Your local hero: Lokalhelden gegen Konsumtourismus

Lokalhelden gegen Konsumtourismus schaffen eine neue Art zu reisen, aber lasst Euch das von Kartin, der Gründerin von Your Local Hero erklären:

Hi, ich bin Katrin und ich nehme Dich heute mit auf eine Reise – meine Reise. Ich glaube nämlich, dass ich ein bisschen ausholen muss, wenn ich Dir meine Mission vorstellen möchte, denn wenn ich einfach schreiben würde: „Ich werde unsere Art zu reisen verändern“, dann wäre Dein Gesichtsausdruck wahrscheinlich irgendwas zwischen ungläubig und belustigt und Du würdest vielleicht denken: „Jaja, is’ klar. Noch so eine Weltverbesserin – oh Mann!“

Zumindest waren das anfangs meine Gedanken (an den doofen Tagen sind sie es manchmal immer noch) und dabei kenne ich mich schon länger 😉
Deswegen stelle ich mir kurz vor, denn eigentlich ist die Geschichte sehr rund und irgendwie ist meine Mission nur die logische Konsequenz – auch wenn sie erstmal irre klingt.

Nebel in Berlin

Katrin und die Côte d’Azur

Also, ich bin Katrin, ich komme aus Berlin, wo ich nach einigem umherziehen auch wieder lebe, bin verheiratet und habe einen Hund. Ich glaube, mein herausstechendstes Merkmal ist meine ausgeprägte grüne Seele. Ich mache meine Kosmetik selber, versuche Müll zu vermeiden, Bio einzukaufen, unnötigen Konsum zu unterbinden und kann Ungerechtigkeit jedweder Art, aber insbesondere gegenüber Natur und Tieren, nicht ertragen. Und ich würde mich als Suchende bezeichnen.

Nebel an der Côte d’Azur

Kennst Du das, wenn man immer denkt, es muss doch noch was anderes, mehr als das geben? Das hat dazu geführt, dass wir noch einen zweiten
Wohnsitz in Südfrankreich haben. Normalerweise leben wir Halbzeit in Berlin, Halbzeit in einem kleinen Dorf an der Côte d’Azur, das absolute Kontrastprogramm, aber in diesen Tagen geht das leider nicht…

2017 habe ich mit meinem Blog über die Côte d’Azur angefangen und arbeite mich seitdem in die Themen Onlinemarketing & Socialmedia ein. Und das war gut, denn beides ist essentiell für meine Mission. Und von der erzähle ich Dir jetzt.

Winter in Berlin

Vor einem Jahr war politisch mal wieder viel los, die ausländerfeindlichen Übergriffe, die Klimakrise, Trump, der brennende Amazonas – es wurde immer schlimmer. Und in mir sind verschiedene Puzzleteile so plötzlich an ihren Platz gefallen, dass ich einen Schreck bekommen habe. Kann es so einfach sein, die Welt etwas besser zu machen?

 

Zu viel von allem

Meiner Ansicht nach ist Wissen der beste Weg, um den weltweiten Rechtsruck aufzuhalten. Wissen fördert Verständnis, Verständnis fördert Toleranz und wenn wir die Situation unseres Gegenübers verstehen, können wir ihn nicht mehr grundlos verurteilen oder diskriminieren. Allerdings sind wir viel zu gestresst, um uns Wissen draufzuschaffen. Alles ist zu viel: zu viel Druck, zu viel Anspruch, zu viele Anforderungen…

Wir sind am Anschlag und können deswegen nur noch reagieren, aber nicht mehr agieren. Die einzige Möglichkeit, etwas abzuschalten, ist eigentlich nur noch der Urlaub. Doch selbst das klappt nicht so ohne Weiteres. 90% der Gäste, die unsere Wohnung mieten, sind nicht mal eine Woche da. Wie soll man denn in der kurzen Zeit abschalten und sich erholen?

Man müsste ihnen eine Gebrauchsanweisung für die Region geben. Mit Inspiration für Achtsamkeit und einem Anti-Stress-Programm. Wenn die Leute ihre Zeit nicht mit der Recherche nach den besten Spots und schönsten Highlights verbringen müssen, können sie etwas über ihre Urlaubsregion lernen, können die kulturellen Unterschiede verstehen, fühlen sich nicht so fremd, sondern so, als wenn sie einen Freund besuchen, der zwar selber nicht vor Ort ist, aber ihnen eine Liste mit Dingen auf den Küchentisch gelegt hat, die sie unbedingt ansehen sollten. Dingen, die die Einheimischen auch selber machen.

Das klingt doch nach einer guten Idee. Die Côte d’Azur z.b. muss man sich erarbeiten und selbst ich, die ich seit fünf Jahren dort regelmäßig länger bin und einen Blog darüber schreibe, habe noch nicht alles verstanden oder gesehen. Wie ist das dann wohl erst in Ländern mit anderer Religion oder anderer Ideologie?

Local Hero Netzwerk

Oh und wenn es ein weltweites Netzwerk würde? Lauter Locals, die Reisenden ihre Region vorstellen und ihnen Kultur und Tradition vermitteln. Sie nehmen sie an die digitale Hand: Als tipps geben sie ihnen schöne Spots, gute Restaurants, traditionelle Gerichte und authentische Aktivitäten mit.

Alles in digitaler Form versteht sich, denn jeder Reisende soll sein eigenes Tempo finden. Das ist ein wichtiger Aspekt im Anti-Stress-Programm. Und die Reisenden sollen auch explizit dazu ermutigt werden, indem sie zu Orten geführt werden, wo sie sich einfach mal hinsetzen und nur atmen und fühlen sollen – wenn sie wollen. Das ist auch wichtig, wieder zu erkennen, was man selber will und braucht.

So können aus Touristen wieder Reisende werden, die wirklich in ein Land eintauchen. Sie entwickeln Verständnis, weil sie die Kultur ein wenig kennenlernen, die sich willkommen und herzlich aufgenommen fühlen und den Kontakt zu Einheimischen suchen. Und die das dann für Fremde in ihrem eigenen Land ebenso machen werden, quasi um das Karmakonto auszugleichen oder einfach nur, weil im Urlaub alle so nett waren.

Ein weltweites Netzwerk, damit könnten wir wirklich die Art, wie wir reisen, verändern. Jeder fühlt sich überall auf der Welt willkommen, denn er versteht von Anfang an die Regeln des Landes. Er weiß, wie er sich benehmen muss, wann er sich daneben benimmt, wo die Einheimischen hingehen. Dazu ist er nicht mehr so ausgegrenzt, sondern kann sich integrieren. Er traut sich eher, in Kontakt zu treten, findet vielleicht sogar Freunde. Und er kann sich richtig erholen, denn die Unsicherheit in der Fremde ist nicht mehr so groß. Eben so, als würde man einen Freund besuchen, da fühlt man sich ja auch nicht so fremd, man kennt schließlich jemanden.

Ja, ein weltweites Netzwerk aus Locals, die den Touristen achtsam und liebevoll ihre Heimat zeigen, ein herzliches Willkommen aussenden und Fremde integrieren wollen. Und gleichzeitig dazu beitragen können, die Touristenströme etwas zu lenken und Respekt für Orte und Einheimische zu vermitteln.

 

Local Heros against Konsumtourismus

Also: Hi, ich bin Katrin. Meine Mission ist es, unsere Art zu reisen zu verändern, weg von Konsumtourismus, hin zu in jeder Hinsicht achtsamem Reisen, sei es sich selber als auch Natur, Einheimischen, Kultur und Tradition gegenüber. Dafür habe ich Your local Hero® gegründet und ich arbeite mit Vollgas daran, dass meine Vision Realität wird.

Danke, dass Du bis hier gelesen hast. Ich hoffe, Du hattest ein bisschen Spaß und fühlst Dich von meiner Mission angesprochen. Dann würde ich mich freuen, wenn Du mir schreibst oder einfach nur mal so vorbei surfst auf: www.your-local-hero.com – Oder möchtest Du selber local Hero werden?

Ich wünsche Dir eine besinnliche Adventszeit und auch wenn die Zeiten alles andere als einfach
sind: fröhliche Weihnachten!

Hier findet ihr einen Artikel über World Wide Helpers on Organic Farms, auch eine alternative Art zu reisen.

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