6 Tipps fürs Bergsteigen mit Kleinkindern

Bergsteigen mit Kleinkindern

Damit Bergsteigen mit Kleinkindern ein entspanntes Erlebnis wird, müssen einige Regeln beachtet werden: von gutem Schuhwerk über Wechselkleidung bis zum Naturschutz.

Tipp 1: Wanderschuhe

Ich selbst gehe nie ohne Wanderschuhe in den Wald. Denn bei uns hier ist Wald meistens bergig. Ich fühle mich einfach sicherer. Wenn ich einem meiner Kinder helfen muss, weil es ausrutscht, brauche ich selbst einen sicheren Tritt und das ermöglichen mir meine “Wanderpanzer“. Außerdem kann ich super damit durch kleine Bäche und seichtes Flussbett laufen, ohne nasse Füße zu bekommen. Aus diesem Grund und natürlich der Sicherheit sind auch Wanderschuhe für Kinder absolut angebracht und eine Investition Wert. Auf Flohmärkten in der Alpenregion finden sich immer gut erhaltene Exemplare, da Wanderschuhe ja nicht täglich benutzt werden.

Tipp 2: Naturschutz

Wichtig ist mir außerdem zu erwähnen, dass die Kinder keine unbekannten Blumen und Kräuter abpflücken dürfen. Sehr viele Pflanzen im Alpenraum stehen unter Naturschutz! Ein Blick auf die Fauna lohnt sich übrigens immer. Und wer sich mit Heilkräutern eher weniger auskennt, kann sich ein kleines Büchlein mitbringen, um so Quendel (wilder Thymian), Kamille, Spitzwegerich, Breitwegerich, Schafgarbe und Minze für einen selbst gesammelten Tee zu entdecken. Und bitte, bitte nehmt unbedingt Euren Müll wieder mit – hier kommen keine Müllmänner vorbei, höchstens zur Sommerfrische!

Tipp 3: Auf den Wegen bleiben

Leider hören wir hier in den Bergen dauernd in den Nachrichten von Abstürzen, auch geübter Berggeher. Bitte bleibt gerade beim Bergsteigen mit Kleinkindern auf den Wegen und schaut, dass auch Eure Kinder das tun. Die Alpen sind kein riesengroßes Abenteuerland, sondern wilde Natur. Und weil diese wunderschöne Gebirgsgegend nun mal so abschüssig ist, löst sich schneller als man denkt eine Gerölllawine. Auch wenn nichts schlimmes passieren sollte, und der Sommerfrischler in Turnschuhen sich denkt: Ist doch alles halb so wild! Bitte passt auf Euch auf.

Die Wanderwege sind gut ausgeschildert und mit zeitlichen Angaben versehen. Es gibt verschiedene Schwierigkeitsstufen von Talwanderwegen über mittlere Anforderung bis zu hochalpinen Höhenwegen und Klettersteigen. Am besten holen sich des Weges Unkundige eine Wanderkarte in der Tourist Information des Ortes. Das mache ich übrigens auch, obwohl ich wandere, seit ich ein Kind bin.

Tipp 4: Ich schaue auf meine Füße

Es ist verwunderlich, wie viele Menschen nicht nur beim Wandern mit Kleinkindern ihren Blick nicht auf die Füße richten. Sobald der Weg abschüssig wird, senkt sich der Blick dorthin, wo der nächste Tritt hingehen soll. So gibt es kein Rutschen durch versehentliche Fehltritte auf loses Gestein oder störendes Wurzelwerk.

Tipp 5: Talseite – Bergseite

Genauso wie Kindern es einleuchtet, in schwierigem Gelände auf die Füße zu schauen, gefällt ihnen die Regel zu Talseite und Bergseite. Als meine noch sehr klein waren und ich schon bei Waldspaziergängen hinterm Haus feuchten Angstschweiß ob der tiefen Schlucht direkt neben dem Weg verspürte, blieb keine andere Wahl als ihnen einzuprägen: Du läufst immer da, wo der Berg hoch geht. Das ist die sichere Seite und da wo es abwärts geht, also ins Tal hältst du dich fern. Puuhh. Aber es klappt. Sie haben es mittlerweile verinnerlicht. Dennoch würde ich keine unbekannten, ungesicherten Pfade allein mit drei Kindern gehen. Ein Erwachsener pro Kind ist meine Faustregel auf unbekanntem Terrain.

Damit das Wandern mit Kleinkindern Spaß macht, braucht es gutes Schuhwerk!
Damit das Wandern mit Kleinkindern Spaß macht, braucht es gutes Schuhwerk!

Tipp 6: Wechselkleidung

Das Wetter in den Bergen ändert sich schnell. Deshalb für längere Ausflüge immer Regenjacke mitnehmen. Wenn es höher hinaufgeht, ist warme Kleidung Pflicht. Gerade wenn es mit einer Gondel hoch hinauf geht, vergisst man schnell, das im Hochgebirge das Wetter kalt und rauh sein kann.

Seitdem mir das einmal passiert ist und wir alle froren wie die Schneider, passiert mir das nie wieder. Was ich auch immer mitnehme sind trockene Sachen, denn irgendwie finden meine Kinder immer was zum Plätschern.

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