Scheitern eingestehen: unperfekte Weihnachten

Scheitern eingestehen

Nach einer Woche mit Grippe im Bett muss ich mir mein Scheitern eingestehen. Ich werde nichts, aber auch gar nichts mehr fertig bekommen vor Weihnachten. Mit ach und krach meine Arbeit, die Steuer nicht, aufräumen nicht, und Geschenke fehlen sowieso noch.

Genau so wie ich sie letztes Wochenende heimgeschleppt habe, liegen die Tannenzweige noch immer auf der Terrasse.

Jetzt habe ich immerhin den Kürbis entfernt und die Tannenzweige drapiert. Das ist unsere Ecke vor der Haustür. Dieses Jahr gab es bisher nicht einmal unperfekte Weihnachtsvorbereitungen, sondern überhaupt keine.

Doch jetzt habe ich mich auf den Dachboden geschleppt und diesen Kranz aus der Deko die shcon da war gestaltet. Den Kranz habe ich mal beim Sperrmüll gefunden. Das Ganze hat 5 Minuten gedauert. Es sieht aber hübsch genug aus udn tut seinen Zweck, weihnachtlich zu glitzern.

Scheitern eingestehen bevor das Jahr rum ist

Ich habe es auch noch nicht zum Skifahren geschafft, wie das hier in Tirol so viele Familien machen. Schwupps, liegt Schnee, ziehen sie die Schi raus und gleiten über die Piste. Da kann ich nur jedes Jahr wieder staunen. Ich brauche 1. bis Januar, bis ich mich an die Kälte gewöhnt habe und 2. bis ich die Skiausrüstung hergerichtet habe. Also, was das betrifft, habe ich mir zum Glück ohne Probleme mein Scheitern eingestehen können.

Mir geht es ehrlich gesagt viel besser, seid ich gemerkt habe, dass ich da nicht mithalten muss. Ich muss nicht sportlich sein. Ich muss kein Freizeitticket kaufen und mir einen Wettlauf geben, an wievielen Wochenenden ich auf jeden Fall auf der Piste zu stehen habe. Unsere Kinder müssen nicht rund um die Uhr Sport treiben. Wir haben auch anders Spaß und wir gehen trotzdem ins Freie. Yeah, das musste mal gesagt werden.

Den Garten haben wir auch nicht mehr ordnngsgemäß winterfest gemacht. Aber für die kleinen wilden Tiere soll Unperfekte Gartenarbeit ja ein Segen sein, habe ich mir sagen lassen. Es wächst, was wächst.

Der Winter friert mich ein und zwingt mich zu einer Pause

Heute morgen schon hieß es im Radio: Minus 10 Grad. Was von innen noch bizarr herrlich aussah, entpuppt sich als scheußlich kalt.

Vor allem, wenn ich feststellen muss, das unser lieber grüßer zwar perfekt die Einfahrt geräumt hat, aber das Auto total eingefroren ist.

Ich kratze also und friere.

Danach binn ich ziemlich erschöpft. Ich will wieder ins Bett.

Im Inneren des VW-Busses glitzern Eisblumen. Ich muss aber heute zum Foodsharing. Seit über einer Woche hab ich alle meine Termine und Verpflichtungen platzen lassen. Sehr traurig bin ich, dass ich auch meine erste Kinderbuchlesung mit der Familienbande im Jahreskreis am Samstag in München absagen musste. Auch im Eigenmarketing muss ich mir mein Scheitern eingestehen. Ich hoffe ihr kauft mein Buch trotzdem. Uääähhhh.

Zeit für Winterruhe

Lichtblicke, die das Gefühl des Versagens abmindern

Aber es gibt auch positive Seiten. Heute habe ich Pakete in der Garage gefunden. Darunter mein Gewinn bei einem der zahlreichen Insta-Gewinnspiele, die gerade laufen. Luki Luna sind Krimis für Kinder ab 10 Jahren. Geschrieben hat sie der österreichische Autor und Musiker Didi Bleck.

Und noch ein Lichtblick: Ich lese gerade das Buch “Lovely Planet” von Maria Kapeller. Auch bei der Lektüre dieses philosophischen Reiseführers aus dem österreichischen Verlag Kremayr & Scheriau muss man sich das Scheitern eingestehen. Es gibt keine nachhaltigen Flugreisen. Das Buch übers Reisen führt uns vor Augen, wie privilegiert wir Weltreisende doch sind und was wir, ohne über das Reisen nachzudenken, unwillentlich für einen Schaden anrichten können. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich ein paar Gedanken über entschleunigtes Reisen zu machen. Auch hier gilt die Devise: Weniger ist mehr. Ein tolles Weihnachtsgeschenk für alle, die eh schon alles haben. Wenn ihr Tipps für spannende Reiseziele in der Nähe sucht, schaut auch mal auf Marias Blog Kofferpacken.

Fröhlicher wird’s heute nicht. Hier findet ihr das WIB und hier die 12 von 12 Im Dezember.

6 Comments

  • Verena sagt:

    Liebe Sibille, ich habe dieses Jahr überhaupt keine Plätzchen gebacken und ich es auch gut, zu sich selbst zu sagen “Dann ist es halt so” – in diesem Sinne wünsche ich dir eine gute unperfekte Weihnachtszeit, liebe Grüße, Verena

  • sibille sagt:

    Ich finde deinen Beitrag super – genau das, was ich gerade gebraucht habe. Nicht alles ist wirklich ein Scheitern, manchmal nimmt man sich einfach zu viel vor. Bei uns hat es in der Vorweihnachtszeit auch ordentlich zugeschlagen: Erst hat sich unser Kind im Kindergarten verletzt und trägt jetzt einen Gips, dann hat der Hund irgendwas Falsches gefressen, die meisten Klamotten sind im Trockner geschrumpft (ups), und mein Mann hat seinen typischen Männerhusten. Überall wird gewichtelt, und jedes Kind wünscht sich etwas anderes.
    Ich habe das letzte Wichteln komplett vergessen und durfte in dem Souvenirladen, in dem ich arbeite, eine Engelsfigur mitnehmen – zum Glück habe ich einen tollen Chef! Unser Baum ist dieses Jahr mit Papierfiguren und Kinderscherenkunst geschmückt, und die Plätzchen waren nach einer Woche leer, also gibt’s jetzt nur noch gekaufte.
    Deko? Fehlanzeige. Was die Kids im Kindergarten oder in der Schule basteln, steht verteilt im Haus, und das war’s. Aber weißt du was? Ich bin trotzdem relativ entspannt. Letzte Woche habe ich einfach beschlossen: „Dann ist es halt so.“ Die Kinder sind glücklich mit ihrer Gute-Nacht-Weihnachtsgeschichte, und ob die Lebkuchen gekauft oder selbstgemacht sind, ist ihnen völlig egal. Einfach mal den Druck rausnehmen – das ist für mich dieses Jahr der Schlüssel!

  • Verena sagt:

    Liebe Erika, ja das sage ich mir auch immer vor. Bei uns geht das Chaos schon nicht weg, wenn alle gesund sind. Es gibt auch wirklich wichtigere Sachen, aber manchmal krieg ich einfach die Krise…. sende dir liebe Grüße und fröhliche Weihnchtszeit! Verena

  • Erika Hammermüller sagt:

    hey ich kann dich beruhigen, mein garten ist auch so unperfekt winterfest. und ganz ehrlich? ich finde diese wilden gärten richtig toll.

    wir haben eine riesen familie und deshalbl lernt man mit der zeti dass nicht immer alles perfekt sein muss und auch nicht sein kann.

    da wo leben ist ist auch ein bischen bemütliches chaos und bei uns sind es mit 16 personen eine menge und man soll sich ja auch wohl fühlen und nicht nur anderen gefallen oder im möbel katalog wohnen.

    lg erika

  • Verena sagt:

    Meine NAchbarin hat mir gerade einen eingepflanzten, 10 Jahre gewachsenen Weihnachtsbaum vor die Tür gestellt. Es gibt Lichtblicke und dieses Jahr einen echt nachhaltigen Weihnachtsbaum! alles Liebe, Verena

  • Andrea sagt:

    Kann ich sehr gut nachempfinden liebe Verena, ich bin auch krank und vielleicht schaffe ich es, den Adventskranz bis zum 4. Advent fertig zu kriegen.

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