Leseförderung für Kinder: Bücherregal im Klassenzimmer

Damit Leseförderung für Kinder gelingt, braucht es das Zusammenspiel aller Beteiligten: Eltern, Kinder, LehrerInnen, Familie und Freunde. Kindern Bücher schmackhaft zu machen, ist eine herausfordernde Aufgabe in Zeiten von Smartphone & Co.

Vorlesen und selber lesen

Der erfolgversprechendste weg ist immer noch das eigene Vorbild. Wer selbst viel liest und den Kindern von klein auf mit Büchern nahe ist, der stellt die Weichen für eine gelungene Leseförderung für Kinder. Kinder entwickeln sich zu kleinen Leseratten durch Bilderbuch blättern, vorlesen und allabendliche Rituale mit Gutenachtgeschichten (erzählen).

Doch nicht alle Kinder wachsen so auf – sei es aufgrund von Zeitmangel, Nichtwissen oder auch einfach Mehrsprachigkeit. Bücher in der Muttersprache sind vielleicht nicht oder nur wenig vorhanden und die eigenen Deutschkenntnisse reichen (vermeintlich) nicht aus zum Vorlesen.

Es gibt übrigens in den meisten Stadtbüchereien auch Kinderbücher auf Türkisch, Englisch, Spanisch und weiteren Sprachen. Doch oft fehlt es schlicht am Zugang der Kinder zur Welt der Bibliotheken und Bücher.

Auch Schulbüchereien erreichen nur die Kinder, die Lust auf Bücher haben. Um die Bücher noch näher ans Kind zu bringen, habe ich mir gemeinsam mit Lehrerinnen unserer Schule folgende Maßnahme zur Leseförderung für Kinder ausgedacht.

Projekt Bücherregal im Klassenzimmer

Die Lehrerinnen der jeweiligen Klassen unserer Kinder haben ein Regal beschafft, das nun gefüllt mit Büchern direkt im Klassenzimmer steht. Wir haben im Elternrundbrief von der Aktion erzählt mit der Bitte, dass jeder ausgelesene Bücher, die sein Kind nicht mehr braucht, anderen Klassenkameraden zur Verfügung stellt.

Natürlich war unser Projekt Bücherregal während des letzten Lockdowns erst einmal eingefroren, aber jetzt haben mir die Kinder erzählt, dass mehrere Kinder Bücher mitgebracht hätten.

In den Klassen wurde sogar jeweils ein Heft angelegt, in dem die Kinder eintragen können, was sie ausgeliehen haben. Wie in einer echten Bücherei eben.

Dank an die Sponsoren der Leseförderung für Kinder

Damit das Projekt Bücherregal im Klassenzimmer im Herbst gut anlaufen konnte und die Regale gleich gefüllt waren, habe ich mich zudem nach Sponsoren umgeschaut. Manche Verlage unterstützen lokale Projekte dieser Art mit Buchspenden. Am einfachsten ist es bei einem Verlagshaus oder in Buchhandlungen vor Ort anzufragen und ebenso bei Büchereien. Letztere misten immer wieder Bücher aus.

Unser herzliches Dankeschön gilt den Buch-Verlagen

Knesebeck

Kosmos

Dorling Kindersley

Ravensburger

für ihre jeweils sehr großzügigen Spenden in Form von Bücherpaketen.

Die Kinder und die Lehrerinnen haben sich sehr gefreut über die spannenden Bücher: Vielen Dank auch für die tolle und kunterbunte Mischung aus Bildbänden, Sachbücher, Filmbüchern, Detektivgeschichten sowie Kinder- und Jugendromane.

Wir lieben Bücher und wollen so viele wie möglich zum Lesen begeistern

So ist für jedes Kind sicher was dabei und vielleicht kommt ja jemand der noch nicht so viel liest gerade mit einem Sachbuch zu fußball, Star Wars oder Gravitrax auf den Geschmack, den wir so lieben. Den Geschmack nach frischen Büchern und Druckerschwärze!

Hier findet ihr weitere Tipps für Lesemuffel, Leseanfänger und Fantasy für routinierte Leseratten 8 bis 12 Jahre. Auch diese Umwelt- und Klimasachbücher für Kinder kann ich nur wärmstens empfehlen.

2 Comments

  • Verena sagt:

    Ja, das würde ich auch toll finden. Auch jetzt am Beginn es Gymnasiusms ist der Unterschiedn zwischen lesenden und nichtlesenden Kindern eklatant, was ihre Deutschkentnisse in Grammatik, Wortschatz und Ausdrucksfähigkeit betrifft. Ich hoffe, dass die Lehrerinnen die Regale ein wenig pflegen.

  • Matthias sagt:

    Eine tolle Sache! Ich habe ebenfalls eine solche Klassenbibliothek miteingerichtet. Die Hemmschwelle liegt so wirklich nochmal niedriger, als bei der Schulbibliothek. Es tut nur Not, ab und an auszumisten, weil ein paar der Spenden nichts taugen (Merchandisebücher zu Spielzeugserien) oder schon sehr mitgenommen sind. Es wäre schön, wenn es in jedem Grundschulklassenzimmer in Deutschland eine eigene kleine Bibliothek geben würde.

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