Seit diesem Wochenende wissen wir, dass wir den zweiten Lockdown als Familie überleben müssen. Heute, Montag, ist der letzte Schultag. Dann machen in ganz Österreich alle Schulen und Kindergärten wieder dicht.
Das krasse ist, das weder die Schulen noch wir am Freitag (!) eine definitive Nachricht diesbezüglich hatten. Am Samstag spätnachmittag erst hat uns die Regierung informiert über diesen harten Lockdown – als Familie mit Haus und Garten überleben wir das schon viel leichter als viele andere Familien.
Dennoch: Es ist nicht leicht selbst in unserer Höhle! Ich komme mir wie ein Höhlenmensch vor und habe jetzt schon Lagerkoller. Ich will gar nicht so genau darüber nachdenken darüber wie es uns einigermaßen glimpflich gelingt die vorerst (!) drei Wochen Lockdown als Familie überleben zu können.
Einigeln und wohlfühlen
Zuhause einigeln und gemütlich machen heißt meine Devise, um den Lockdown als Familie überleben, nein, nicht nur zu überleben, sondern gut, mental gesund und nicht mit psychischem Schaden zu überstehen.
Auch wenn es noch ein bisschen früh ist für Weihnachtsdeko: Ist mir egal. Wir versuchen uns mit basteln und malen abzulenken. Backen ist auch immer eine gute Beschäftigungsmethode. Zumindest die freie Zeit wie Wochenenden kriegen wir zuhause bestimmt mit meinen tausend Ideen gegen Langeweile gut herum.
Mir graut es eher vor den Zeiten, in denen ich arbeiten muss. Die Stunden an denen ich keine Zeit für die Kinder habe. Wir sind in diesem zweiten Lockdown – anders als im Lockdown im März – zum Glück alle fünf zuhause. Daher habe ich Unterstützung bei der Kinderbetreuung.
Ansonsten versuche ich natürlich viel mit den Kindern rauszugehen. Doch dieses Wochenende war ich selbst noch so verrotzt, dass ich mich selber pflegen musste und noch keine Energie hatte mich weit vom Haus wegzubewegen.
Dieses Wochenende waren sie vor allem im Garten. Sie sind Seil gesprungen und Trampolin gehüpft. Es ist schon ein großer Vorteil, dass sie zu dritt sind. Sie haben auch einen Parcour aufgebaut rund um das Haus. Dann haben sie sich gestritten und es hat nicht mehr geklappt zusammen zu spielen. Im Endeffekt haben sie den Parcour nicht einmal ausprobiert. Manchmal ist das so. Und manchmal klappt es. Ich muss mich da total zurücknehmen und mich nicht aufregen.
Große Portion Gelassenheit
Wir spielen viel miteinander, Brettspiele und Karten. Das ist immer eine gute Möglichkeit, die Kinder vom Bildschirm loszueisen. Außerdem müssen wir auch darauf achten, den Musikunterricht der Kinder nicht zu vergessen. Ein Kind spiel Trompete, eines Gitarre und eines Klavier! Immerhin findet der Unterricht der Musikschule per Video schicken bzw. per Skype statt – je nach Lehrer. Was wir als Eltern nicht alles übernehmen müssen! Ich muss gerade ein bisschen jammern. Es sind so viele verschiedene Dinge,an die ich immer denken muss bei drei Kindern. Eine gehörige Portion Gelassenheit gehört für mich daher also auch unbedingt dazu, um den Lockdown als Familie überleben zu können.
Diese Gelassenheit und Entspanntheit habe ich nicht immer. Ich kämpfe wieder einmal sehr damit, niemanden anzuschreien. Es geht mir immer besser, wenn ich regelmäßig im Wald bin. Wir dürfen zum einkaufen, zum Sport machen und um anderen Menschen zu helfen, das Haus verlassen. Also ist es erlaubt mit Euren Kindern spazieren zu gehen oder in den Wald zu gehen. Dort können wir uns viele schöne Schätze sammeln für zuhause zum Basteln. Und wir können einfach daein, laut sein, leise sein, wir selbst sein.
Familienrat zum Distance Learning um Lockdown als Familie überleben zu können
Am Freitag haben wir zudem einen Familienrat abgehalten. Jeder durfte seine Ideen einbringen und sagen, was ihr/ihm wichtig ist. Das haben wir als Vorbereitung gemacht für die Zeit, wo wir jetzt alle fast andauernd zuhause sein werden. Mir ist zum Beispiel wichtig, dass die Kinder mehr im Haushalt mithelfen, denn wenn alle andauernd daheim sind, gibt es mehr zum Aufräumen.
Jedenfalls haben wir auch im Sommer nicht geschlafen und uns bereits GEdanken zu einem möglichen zweiten Lockdown gemacht. Seither ist es uns gelungen, die Computer-Situation aufzurüsten für einen zweiten Lockdown. Jetzt hat jedes Kind einen eigenen aufgerüsteten Rechner oder Laptop mit Mikrofon und Kamera zur Verfügung, um seine Homeschooling Aufgaben zu erledigen. Das schafft auch Entspannung an der Digital-Front.
Wir haben aber keine Geräte fest in den Kinderzimmern installiert. Dafür finden wir zehn und elf Jahre echt noch zu früh. Stattdessen sind unsere Schlafzimmer voll mit Büchern. Es ist nämlich viel gesünder vor dem Schlafen zu lesen anstatt vor Bildschirmen zu sitzen! Ich habe dieses Wochenende sehr viel gelesen, mich ausgeruht und auch den Kindern wieder angefangen ein Buch vorzulesen. Das haben wir schon lange nicht mehr gemacht.
Dieses Buch haben wir immer noch nicht fertig gelesen. Heute holen wir uns übrigens noch einen großen Vorrat an Büchern, Filmen und Hörspielen in der Stadtbibliothek. So können sich auch die Kinder in ihren Zimmern chillen und haben den Lesestoff da, den sie selbst ausgewählt haben. Wie ihr Eure Kindern zu großen Leseratten macht, habe ich hier mal aufgeschrieben. Das A und O ist wirklich regelmäßiges Vorlesen, Selber lesen und medienfreie Zeiten und Tagen einzuplanen.
Mehr WIB findet ihr bei Große Köpfe – ich wünsche Euch viel Durchhaltevermögen.
1 Comment