Hebammenwissen schützen: Vom Aussterben bedroht!

Hebammenwissen schützen

Hebammenwissen soll immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe werden.

Wir sind einen großen Schritt weiter: Vor rund einem Jahr stellten Hebammen den Antrag auf Schutz des Hebammenwissens als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe. Nun hat die nationale Kommission den Antrag positiv beschieden, sodass wir jetzt auf die Zustimmung des internationalen Gremiums hoffen!

 

Hebammen wissen Unesco-Kulturerbe

Bedrohtes Hebammenwissen schützen

Zur Erinnerung: Die Hebammenkunst in ihrer ureigensten Form ist in Deutschland aufgrund der negativen Entwicklung der letzten Jahre bedroht. Es kam zu einem regelrechten „Hebammensterben“. Für Schwangere bedeutet dies, dass sie nicht mehr mit der Begleitung einer Hebamme vor, während und nach der Geburt rechnen können.Von Hausgeburten träumen manche Frauen nur noch. Dies ist eine Jahrhunderte alte Tradition, die da verloren geht. Das ist so traurig, dass ich sofort heulen könnte. Aber es sind auch so wichtige Aufgaben der Hebammen wie die häusliche Nachsorge bedroht. Wie sollen die paar Hebammen, die es noch gibt, die Frauen zu Hause beraten? Wie ist es noch möglich, das Hebammenwissen schützen zu lassen?

Ihr wisst schon, dass da ein immenser Wissenschatz verloren geht!

Deshalbist es das Ziel der Hebammen, das Hebammenwesen in seiner ursprünglichen Form als immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe, und damit das Hebammenwissen schützen zu lassen. Die Göttinger Mütter Deike Terruhn und Barbara Hirt vom kidsgo Verlag hatten 2015 den Antrag geschrieben und zusammenmit dem DHV (Deutscher HebammenVerband), dem BFHD (Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands) und HfD (Hebammen für Deutschland) wurde er bei der Deutschen UNESCO Kommission eingereicht.

JUNIOR-Erzählcafé

Am 20. Januar 2017 findet die Auftaktveranstaltung  im LVR LandesMuseum Bonn statt: Von 9:30-11:30 Uhr werden Schulklassen mit Zeitzeug_innen gemeinsam über den Start ins Leben in lebendigen und interaktiven Austausch treten.

Schulklassen, die an diesem Tag teilnehmen möchten, können sich gerne noch anmelden!

Danach sind Schulen, Kirchengemeinden, Familienzentren und Hebammenpraxen herzlich aufgerufen, die Idee des JUNIOR-Erzählcafés weiterzutragen. Ziel dieser Aktion ist es, den Dialog zu fördern, um die Zukunft aktiv mitzugestalten und für einen stärkenden Lebensbeginn einzutreten. In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass wir als Zivilgesellschaft die Aufgabe haben, solche Anliegen selbst in die Hand zu nehmen.

Aktiv werden? Wenn Du selbst ein Junior-Erzählcafé veranstalten möchtest, unterstützen die Hebammen gerne.

Welcome-Erzählcafé lädt Frauen zum Gespräch ein

Das Format Welcome-Erzählcafé hat der Verband der Hebammen entwickelt, damit Frauen – mit und ohne Fluchterfahrung – miteinander ins Gespräch kommen können, um voneinander zu lernen und sich zu unterstützen.

Schon am 25. November 2016 fand in Mainz ein Welcome-Café statt. Weitere Welcome-Erzählcafés in Hamburg, Köln, Leipzig und Berlin sind in Planung.

Wer gerne selbst ein Welcome-Erzählcafé an seinem Ort organisieren möchte, kann sich bei Hebammen für Deutschland melden. “Wir unterstützen Sie gerne dabei, einen solchen Gesprächsraum für Erzählungen über Geburt und Schwangerschaft für Frauen aus den verschiedensten Regionen dieser Welt zu öffnen”, schreibt der Verband in seinem Newsletter.

 

Die Erzählcafé-Aktion ‘Der Start ins Leben’ wurde von der Ärztin und Wissenschaftsjournalistin Stefanie Schmid-Altringer und Hebammen für Deutschland e.V. ins Leben gerufen

 

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Hebammenwissen schützen! (c) Hebammen für Deutschland

Und so können alle ganz nebenbei helfen

PS: Wer „ganz nebenbei“ unterstützen möchte, erledigt Einkäufe über gooding.de. Das kostet keinen Cent mehr, aber Hebammen für Deutschland erhält bei jedem Kauf automatisch eine kleine Spende. So geht’s: 1. „Hebammen für Deutschland“ auswählen, 2. Online-Shop anklicken (z. B. Jako-O), 3. wie gewohnt einkaufen.

 

Ich bin Dein Vater hat übrigens ein sehr interessantes Interview mit einer Hebamme veröffentlicht. Ich habe bereits 2014 einen Artikel in der Zeitschrift Natur und Heilen zum Hebammensterben veröffentlicht. Bitte verlinkt gerne in den Kommentaren weitere Artikel. Das Thema liegt mir sehr am Herzen.

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