Endlich hatten wir wieder einmal Zeit, um mit unseren Kindern im Wald zu spielen. Spazierengehen und spielen geht auch im Winter prima im Wald. Ein Besuch im Wald mit kleinen und großen Kindern ist zu jeder Jahreszeit eine prima Idee. Alle können durchlüften und zuhause gibt es kein Geknatsche und Gestreite. Frische Luft tut so gut. Bei uns hat es in der Nacht nochmal richtig geschneit und in der Früh hatte ich richtig Lust rauszugehen.
Was benötigst du für einen Ausflug mit Kindern in den Wald im Winter?
Dabei gibt es nur eines zu beachten: Richtige Kleidung und gutes Schuhwerk. Während es im Wald oft geschützt ist und weniger Schnee liegt als auf den Wiesen, kann es aber mitunter doch eisig glatt und/oder rutschig sein. Vor allem, wenn es sich wie bei uns um steilen Bergwald handelt. Dafür habe ich sogar Spikes. Das sind kleine Gummilappen, die du dir von außen über die Stiefel schnallen kannst. Das ist wirklich praktisch, die im Winterwald immer in der Tasche zu haben. Natürlich darf auch eine Brotzeit, etwas zu trinken, zum Beispiel eine Thermoskanne mit Tee, und ein Handtuch nicht fehlen
Früher habe ich die benutzt, wenn ich den Kinderwagen der Zwillinge in abschüssigen und steilem Gelände schieben musste. So habe ich zum Glück nie den Halt verloren. Das war eine beständige Horrorvorstellung von mir. Was neben Spikes und/oder Schuhen mit gutem Profil auch noch extrem nützlich ist im Wald mit Kindern: Sitzunterlagen. Gerade im Herbst und Winter ermöglichen kleine wasserfeste Polster ein Picknick auch bei Schmudellwetter. Selbst bei Regen ist das Wetter im Wald immer besser. Die Bäume halten stets viel Niederschlag ab. Das ist wunderbar und man dnekt oft nicht dran, bevor man im Wald ist. Also auch bei schlechtem Wetter ist der Wald eine gute Alternative. Die Farben leuchten dann besonders intensiv.
Nur eine kleine Runde spazieren im Wald, dann spielen wir lustige Spiele, die auch im Winter möglich sind
Da die Jungs sich entschieden hatten, lieber mit Papa mitzufahren, haben sich Tochter und Mama mit unserem Besuch alleine aufgemacht zum Spazierengehen im Winterwald.
Anders als gewöhnlich sind wir zuerst den Höhenwanderweg gegangen. Meine liebe Tochter hat gesagt, sie will alles aussuchen und ich bin einfach hinterher gegangen.
Hier sind wir schon oben, ca. 20 Meter hoch verläuft der kleine Weg in der Nähe unseres Zuhause. Die Runde dauert ca. eine halbe Stunde, verlangt aber Trittsicherheit. Überall wo die Sonne warm hinscheint, ist der Schnee fast weg. Hier wachsen im März auch wieder die ersten Huflattich. Ich habe unwillkürlich geguckt, aber obowhl der Februar so mild war, sind sie noch nicht ganz offen. Viele Knospen sind aber schon da. Bald!
Prima Spiele, die wir im Winter mit Kindern im Wald spielen können, sind das Baum-Umarmen-Spiel oder das sehr alte Spiel Bäumchen-wechsel-dich, das schon Kinder vor über 100 Jahren kannten. Diese beiden und weitere Spiele für den Wald habe ich in meinem Mitmach- und Natur-Kreativbuch Familienbande im Jahreskreis aufgeschrieben. Beim ersten Spiel sagt der Name schon alle. Sucht euch jeder einen Stamm und umarmt einen Baum. Nicht peinlich finden! Schaut eh keiner zu. Es tut so gut, die Wange gegen die raue Rinde zu legen. Die Manche Bäume strahlen eine unglaubliche Kraft aus. Und sie sind alle ganz verschieden.
Bäumchen wechsel dich spielen wir danach. Wer gerade keinen der Bäume im vorher abgemachten Spielfeld, siehe Bild, erwischt, darf der neue Fänger sein.
Tierspuren im Schnee finden: Schöne Spiele mit Kindern im winterlichen Wald
Dann haben wir begonnen, nach Tierspuren im Schnee zu suchen. Nach dem Besuch im Winterwald haben wir dann unsere Waldbücher heraus geholt zu Tee und Keksen, um nachzusehen, was für Spuren wir so alles entdeckt hatten. Wir waren uns nämlich nicht bei allen sicher – zumal der Schnee schon ziemlich harsch ist.
Entdeckt haben wir Reh- und Hasenspuren, außerdem Hasenköttel, Menschenschuhe, Pferdehufe und Hundetapser.
Klangspielplatz und Barfuß laufen im Winterwald
Und wir haben einen Klangspielplatz entdeckt. Hier gibt es Hölzer von Tanne, Lärche, Kirsche, Fichte, Limba und es ist sehr spannend, wie unterschiedlich sie klingen.
Neben dem Xylophon, auf dem wir “Alle meine Entchen” intoniert haben, gibt es etwas zum Balancieren und viel Barfußwege. Auch das dürfen Kinder im Winter im Wald: mal kurz die Schuhe ausziehen und durch den Schnee oder über den kalten Barfußpfad rennen. Anschließen die Füße mit dem Handtuch gut abrubbeln, schnell wieder warm einpacken nd etwas heißen trinken. Das fördert die Durchblutung.
Ein schönes Spiel ist auch Pfad-Sucher. Die Kinder dürfen vorausgehen, querfeldein. So kommen wir tief in den Wald hinein und zu Orten, an denen wir noch nie waren.
Wo die Elfen wohnen im Winterwald
Wir haben einen kleinen Trampelpfad im Schnee entdeckt und sind ihm so lange gefolgt bis wir in einen Teil des Waldes gelangten, indem weder die Kinder noch ich je waren. Alles war plötzlich knallegrün, magisch und weich.
Wie so oft spielen wir mit Kindern im Wald tatsächlich, dass wir Elfen sind. Solche spiele denken sich die Kinder selbst aus. Manchmal fehlen mir die Worte und ich muss mich richtig darauf einlassen. Aber dann macht es Spaß, sich eine Rolle auszusuchen.
Davor ging es aber sogar noch durch tiefen Schnee. Dieses sumpfige Wasser mussten wir umgehen. Im letzten Foto seht ihr einen zugefrorenen Weiher. Die Pfadsucher führten uns noch ein wenig weiter durch diese zauberhafte Landschaft am Rande eines Moores. Dann drehten wir um. Bei mehreren Kindern darf natürlich immer ein Kind abwechselnd Chef-Anführer sein.
Zuhause haben wir seit langer Zeit, endlich wieder einmal unsere Waldbücher heraus geholt. Es hat Spaß gemacht sie durchzublättern, um nachzusehen, was für Spuren wir so alles entdeckt hatten. Dazu gab es Tee und Kekse.
Mehr WIB gibt es auch heute wieder bei Große Köpfe. Love, Verena
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