Endlich habe ich meine Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen gefunden. Ich schreibe diesen Artikel im Rahmen der #ecomoments. Das ist ein loser Zusammenschluss nachhaltiger Bloggerinnen aus den Bereichen Lifestyle, Mode, Familie, Food und Ernährung. Initiator und treibende Kraft ist Juli von Zufallsmoment. Hervorgegangen ist die Gruppe aus dem nachhaltigen Blogger-Adventskalender 2017 (Teilnehmerinnen findet ihr am Ende des verlinkten Texts)
unbezahlte Werbung – alles selbst getestet und ausprobiert.
Seit über einem Jahr probiere ich nun schon alles Mögliche aus. Ich habe als Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen schon folgende Hausmittel und alternative Produkte zum Haare waschen ausprobiert:
Hausmittel als Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen
Alte Hausmittel sind zum Beispiel das Waschen mit Eidotter und Honig, oder Eidotter und Olivenöl. Olivenöl gilt im Mittelmeerraum als Schönheitsmittel für Haut und Haar. Mit Zitronensaft gemischt wirkt es aufhellend an der Sonne und schon bald entsehen schöne und natürliche Strähnchen. Niemand, der dieses Hausmittel kennt, muss mehr mit Tönung oder Färbemittel operieren.
Eidotter macht die Haare schön glänzend. Olivenöl finde ich vor allem für lockige und schwer kämmbare Haare geeignet. Hier findet ihr einen Artikel über weitere Öle, die für die Haarpflege eingesetzt werden können und ihre Eigenschaften.
Was ganz toll funktioniert ist ein altes Rezept aus Bayern, das Haarewaschen mit Bier. Dabei die schon nassen Haare mit warmem Bier – auch vermischt mit Eigelb – einmassieren. Wem das zu sehr nach Bier stinkt, der kann danach ein festes Shampoo verwenden. Das im Bier enthaltene Malz und der Hopfen sind sehr eiweißreich. Damit werden geschädigte Haare repariert. Sucrose und Maltose lassen das Haar glänzen. Also auch eine prima Kur bei glanzlosem, stumpfen Haar.
Roggenmehl und Roggenbrot
Roggenmehl und Roggenbrot mögen für viele toll funktionieren, aber für meine dichten, langen schwer entwirrbaren Naturwellen ist es mir auf Dauer zu mühsam. Bei vielen der von mir ausprobierten Alternativen, denke ich zu Anfang, ja super, funktioniert prima, aber es ist noch einmal etwas anderes, regelmäßig damit zu waschen. Ich habe – anders als oft gelesen – die Erfahrung gemacht, dass die Haare gerade mit Haarseifen mit der Zeit stumpf werden. Aber zurück zum Roggenbrot – das ist übrigens eine alte russische Tradition und Hausmittel zum Haare waschen bei armen Leuten. Vor allem stört mich dabei das unpraktische Handling.
Afrikanische Dudu-Seife
Diese schwarze Seife mit Sandelholz und anderen ätherischen Ölen aus Nigeria finden die Jungs mit ihren kurzen Haaren nach wie vor am besten. Sie ist beim Drogeriemarkt Müller erhältlich, zumindest in größeren Filialen wie beispielsweise in Augsburg. Auch mit einer Haarseife aus Schafsmilch kommen sie wunderbar zurecht. Seitdem wir sie haben, ist das Haare waschen für sie absolut kein Drama mehr. Ganz im Gegensatz zum Haarewaschen mit Flüssigshampoo: Da waren bei uns tränen an der Tagesordnung, wenn jemand etwas davon in die Augen bekommen hat – alle fanden es brennt fürchterlich.
Meine eigenen, langen Haare wurden mit der pflanzlichen afrikanischen Duduseife nach einiger Zeit nicht mehr so toll. Ich habe vor allem am Haaransatz die Seifenreste nicht mehr raus bekommen.
Auch mit der Haarseife mit Schafsmilch habe ich jetzt drei Wochen lang gelitten. Die Haare sahen auch nach drei Wochen einfach Scheiße aus. Sie hingen schlapp herunter, waren total schwer und glanzlos. Drei Wochen habe ich durchgehalten, da das ja die landläufige Meinungen ist, man müsse eine zeitlang überbrücken um die Haare umzugewöhnen. Bis sie ihren eigenen Kreislauf der Rückfettung wieder gewinnen, den das herkömmliche Shampoo zerstört hat, dauere es mehrere Wochen. Fazit zu diesen beiden ersten Experimenten: Also für mich beides keine Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen – denn meine Haare sollen ja schon schön aussehen.
Feste Shampoo-Bits: für mich die Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen
Sehr gefreut habe ich mich über meine Bestellung bei Rosenrot. Das nachhaltige Unternehmen stellt eine ganze Menge verschiedener Sorten festes Shampoo und Conditioner her. Meine Haare fühlen sich endlich wieder weich an, sehen toll aus und fallen sehr schön. Ich bin begeistert. Es handelt sich hier um eine echte Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen. Das ist meine persönliche Meinung und ich wurde dafür weder mit Produkten noch mit Geld bezahlt. Es sind die ersten Shampoo Bits, die ich auf mehrfache Empfehlungen in nachhaltigen Facebook-Gruppen hin ausprobiere. Gefallen hat mir auch, dass alle Verpackung in recycelbarem Material war.
Den Naturschwamm aus Luffa habe ich mir noch dazu gekauft. Es ist wichtig, dass die Shampoo Bits immer schön trocknen können. So reicht es länger. Den Conditioner (die Blume) lege ich einfach oben drauf und stelle den Turm weg von der Wanne, damit ihn niemand ausversehen nass spritzt.
Mittlerweile habe ich weitere Shampoo-Bars oder Bits ausprobiert. Sehr gut funktionieren bei mir auch die in den gängigen deutschen Drogeriemärkten Müller und dm angebotenen Varianten. Die sehr reichhaltige Variante mit Avocadoöl eines bekannten Shampooherstellers hingegen geht gar nicht. Bei meiner Tochter aber ist es genau diese Haarseife, die ihrem Haar gut tut. Mein Rat: Probiert ein bisschen herum und gebt nicht gleich auf, denn es gibt bestimmt die richtige Haarseife oder Lösung für euren Haartyp.
Das Hamburger Unternehmen Villa Lavanda beispielsweise bietet sehr ergiebiges Natur-Shampoo in Glasflaschen mit praktischem Spendersystem an. Das habe ich auch sehr gut vertragen und es ist vielleicht die richtige Lösung für Leute, die nicht auf flüssiges Shampoo verzichten wollen, aber trotzdem Plastiksparen. Dort gibt es auch Zahnpasta in Glasflacons und Sonnencreme. Letztere fanden wir aber zu weißelnd und zäh zum Auftragen.
Noch eine Nachbemerkung: Ich habe mir inzwischen die Haare geschnitten. Mit kurzen Haaren ist die Wahl einer Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen viel einfacher und lange nicht so kompliziert wie mit langen Haaren.
Alte Handtücher und Stoffreste statt Wattepads
Noch einen nützlichen Tipp für Zero Waste im Bad habe ich für Euch: Seit über einem Jahr kaufe ich schon keine Watte mehr. Ich habe ständig irgendwelche alten Wäschestücke oder zerschlissene Bettlaken, die ich zu kleinen, viereckigen Stofflappen zerschneiden kann. Am besten funktionieren Stoffe aus Frottee. Die haben gleichzeitig einen angenehmen Peeling Effekt für die Haut. Größere Stücke ersetzten Spüllappen und Putztücher. So habe ich weniger Müll und konsumiere gleichzeitig weniger.
Sogar Kresse lässt sich übrigens auf den Stoffresten, aber auch direkt in die Erde setzen. Zum basteln haben wir Watte sonst auch noch benutzt, aber dafür nehmen wir einen Rest Schafwolle oder filz. Aber meistens geht es auch ohne. Wenn etwas nicht zur Verfügung steht, braucht man es oft auch gar nicht oder es fällt einem eine andere Lösung ein.
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Shampoo Bars, Cremes, Lotionen und Zahnpasta selber machen
Buchrezension von Doris Kern: Einfach Natürlich
Wer es mit selber herstellen als einer Echten Alternative zu flüssigem Shampoo in Plastikflaschen sowie mit anderer Naturkosmetik als DIY versuchen möchte, schaut im neuen großformatigen Bildband von Doris Kern. Sie verrät hier all ihre Tricks und die Leserin lernt dazu noch jede Menge über Heilkräuter. Das Buch ist unglaublich schön gestaltet und sehr informativ.
Man lernt das Grundwissen für die Zubereitung von Cremes, Lotionen, Salben und Kräuterauszüge. Außerdem teilt die charmante und erfahrene Kräuterexpertin und Bloggerin alte Rezepte ihrer Familie und in Vergessenheit geratene Zubereitungen im Jahreskreis.
Oft sind diese ganz einfach, allerdings brauchen viele von ihnen schon Zeit. Die Arbeit mit Heilkräutern und ätherischen Ölen ist wunderbar entspannend und meditativ. Es ist die Einfachheit der natürlichen Zutaten, die uns Doris mit ihren Rezepten näherbringt.
Doris bloggt auf Mit Liebe gemacht. Im Karmakalender hat sie auf mami rocks in einem Gastbeitrag ein Rezept für ein Wohlfühl-Öl veröffentlicht. Sie ist gelernte TEH-Praktikerin. TEH steht für Traditionelle Europäische Heilkunst. Die Seminare finden im österreichischen Pinzgau im Salzburger Land, unweit der Grenze zu Bayern statt.
Ich war 2008 einmal vor Ort, als TEH gerade neu entstanden war. Ich kenne die Gründerinnen persönlich und kann diese Seminare nur wärmstens empfehlen – für alle, die mehr wissen wollen.
Mehr Grünzeug gibt es wie immer bei den Naturkindern und auch beim 299. Freutag mache ich gerne mit.
Das finde ich ja super! Habe noch nie von festem Shampoo gehört, finde es aber eine super Idee auch hier auf Nachhaltigkeit zu setzen! Ich habe auch schon bei meiner Kosmetik radikal aussortiert. Statt 2 verschiedener Cremes und einem Toner nehme ich zum Beispiel nur noch Hyaluron von Vitaminexpress, um meine Haut zu pflegen. Das spart nicht nur Unmengen Resourcen und Verpackungen sondern ist für mich viel einfacher in der Anwendung und natürlicher für meine Haut. Manchmal übertreiben wir es einfach mit unserem Kosmetik-Wahn. Ich bin super gespannt auf diese nachhaltigen festen Shampoos und Conditioner. Danke dir vielmals fürs drauf aufmerksam machen! 🙂
LG
Nika
danke für den Tipp!
Hi, ich persönlich finde die Shampoo Bits etwas unpraktisch. Kennt ihr schon die Beauty Kubes? Das ist ein tolles festes Shampoo das bereits in kleine Würfel geschnitten ist und damit super praktisch ist. Hier gibt es einen Blog Post zu der Marke https://www.blandabeautyblog.de/say_goodbye_to_plastic__hello_to_beautiful_hair/. Ich bin begeistert: Say no to plastic and hello to beautiful hair!
Ich bin mal gespannt wie lange mein shampoo bit reicht. Ich brauche viel pro Wäsche, weil so viele Haare. Ich leiste sie mir, weil ich sonst sehr wenig ausgebe für meine persönliche Kosmetik. Ich hatte lange zeit kein shamppoo, dass ein eähnlich schönes Ergebnis liefert – auch kein flüssiges. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Wenn es so bleibt, ist es mir das wert.
Hmmm, leider fand ich die Shampoo Bits echt teuer und sie sind echt schnell leer. Der Preis ist in etwa 3 mal so hoch, wie für mein hochwertiges Bio-Shampoo. Und unter der Dusche fand ich es echt schwer mit dem Trockenhalten. Ich nehm jetzt die Handseife von Sonnett. Die gibts immerhin zum Nachfüllen im Verpackungsfrei Laden.