Wie lassen wir Kinder KindSein?

Kindsein

Die Antwort auf die Frage, wie es gelingt Kinder Kindsein zu lassen, klingt beinahe banal: Lassen wir Kinder singen, tanzen und spielen. Geben wir ihnen Raum für ihre Stimme, ihre Bewegung, ihren Ausdruck und vor allem für ihre Kreativität – ganz ohne Druck, Ziele und Erwartungen.

Lassen wir unsere Kinder einfach mal sein KindSein.

Für eine gesunde Entwicklung benötigen Kinder in Familie, Freizeit und in der Bildung ein Umfeld, in dem sie einfach sein dürfen. In meinem gerade erschienenen Buch „KindSein. Der Schlüssel zum Glück“ erkläre ich das ganz ausführlich, hier fasse ich ein paar Kerngedanken für euch zusammen.

Das kindliche Bedürfnis, sich fallen zu lassen und zu entspannen, vergleiche ich gern mit dem vieler Erwachsener, die in der Meditation, beim Yoga, Nia, Qigong, Pilates oder Tai Chi einen Weg zu sich suchen, weil sie einfach mal Stress und Belastungen abstreifen wollen. Denn schließlich ist der heute häufig normale Kinderalltag in vielerlei Hinsicht begrenzt, verplant und voll gepackt mit Aktivitäten, die sich unsere Kinder nicht einmal aussuchen dürfen.

Du hast es bestimmt selbst schon erlebt, dass dein Kind auf musikalische Früherziehung, das Hockeytraining oder den Finnisch-Kurs gar keine Lust hatte, aber trotzdem gehen musste. Vor lauter Engagement und Orientierung an äußeren Regeln und Maßstäben, überhören wir Eltern leider allzu oft die Bitte eines Kindes nach Ruhe. Kinder sind manchmal einfach glücklich, wenn sie ihre eigene Welt genießen und verträumt in ihre Fantasiewelten und ihr Spiel versinken dürfen. Darum lass einfach mal einen Schwimmkurs ausfallen, lös dich selbst aus der Hektik des Tages, schraub mal die Erwartungen runter. Lass dein Kind sogar mal ohne Hausaufgaben zur Schule gehen. Wenn es statt die Matheaufgaben zu lösen einmal Zeit für kreatives Spielen bekommt, lernt es vieles fürs Leben — nur eben anders.

Kinder erleben beim Singen, Tanzen und Spielen ihr FreiSein und wahre Glücksmomente. Über dieses Tun können sie in den Flow gelangen, sei es über den Rhythmus oder die hohe Konzentration auf eine Spielaufgabe.

Anna Greie, „KindSein. Der Schlüssel zum Glück“

Kinder dürfen Kindsein, wenn wir ihnen ihren Flow lassen

Flow klingt nun wahnsinnig entspannt und der Begriff wird so oft benutzt, dass es schon fast alltäglich scheint, diesen Zustand zu erreichen. Tatsächlich ist es gerade für uns viel beschäftigte Menschen eine echte Herausforderung. Und Kinder in den Flow kommen zu lassen, ist eine Aufgabe. Wir Großen müssen verstehen, dass es an uns ist, Kindern Raum und Zeit zu lassen, den Flow zu erleben. Eltern können einiges dafür tun, das passende Umfeld dafür zu schaffen.

Anna Greie hat ein ganzes Buch geschrieben, um die Mechanismen zu erklären, die Kindern im kreativen Flow erlauben, Glück zu spüren.

Für mich ist am 30.09.2022 KindSein-Tag, weil an diesem Tag mein Buch erscheint. Ich habe es geschrieben, damit viele Kinder viele KindSein-Tage erleben können – und viele Glücksmomente.

Für noch mehr Tipps, könnt ihr am 30. September 2022 Anna Greies Buch „KindSein. Der Schlüssel zum Glück“ zwischen 19.00 und 20.00 Uhr kostenlos bei Amazon herunterladen (unter https://amzn.to/3C3SLQT). Gleichzeitig sichert ihr euch die Gewinnchance auf ein Flow-Coaching, KindSein Bluetooth-Boxen und einen Gutschein für das Taschenbuch, erscheint am 28.10.2022, mit einem Set Kühlschrankmagnete.

Tipps für eine entspannte und glückliche Kindheit

  1. Der einfachste: Lass dein Kind spielen! Lass es in seinem Tun versinken, wenn es einen Turm aus Bauklötzen baut, ein Bild ausmalt, den Playmobil-Bauernhof versorgt oder die Schleich-Pferde trainiert. Es vermischt im Spiel manches Mal übergangslos die reale Wirklichkeit und seine Fantasiegeschichten. In solchen Momenten kann dein Kind zaubern! Es schafft sich seine eigene Ideenwelt, das können einfache Dinge sein wie ein leckerer Sandkuchen und Regenwasser-Tee, ein Traumschloss als neues Zuhause, eine aus Stühlen selbstgebaute Rakete, die es gleich auf auf den Mond schickt, und sogar eine heile Welt mit lauter glücklichen Beziehungen.
  2. Sei bereit die Grenzen deines Kindes zu öffnen — und versperr nicht alle Möglichkeiten (besonders nicht die, die Spaß machen). Ihr könnt das gemeinsam üben, wenn es seine Stimme ausprobieren darf und mal so richtig laut brüllen (trotz der Nachbarn)! Oder wenn es durch die Wohnung tanzt und du es nicht aufhälst, sondern am besten die Musik aufdrehst und mitgroovst! Ihr könnt alle Musikstile ausprobieren, manchmal kommt ihr durch etwas Seichteres in den Flow, ein anderes Mal dürfen es vielleicht die Rolling Stones sein.
  3. Lass los! Lass dein Kind auf dem Sofa hüpfen, die höchste Rutsche rückwärts nehmen, weit draußen im Meer schwimmen, ach ja und natürlich allein den Schulweg bewältigen. Ich habe auf meinem Schulweg mit meinen Freunden ständig Rollenspiele geübt. Räuber und Gendarm zum Beispiel. Manchmal bin ich sogar als Königin mit meinem Heer an Rittern in die Schule eingezogen. Im Rollenspiel lernen Kinder sich selbst besser kennen und erproben neue Möglichkeiten, sich zu anderen zu verhalten. Außerdem sind Wege die tollste Gelegenheit, um in den Flow zu kommen, im intensiven Spiel oder durch einen gleichmäßigen Gehrhythmus. Erinnerst du die Spiele, die bei denen man nie die Kanten zwischen die Gehwegsteinen zu betreten oder aber gerade nur darauf zu balancieren? Mach deinem Kind viele Wege frei! Es kann dabei nur dazu lernen.

Anna Greie ist Geschäftsführerin der Stage Up! GmbH, die Musicalschulen für Kinder und Jugendliche in Hamburg und Schleswig-Holstein betreibt. Ihre Ausbildung absolvierte die Mutter von zwei Kindern an der Erika-Klütz-Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik. Foto: Sasha Ilushina

Miss das Glück deines Kindes nicht an deinen Erwartungen!

4. Muss ich das erklären? Brems nicht die Entfaltung deines Kindes und seiner Potenziale aus, indem du deine Wünsche darüber stülpst. Lass dich überraschen, was aus deinem Kind heraussprudelt, wenn du es nicht störst. Bemerkungen wie „Das kannst du doch gar nicht!“, „Das dürfen Mädchen nicht!“, „Das ist doch nichts für Jungen!“ Oder „Lern etwas Vernünftiges lernen!“ hat schon so mache Energie geschluckt. Solche Sätze werden zu Glaubenssätzen, mit denen du deinem Kind ein Leben lang im Weg stehen kannst. Beiß dir lieber auf die Zunge und überlege dir etwas anderes, wie beispielsweise: „Ich glaube an dich – egal, was du tust!“

5. Lass dein Kind ein Gefühl von Pippi Langstrumpf erleben! Gib ihm Raum für seine persönlichen Abenteuer. Kinder vom Typ Pippi sind stark, selbstbewusst und voller Lebensdrang. Allerdings zeigen Astrid Lindgrens Geschichten, dass wahrlich kein Erwachsener darauf erpicht ist, sie zu erziehen, weil alle daran „scheitern“. Nicht einmal die Polizei bekommt dieses Kind unter Kontrolle. In Pippi Langstrumpf stecken tolle Charakterzüge, die wir uns für unsere Kinder wünschen. Trau dich, sie zuzulassen!

Eltern müssen in der Erziehung nicht perfekt sein – aber mutig!

Ich freue mich immer, wenn ich glückliche Kinder erlebe. Das ist für mich das Größte! Im Flow erlernen viele Kinder ihr Lächeln wieder — darum lass auch du dein Kind den Flow erleben und KindSein.

Anna Greies Buch „KindSein. Der Schlüssel zum Glück“ ist für Eltern, die bereit sind, sich auf all die Möglichkeiten zu besinnen, die sie selbst als Kinder ausschöpfen durften. Jene Eltern, die bereit sind, endlich damit aufzuhören, alles perfekt machen zu wollen, finden in meinem Buch hoffentlich die Bestärkung darin, auf ihre Intuition zu hören.

Wer bestimmt schon, was perfekt und richtig ist? Das sind doch wir selbst! Ich bin überzeugt, sobald Eltern aufhören, das perfekte, artige Kind präsentieren zu wollen und ihrem Kind die Freiheit lassen, laut zu singen, wild zu tanzen und kreativ zu spielen, kann sich das Leben der Kinder und eben auch das der Eltern maßgeblich zum glücklicheren Miteinander entwickeln. Man braucht in vielerlei Hinsicht Mut, um glücklich zu sein. Das gilt auch in der Kindererziehung.

Hier lest ihr mehr über das Recht auf freies Spiel für Kinder über Phantasieentwicklung im Kinderzimmer und warum Kinder Märchen brauchen.

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