Heute hieß es bei uns auf zum Kräuter ernten im Spätsommer. Es sind die letzten warmen Tage, ein Bad am See musste da auch noch einmal sein. Sicher noch nicht das letzte Mal, aber das Schlauchboot haben wir heute einstimmig zum letzten Mal aufgepumpt und wieder platt gemacht.
Aber eigentlich wollte ich ja über unsere spätsommerliche Kräuterernte schreiben. Nach dem erneuten Verarbeiten von Holunderbeeren (gähn), das ist wirklich mühsam und ich wollte ja eigentlich keine mehr ernten. Aber wenn die Familie schon wieder einen Eimer pflückt….
Das große Kind hat daraus einen wunderbaren Sirup gekocht. Hier findet ihr nochmal den Link zu unseren Verarbeitungstipps für Holunderbeeren. Für mich ist der Holunder eines der wichtigsten Heilkräuter überhaupt, die wir im Garten haben.
Heilkräuter trocknen für den Tee
Neben Holunder sind in unserem Garten jetzt Brennnessel, Salbei, Pfefferminze, Beifuss, Ysop, Thymian, Dost (wilder Majoran), Zitronmenmelisse, Rucola oder Echinacea zu finden.
Ich habe mich schlau gemacht, wie der Sonnenhut verarbeitet wird. Es kann wieder die ganze Pflanze verarbeitet werden. Die Blütenbläter und Blätter trocknen wir für den Tee.
Beifuss und Pfefferminze hatten wir schon kopfüber am Dachboden aufgehängt, damit die Wirkstoffe in die Pflanze ziehen während des Trockenvorgangs. Das hat so ca. eine Woche gedauert, bis die Heilkräuter bröseltrocken sind. Erst dann einpacken! Jetzt haben wir uns hingesetzt und alles zerbröselt bzw. klein geschnitten und in Dosen umgefüllt. Wichtig ist es, die Kräuter an einem luftigen Ort zu trocknen und nicht direkt in der Sonne.
Welche Kräuter blühen noch im Spätsommer im Garten?
Auch die Samen der Stockrose habe ich gesammelt, damit wir viele neue Stockrosen im nächsten Jahr ziehen können. Sowohl die Blüten als auch die Knospen (als Kapern einlegen) sind essbar. Ähnlich wie die Knospen der Kapuzinerkresse (bekant als Mönchspfeffer) lassen sich die Samenkapseln wie falsche Kapern einlegen. Ich habe aber nur die Samen gesammelt.
Die Stockrosen ist mit den Malven verwandt. Auch sie sind gut für Kräutertees und essbar im Salat.
Kapuzinerkresse essen wir vor allem im Salat. Die Blätter und die Blüten sind aufgrund von Senfölen sehr gesund und stärken das Immunsystem. Sie wirken antiviral und antibakteriell, ähnlich wie der Merrettich wie ein natürliches, leichtes Antibiotikum.
Gute Dienste leistet die Pflanze bei Blasenentzündung und Erkältungen. Mehr Infos findet ihr heir bei Utopia im Kräuterportrait. Ich habe noch nie gehört, dass Kapuzinerkresse für Tee getrocknet werden kann. Was gut funktioniert sind Salate, als Kräuter über das Essen streuen oder einfach Pesto machen – am besten gemischt mit Rauke und/oder Basilikum.
Hier seht ihr wie die Kapuzinerkresse wuchert. Sie ist wunderschön, dekorativ und beliebt bei Bienen. Rechts im Bild seht ihr Wegwarte, auch bekannt als Morning Glory Bachblüte. Auch diese Heilkraut ist zum Kräuter ernten im Spätsommer geeignet.
Nochmal alle Kräuter ernten im Spätsommer
Für alle, die ihre Kräuterernte verpasst oder verschlafen haben. Jetzt im Altweibersommer habt ihr nochmal Zeit einen Kräutervorrat für den Winter anzulegen. Am besten wartet ihr auf einen schönen warme Sonnentag und erntet mittags oder am frühen Nachmittag, wenn es am wärmsten ist. Dann bringt die Sonnenwärme die ätherischen Öle der Kräuter in die Pflanzenteile.
Hier habe ich auch schon mal über spätblühende Stauden und Sträucher geschrieben, die jetzt den Bienen und Insekten Nahrung bieten.
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