Ein Tag im Leben mit drei Kindern #WMDEDGT 2/20

Leben mit drei Kindern: Warum eine bedürfnisorientierte Erziehung für Schulkinder meinen eigenen Bedürfnissen so sehr entspricht

Heute war ein schöner Tag in unserem Leben mit drei Kindern. Schön normal! Keine Hiobsbotschaften, keine hinterhältigen Stolperfallen im Leben mit drei Kindern – wie sie in den letzten Wochen uns gefühlt andauernd ans Bein gepisst haben. Nicht die Kinder, versteht sich. Nein, einen Hund haben wir auch nicht! Und die Katze pisst höchstens auf den nackten Küchenboden, nicht ans Bein. Sie ist da sehr wohlerzogen und nimmt nie den unversiegelten Laminat – der könnte ja aufquillen durch scharfe Katzenpisse.

Aber heute sind wir selbst davon verschont geblieben. Danke, Katze. Und das Leben hat uns heute mal auch nicht ans Bein gepisst. Heute war gut. Morgens habe ich mir Zeit genommen zu ein paar yogischen Entspannungsübungen, gekrönt von einmal abtanzen zu einer alten CD, die ich am Dachboden gefunden habe. Aus der Zeit, als selbst gebrannte CDs ein beliebtes Geburtstagsgeschenk waren. Vor-Streaming-Welten also. Wahre Preziositäten schlummern da in meiner alten CD-Box.

 

Aufräumen im Leben mit drei Kindern

Dann ist es plötzlich schon halb zehn. Tanzend fällt es mir auch leicht, den ganzen Kram weg zu räumen, der im Leben mit drei Kindern ständig und ununterbrochen anfällt. Eine wahre Flut an Gegenständen behindert mich nur allzuoft am Entspannen, Loslassen, Abschalten. Irgendwie habe ich mir angewöhnt wie mechanisch ständig etwas zu falten, aufzuräumen, wegzustellen. Ordentlich ist es trotzdem nie. Wir gehören nicht zu diesen Haushalten, in denen Flächen frei sind. Aber nach zehn Jahren Leben mit drei Kindern – zwei davon sind Zwillinge und alle diese drei wunderbaren Geschöpfe sind im Abstand von 16 Monaten auf die Welt gekommen – haben wir zu diesem Thema auch die nötige Gelassenheit entwickelt. Gezwungenermaßen. Schicksalsergeben.

Dann setze ich mich an meinen Rechner und arbeite ein wenig. In den letzten Tagen hat sich bei mir die Gewissheit erneuert, dass Arbeit unbedingt mit Leidenschaft gepaart sein muss. Ich will lieber mit weniger Geld auskommen und dafür mehr Qualitätszeit verbringen und Herzensprojekte vorantreiben. Auch wenn es mir schwer fällt, zu schreiben ohne zu wissen, dass damit Geld in die Familienkasse kommt, sprich ohne Auftrag. Aber vielleicht kann man das ja lernen. Brotlose Kunst und so.

Wenn ich das Leben mit drei Kindern (kennen) lernen konnte, gelingt es mir vielleicht auch mehr Gelassenheit im Leben als selbständige Autorin und Journalistin zu erlernen. Gerade bin ich jedenfalls sehr motiviert und freue mich auf tolle Projekte rund um Nachhaltigkeit, Umweltschutz, gesunde Ernährung und Lebensmittel. Ihr dürft mich gerne ansprechen.

 

Alltag ist Teamsache

Gerade ist der Mann da – einer der Vorteile der Selbständigkeit. Die berufliche Selbständigkeit ist sehr nützlich für mich im Leben mit drei Kindern. Die Rollenteilung funktioniert so weitaus besser – und gerechter.

So muss ich nicht mit dem Kind zum Zahnarzt – ein Vormittagstermin! – sondern kann weiter arbeiten. Ich bleibe im trockenen Homeoffice, das zwar keine eigene Tür hat, die ich mir sooft so sehr wünsche, um sie zuzuknallen und eine Barierre zwischen die Kinderwelt und meine Arbeit zu bekommen. Ja, ich bleibe drinnen, während er schippt, das Auto vom Schnee befreit und den Arzttermin wahrnimmt.

Irgendwann kommt Kind zwei von der Schule und schmeißt mir ziemlich bald Schnee in den Kragen vom Pulli, da ich seiner Meinung nach entschieden zu lange telefoniere und auch sein experimentelles Klavierkonzert keinerlei Wirkung zeigt. Während ich die Kundin für meine Auftragsarbeit begeistere, versuche ich mir gleichzeitg kalten Schnee aus dem Unterhemd zu schütteln, aber er ist wohl schon geschmolzen.

 

Ernährung in einer 5er WG

Außerdem schneide ich Gemüse wie ein Weltmeister, denn es soll zu Mittag Fisch mit Paprika, Lauch, Zitronengras, Fenchel, Pastinake und Kokosmilch geben. Dazu Reis, Chinakohl-Salat und Rohkost für die Nicht-Salat-Esser. Kochen für fünf Leute ähnelt einem Restaurantbetrieb. Denn im Leben mit drei Kindern wird schnell klar, dass die Schnittmenge der bei allen Personen beliebten Essen sich vor allem auf Pizza, Pommes und Pudding beläuft.

Heute habe ich aber Gesund-Ambitionen und investierte daher viel Zeit in unser Menü. Leider kommt keiner. Endlich trudelt die Tochter ein. Nach einem Telefonat erfahre ich das Mann und Kind Drei einen Spontan-Einkauf mit Hunger im Bauch vorgezogen und sich bereits mit Wurstsemmeln versorgt haben.

Bloß nicht ärgern, das Essen geht sowieso immer weg. Irgendwer hat immer Hunger, weggeschmissen wird hier so gut wie nichts. Außer das, was vergessen wird. Aber dafür bin ja ich da!

 

Leben mit drei Kindern: wiederverwertbare Schulsachen

Auftragsarbeiten an Nachmittagen

Wegen meinem gemütliche meditativen Start in den Tag muss ich nach dem Essen weiter machen. Der Göttergatte kümmert sich um die Beseitigung des kulinarischen Schlachtfelds und ich widme mich der Zeitschriftenproduktion. Leider eben ohne Bürotür zum Zuknallen. Also versuche ich mich irgendwie zu konzentrieren, missmutiger und missmutiger werdend.

Der Blick auf die Uhr ist im Leben mit drei Kindern elementar – zumindest im Schulzeitalter. Schwupps, Zeit zur Klavierstunde zu gehen für Kind zwei. Schwupps, Zeit zum Trompetenunterricht abzurollern für Kind drei. Kind ein zeugte nach dem Zahnarzt-Programm Zeichen von Schhwäche und wir sagten dem Gitarrelehrer ab. Mittwoch ist bei uns Musiktag. Der Aktivste von allen geht dann noch Schwimmen – aber unser wunderbar selbständigen Kinder erledigen ihr Freizeitprogramm mittlerweile weitgehend alleine – bin ganz stolz darauf.

Ehrenamtliches Engagement

Im Leben mit drei Kindern und dem Homeoffice ist es für mich elementar wichtig auch mal alleine etwas zu unternehmen und einfach mal rauszukommen. Foodsharing ist eine Klasse Möglichkeit, das Haus zu verlassen. Ich bin ein Mensch, der nämlich abends nicht freiwillig das Haus verlässt – vor allem im Winter nicht. Doch mein Engagement gegen Lebensmittelverschwendung bringt mich in die Puschen.

Ich gehe heute sogar zu einem Treffen der ehrenamtlichen Lebensmittelretter und bringe obendrein wieder tolle vor der Tonne gerettete Lebensmittel nach hause. Als ich um 19.45 heimkommen, sind ide Kinder aber noch nicht im Bett sondern schauen Pippi. Der Papa hat Pfannkuchen gemacht und sie sind glücklich.

Als Wette und Motivation für rasches fertigmachen, verweigere ich den Vorschlag, um Geld zu wetten. Ich biete Pizza für morgen zum Mittagessen an – soeben gerettet! – top, die Wette gilt. Sie sind alle in wenigen Minuten bettfertig und es dauert nur noch ein bisschen bis ich das Licht ausschalte.

Der Tag ist zuende. Wir schauen Nachrichten, reden und informieren uns über zu uns passende Globuli. Dann schnell schlafen, denn morgen klingelt der Wecker wieder um 6.15. Ewig grüßt das Hamsterrad, schmückt es ein wenig und blickt auf die kleinen Schätze am Wegesrand. Sie sind immer da!

Liebe Grüße und viel Spaß mit WMDEDGT bei Frau Brüllen.

 

 

 

 

 

 

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