Raus in die Natur mit den Kindern zum Auslüften war mein Motto an diesem ersten Oktoberwochenende! Bei uns ist es ganz schön herbstlich geworden.
Da es am Samstag ziemlich verregnet war und wir nur ein bisschen im Garten bis gar nicht drauen waren, wollte ich sonntags raus in die Natur mit den Kindern. Und das trotz der stürmischen Böen.
Um raus in die Natur mit den Kindern zu gehen, musste ich sie aber erst einmal überreden. Das ist nicht mehr so leicht, wie mit kleinen Kindern, die sowieso immer mitkommen. Große Kinder haben eigenen Wünsche und Vorstellungen, wie sie ihren Tag gestalten. Wandern gehörte diesen Sonntag nicht zur Wunschvorstellung meiner Kinder.
Wandern mit Kindern
Ich konnte sie dann aber überreden, indem ich die Wanderung mit einem Besuch im Haus steht Kopf kombinieren wollte. Da wollen sie nämlich schon lange hin. Mir war vor allem wichtig, dass sie mitkommen an die frische Luft, um Widerstandskräfte zu sammeln. Jetzt sind schon wieder so viele Kinder erkältet. Mein Plan ist es für diesen Herbst, ganz viel raus in die Natur mit den Kindern zu gehen, um unser Immunsystem zu stärken.
Zum Glück hatte ich für alle Windjacken mitgeschleppt. Obwohl es bei dem steilen Anstieg und den 630 Höhenmetern, die es zu überwinden galt, uns erst einmal richtig heiß geworden ist und wir im T-Shirt gelaufen sind. Doch dann hat sich jedes einzelne Kleidungsstück gelohnt, das wir mitgebracht hatten.
Warm anziehen bei stürmischem Herbstwind
Zuerst kamen wir durch einen knarrenden Wald mit richtig hohen Bäumen. Ein Baum hat so komisch gequietscht und geächzt, dass uns doch ein bisschen mulmig geworden ist. Obwohl es so steil war an der Stelle, sind wir alle schnell weiter gelaufen. So selten kommt es auch wieder nicht vor, dass ein Baum umfällt bei solchen Sturmböen, wie es gerade immer wieder gibt.
Etwas weiter oben wollten wir eine Pause machen und etwas essen. Wir waren alle verschwitzt und selbst die Kinder habe gemerkt, wie kalt die Luft eigentlich schon ist. Alle haben ihre Pullis und Kapuzenjacken angezogen.
Als wir dann aus dem Wald herauskamen, begann der Herbstwind richtig zu brüllen. Jetzt war jeder froh um die weitere Regenjacke und die Kapuze auf den Ohren. Ansonsten ist es ja blöd, wenn raus in die Natur mit den Kindern nur die nächste Erkältung hervorruft, weil man sich nicht warm genug angezogen hat.
Gerade beim Wandern darf man nie vergessen, dass es oben viel kälter sein kann und das Wetter in den Bergen auch schnell wechselt. Gestartet sind wir auf ca. 550 Metern über dem Meeresspiegel und unser Ziel, die Walderalm bei Gnadenwald, liebt auf knap über 1.500 Höhenmetern.
Walderalm bei Gnadenwald
Obwohl erst keiner Bock hatte auf Wandern, haben sich die Kinder selbst übertroffen. Es ware ihre steilste Wanderung diesen Sommer. Sie haben aber so schön geredet und gespielt, dass ihnen gar nicht richtig aufgefallen war, wie steil es war.
Das lag natürlich auch an dem tollen Weg. Wir sind nicht den normalen Serpentinen des wanderwegs gefolgt, sondern stets dem steilen Wandersteig durch den Wald. Mal gab es Steine zum Klettern, mal Wurzeln. Die Bäume waren ganz nah bei uns und eben auch ziemlich laut im Wind. Der hat richtig in ihren Blättern und Ästen gesungen.
Vor der Walderalm haben wir dann noch Freundschaft mit einem Hund geschlossen. Es war Flocki, der seit vier Jahren auf der Walderalm bei Gnadenwald lebt. Wir haben uns alle in diesen uwnderschönen Hund verliebt. Er hat uns ein längeres Stück hinauf zur Alm begleitet und so schön und lieb mit uns und einem Stöckchen gespielt.
Oben angekommen hat uns das umwerfende Karwendel-Panorama für die Strapazen des Aufstiegs belohnt. Das Sturmwetter hat hier oben eine fast schon entrückte Atmosphäre heraufbeschworen.
Raus in die Natur mit den Kindern – es lohnt sich immer
Die Suppe, die wir erst draußen essen wollten, haben wir dann doch lieber drinnen verzehrt. Das war wahrscheinlich besser, sonst hätte sie der übermütige Wind uns aus dem Teller geblasen.
Die Hochstimmung heilt an, als wir zurückwanderten über die Bergwiese. Die Kinder spielten mit dem Wind. Sie konnten sich sogar steil gegen den Wind lehnen, ohne umzukippen. Ich selbst fühle mich auch richtig durchgepustet und ausgelüftet.
Wir haben nur bedauert, keine Drachen mitgenommen zu haben. Oben in den Bergen gibt es keine Strommasten! Aber kaum daheim sind sie nochmal mit den Drachen raus gegangen und haben sie erfolgreich steigen lassen.
Keine Reizüberflutung zulassen
Das Haus steht Kopf haben wir nicht mehr geschafft. Erst waren die Kinder traurig und haben gemeint, ich hätte sie nur rauslocken wollen. Aber dann haben sie verstanden, dass sie viel mehr davon haben, wenn wir uns extra Zeit nehmen. 1,5 Stunden vor Schließung durch die Ausstellung hetzen, hätte keinem was gebracht. Manchmal muss man sich (und die Kleinen) eben selbst vor der ständigen Reizüberflutung bewahren. Weniger ist mehr und in der Natur lässt es sich eben am besten abschalten und ausruhen.
Vor zwei Wochen hat uns die Wanderung am Rande der Kalkkögel ebenso gut getan. Ich habe mir fest vorgenommen, jedes Wochenende raus in die Natur mit den Kindern zu gehen. Mir tut das ebenso gut wie ihnen.
Wie war Euer Wochenende? Hier gibt es mehr Wochenende in Bildern bei Große Köpfe.
Einen guten Start in die Woche wünsche ich Euch, Verena
2 Comments