.
Wilde Hecken im Insekten- und Bienengarten
So sieht unsere Hecke aus, weil wir sie NICHT geschnitten haben. Es ist sooo schön, wenn die Blüten im wind wiegen.
Das sind die Himbeerstauden. Hier brummt und summt es, dass es eine wahre Freude ist. Ebenso am Bauernjasmin, der wie Weißdorn, Holunder, Hasel oder Heckenrosen einen Bienengarten erst zu einem wahren Paradies für Insektn, aber auch für die Vögel (Nistplätze) machen.
Hier der Bauernjasmin.
Und die Brombeere. Die explodiert gerade förmlich. Ich habe einen alten Ranken gefunden und diesen in den letzten Jahren wieder die Möglichkeit gegeben, zu wachsen und empro zu klettern. Sehr stachelig, dafür aber sehr viele Blüten.
Einzig die Rosen mögen die Bienen nicht. Rosen und andere gefüllte Blüten wie Pfingstrosen verschmähen sie. Interessant, oder? Ebenso an die Forsythien gehen keine Insekten dran. Aber die finde ich trotzdem schön schließlich sind sie so schöne Farbtupfer im Frühling.
Erdbeerfreude bei Mensch und Tier
Endlich haben wir auch ganz viele leckere Walderdbeeren zum Ernten.
Seit Freitag jeden Tag eine kleine Schüssel. Allerdings dauert es ganz schön lange, die zu pflücken. Das ist eine kontinuierliche Vorwärtsbeuge. Fast wie Yoga. Ab und zu lege ich dann wieder eine Arbeit ein, bei der ich mich stecken kann…
Und sehr gefreut habe ich mich auch noch über die vielen Kräuter. Hier habe ich heute einen Fenchel gefunden. Ich kann mich nicht erinnern ihn eingepflanzt zu haben. Zweimal oder so habe ich versucht einen Bronzefenchel, den ich von meiner Mutter bekommen habe, einzusetzen. Hat aber nie funktioniert.
Ein wilder Garten ist wie ein Feld voller Überraschungseier
Aber ich sag’s ja, ein wilder Bienengarten ist Natur pur. Und das heißt eben auch, das der Mensch nicht steuert, was da wächst und gedeiht. Das Einizige, was ich das ganze Wochenende gemacht habe (siehe Schubkarre oben, Mist, die habe ich übrigens vergessen auszuleeren), ist das auszurupfen, was zuviel ist. So haben auch andere Pflanzen eine Chance sich zu entwickeln und zu wachsen…
Sehr gefreut habe ich mich über den Natternkopf, der die einzige Futterquelle für die Natternkopf-Mauerbiene darstellt. Er ist seit drei Jahren im Garten, aber immer an einer neuen Stelle. Ich bin sehr froh, dass ich ihn rechtzeitig erkannt und nicht entfernt habe.
Mehr WIB findet ihr wie immer bei Große Köpfe.
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