Mittsommer in den Bergen ist pralle Farbe:
in saftigem Grün leuchten die Berghänge,
wo vor Wochen noch der Schnee lag, weiden Kühe.
Bergwiesen wie grüner Flaum,
steile Felsen flimmern vom Königsblau.
Auf dem Rücken liegen und in den Himmel schauen,
schnuppern und mitfliegen mit den Wolken.
Wir sind hier nicht in Skandinavien, doch Mittsommer in den Bergen hat seinen ganz eigenen Reiz – auch wenn es um halb zehn Uhr abends dunkel wird. Dieses Jahr haben wir hier einen Sommer wie aus dem Bilderbuch. Es ist seit Wochen heiß und auch wenn es einmal ein Gewitter gibt, hat es nicht gleich abgekühlt.
Die Gewitter hier können ganz schön heftig sein. Der Donner bleibt zwischen den Bergen stecken und rumpelt und rollt im Kreis. Das hört sich dann an, als ob ein Riese auf ein gigantisches Blech eindrischt. Das ist oft sehr beeindruckend und so laut, dass sogar die Kinder es in der Nacht hören. Aber sie haben zum Glück jetzt keine Angst mehr vor Gewittern und auch keine Angst mehr vor tiefen, unergründlichen Gewässern wie diesem abgelegenen, einsamen Bergsee.
Zum Mittsommer in den Bergen gehören Alpenglühen und Heuduft
Mein schönster Moment diese Woche war ein Ausflug in die Berge. Nachdem wir in der Sonne gelegen haben, auf einer Blumenwiese gelesen und geschlafen haben, sind wir spontan in ein Gasthaus eingekehrt, um dort Abend zu essen. Natürlich sind wir auch ausgiebig in einem kalten und unergründlich grünen Bergsee geschwommen. Vor und nach dem Essen sind die Kinder in den Weiher unterhalb des Berggasthofes noch einmal schwimmen gegangen. Wir hatten also ein sehr geruhsames Abendessen unter Erwachsenen.
Bis zum Alpenglühen sind wir an diesem Sommerabend nicht mehr geblieben. Ich bin mir aber 100 % sicher, dass dieser Panoramaplatz perfekt ist, um das beeindruckende Farbspektakel der untergehenden Sonne gebührend zu bewundern. Das Alpenglühen ist nicht der Sonnenuntergang selbst, sondern die das Sonnenlicht reflektierenden Felswände, die rot leuchten.
Auf zum Erdbeerfeld
Für uns gehört zum Mittsommer in den Bergen neben den Sonnwendfeuern unbedingt die Beerenernte dazu. Meine schönsten Momente mit den Kindern hängen damit zusammen. Bei der Johannisbeerernte war die Ausdauer nicht allzu groß, doch die Kinder haben mir Gesellschaft geleistet. Sie haben sich Spiele mit in den Garten genommen. Anstatt schon ins Bett zu gehen, haben wir uns in den abends schon im Schatten liegenden Teil des Gartens verzogen, wo die meisten Johannisbeeren stehen. Ich habe gepflückt und sie haben gespielt und gegessen.
Alle sind begeisterte Erdbeerpflücker und helfen toll mit. Das Foto ist aus dem letzten Jahr, denn dieses Jahr war es mit über 30 Grad so heiß, so dass weder ich noch die Kinder lange durch gehalten haben. statt an Fotos zu denken, hatte jeder nur ein kaltes Haus und viel Eis im Sinn. Da wir erst diese Woche zum Pflücken gekommen sind, hatten wir auch nicht so eine große Ausbeute wie im letzten Jahr. Aber für meinen obligatorischen Erdbeerkuchen, den ich jedes Jahr im Juni für meine Familie backe, hat es gereicht
Meine Inspiration ist die Natur
Zu Mittsommer in den Bergen duftet es hier überall intensiv nach Holunder. Außerdem inspiriert hat mich der Blog Jahreszeitenbriefe , den ich durch die #nachhaltigjetzt Challenge entdeckt habe. Ein weiterer Blog, den ich schon länger kenne und den ich sehr inspirierend finde ist Liebevoller Leben.
Ich habe dieses Jahr meine Holunderblüten nur für meinen Jahrestee getrocknet. Wenn ich wenig Zeit habe, sammle ich weniger Kräuter. Denn warum sollte ich sie abzupfen, wenn ich nicht zum verarbeiten komme?
Mehr Freitagslieblinge findet ihr wie immer bei Berlin Mitte Mom. Hüpft mal rüber. Ich wünsche Euch ein wunderschönes Wochenende!
Bei Niederaudorf, rauf Richtung Tatzelwurm / Sudelfeld. Kommst Du aus unserer Gegend? Wenn Du hinfahren willst, schreibe ich Dir eine Wegbeschreibung per Mail. Dort gibt es zwei Seen, einer schöner als der andere und beide nicht touristisch überlaufen. Das liegt aber auch an der steilen, engen Straße rauf. Wanderer und Mountainbiker sind dort anzutreffen. Liebe Grüße, Verena
Bitte verrat mir, wo ist dieser kleine Bergsee? Da bekomm ich richtig Heimweh …