Die kleinen Dinge wahrnehmen: dem Sommer tschüss sagen

Die kleinen Dinge sind es, die unser Leben so reich machen. Die kleinen Dinge begleiten uns jeden Tag – auch wenn wir denken, es passiert nichts besonderes. Nach so langen Sommerferien, in denen wir dies und das getan haben, viele der Wünsche der Kinder erfüllt haben, einen achten Geburtstag gefeiert haben, der jedes Jahr ein Großereignis ist, ob wir das nun so geplant hatten oder nicht – er wird es einfach. Das haben Zwillingsgeburtstage wohl so an sich. Wenn man dazu auch noch an einem Feiertag geboren ist, hat man die Partylaune wohl gleich mit in die Wiege gelegt bekommen.

 

Meine schönsten Momente mit den Kindern

 

Doch es sind die kleinen Dinge, zu denen wir nun zurückkehren. Es ist nicht immer leicht sie zu genießen, aufmerksam und achtsam zu sein. Erst einmal macht sich die Langeweile breit, die Kinder streiten und zoffen sich, nachdem sie lange Zeit friedlich zusammen gespielt haben. Das ist meistens das unweigerliche Ende des gemeinsamen Spiels, denn irgendwann geht es nicht mehr ohne Moderation. Auch hier helfen wieder die kleinen Dinge, die neue Idee, welche sie auf andere Gedanken bringt. Heute etwa hat es den ganzen Tag geregnet. Ja ja, auch wen ich es noch nicht so ganz wahrhaben will, aber so langsam neigt sich auch dieser Supersommer dem Ende zu. Während wir Großen endlich einmal wieder ungestört unserem Home Office nachgehen konnten, waren die Kinder sich selbst überlassen. Nachmittags hatten wir dann wieder lautstarken Zoff wegen irgendwas und jetzt gerade ein absolut harmonisches Ende: Danke einer kleinen, aber feinen Idee.

Die kleinen Dinge wahrnehmen lernen und der Sommer sagt leise servus

Die Tochter und ich haben gemeinsam mit einem Vorhang auf dem Dachboden ein Zimmer abgetrennt und nett eingerichtet mit Teppich, Bett, Lampe und Tisch. Den Rest hat sie sich selbst zusammen gesucht, was sie braucht für die Nacht, allein oben auf dem Dachboden, während die Jungs sich freuen, gemeinsam im Zimmer der Zwillinge schlafen zu dürfen. Alle froh, alle zufrieden, wegen einer kleinen Änderung, die allen Spaß macht. Wir haben gelost, wer heute oben schläft, wer morgen dran ist und wer übermorgen darf. Wunderbar.

Es tut gut zu sehen, dass die Erwartungen nach unserem Urlaub auch wieder sinken. Nachdem ich zehn Tage nur mit den Kindern verbracht habe und mich komplett auf sie eingelassen habe, ist es jetzt natürlich eine neue Aufgabe wieder zu lernen, dass Mama und Papa nicht rund um die Uhr verfügbar sind.

Die kleinen Dinge wahrnehmen lernen und der Sommer sagt leise servus

Ich bin auch ganz froh, dass die hohe Wunscherfüllung der letzten Wochen nicht in ein immer mehr umzuschlagen scheint, sondern dass die Kinder von Ausflügen und unterwegs sein momentan gerade genug zu haben scheinen. Es ist nicht dauernd alles möglich, das gehört auch zum Lernprozess. Eigentlich hatte ich versprochen am letzten Tag unserer Reise endlich ins lang versprochene, heiß ersehnte Pillersee Ferienland zu fahren. Doch das Wetter war dort so schlecht, dass ich mit den Kindern darüber redete, dass diese Idee bei Dauerregen nur halb so schön sein würde. Ich fragte sie, ob sie bereit seien, den Ausflug noch einmal zu verschieben, obwohl sie sich das seit letzten Sommer wünschen und es nicht sicher ist, ob wir es diese Saison noch schaffen würden.

Dennoch ließen sie sich auf meine Argumente ein und wir hatten einen wundervollen letzten Ferientag mit Wiesnstart am Rosenheimer Herbstfest, Buchladenbesuch und Kino – und der Regen prasselte hier erst los, als wir aus dem Kino kamen. Es war echt toll mit meinen drei.

Wieder zuhause und mal wieder allein schlafen

Die kleinen Dinge sind oft sehr klein. Aber wer sich die Gute-Laune-Brille aufsetzt, der findet sie auch die kleinen Dinge. Obwohl wir im neuen Zuhause noch immer zwischen Kisten und Brettern wohnen, freuten wir uns alle. Ich freute mich besonders wieder allein in meinem Bett – also ohne Kinder – zu schlafen.

Die kleinen Dinge wahrnehmen lernen und der Sommer sagt leise servus

Außerdem freute ich mich sehr über die letzten Zwetschgen im Garten. Jetzt gibt es gerade so leckeres Obst. Die Apfel sind sauer und fruchtig, die Nektarinen richtig saftig. Ich genieße das Angebot im Supermarkt ebenso wie das Obst aus dem Garten. Der Spätsommer schmeckt einfach herrlich.

Die kleinen Dinge finden

Es ist jetzt auch eine gute Zeit, um die kleinen Dinge, die Geschenke der Natur draußen zu finden. Der Sommer mag leise Servus sagen, doch er beschert uns noch für Wochen seinen reichen Gabentisch. Neben Früchten gibt es jetzt so viele Kräuter. Es müssen auch nicht immer besonders schwierig zu findende Wildkräuter sein. Schaut doch mal auf das Naheliegende! Ich bin sooft auf der Suche nach Wunder was. Dabei sind es die kleinen Dinge, die mir helfen. Eine kräuterkundige Frau hat mich daran wieder erinnert – es ist der Samen der Brennnessel und des Spitzwegerichs, die jetzt so unscheinbar braun auf grün blühen. Diesen Samen kann man einsammeln und in einen Salzstreuer geben. So einfach lassen sich Suppen und Salate, ein Butterbrot oder ein Nudelgericht mit rundum gesunder Heilkraft aufpeppen.

 

Die kleinen Dinge wahrnehmen lernen und der Sommer sagt leise servus

 

Hier im Bild seht ihr einen Kuhfladen. Den sollten wir auf unserer Kräuterwanderung schmücken, mit allem was wir so in der Wiese fanden. Eine tolle Landart-Idee, oder?

Die vielen kleinen Reste

Die kleinen Dinge wahrnehmen lernen und der Sommer sagt leise servus

Auch auf die kleinen Dinge auf unserem Speisezettel lohnt es sich achtzugeben. Dann kriegen wir das Kühlschrankmanagement doch mit Leichtigkeit in den Griff und müssen nicht so viel wegschmeißen. Es ist so traurig wie viele Lebensmittel täglich in die Tonne wandern. Dieses Buch empfehle ich allen, die sich Gedanken darüber machen über Lebensmittelverschwendung und sich bemühen so zu kochen, dass nicht dauernd etwas achtlos weggeschmissen wird – sei es altes Brot, Produkte, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben oder die schlappe Paprika, die der neue Star in einem Resteessen wird. Auch wer sich nicht um Lebensmittelverschwendung und solchen Kram kümmert, findet in diesem Buch geniale Rezepte für den kleinen Geldbeutel und den Alltag. DEnn wer hat schon die Zeit ständig fett aufzukochen? Mir liegt da ehrlich gesagt die Resteküche näher, denn Reste gibt es bei uns so gut wie immer.

Viele Sachinformationen zum Thema Food Waste, über interessante Start Ups und Projekte, die Ideen gegen diesen Irrsinn entwickeln, aber auch jede Menge brauchbare Rezepte liefern euch Daniel Anthes und Katharina Schulenburg von ShoutOutLoud, die Autoren dieses Buches aus dem Oekom Verlag. Auf diesem Wege habe ich auch den spannenden Nachhaltigkeitsblog von Daniel gefunden – meine Inspiration heute.

Mehr Freitagslieblinge findet ihr wie immer bei Berlin Mitte Mom und das Grünzeug bei den Naturkindern.

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