Ich habe dieses Jahr noch keine Zeit gehabt und mache deshalb die Räuchersticks im Oktober. Natürlich weiß ich, dass die Kräuter im Monat August in ihrer vollen Pracht und Kraft stehen. Die Kräuter für den Tee habe ich auch schon längst gesammelt und getrocknet. Aber irgendwie bin ich nie dazugekommen die Kräuter zum Räuchern vorzubereiten. Deshalb hole ich das heute nach.
So sehen meine Kräuter jetzt im Oktober im Beet aus. Sie sind größtenteils verblüht, aber überall dazwischen wachsen neue grüne Blätter und Blüten. Bei mir liegen immer irgendwelche Kräuterbuschen herum. Aber zum Räuchern ist das struppige, sperrige Gebüsch dann auch nicht ideal. Jedesmal fallen jede Menge Brösel ab und alles liegt herum. Deshalb habe ich mir dieses Wochenende ein Herz genommen und einfach die Kräutersticks im Oktober noch gemacht. Besser spät als nie, oder? Klar, wahrscheinlich habe ich nicht das volle Sommeraroma, aber der Salbei und der Majoran duften immer noch stark, betörend und einfach himmlisch.
Kräuterbuschen sind bis in den Herbst eine wahre Freude
Ich liebe es, Kräuterbuschen zu pflücken. Es tut schon gut, sie zu sammeln, ins GEsicht zu drücken und tief ihr Aroma einzuatmen. Der Salbei hat so samtige, pelzige Blätter. Ich streichle sehr gerne mein Gesicht damit. Kräuterbuschen und Kräutersticks zum Räuchern selbst herzustellen ist wirklich eine Wohltat für die Seele.
Auch wenn ihr so einen Kräuterstrauß einfach nur pflückt, um ihn zu Hause in die Vase zu stellen. Es ist ein Erlebnis für alle Sinne. Hier im Foto seht ihr Beifuss oder auch Artemisia Vulgaris genannt. Es ist eine klassische Räucherpflanze und ist Artemis, der Göttin der Jagd, geweiht. Obwohl Beifuss fast keinen Geruch ausströmt, ist Artemisia super zum Räuchern. Getrocknet riecht die Wildkräuterpflanze ein wenig stärker, geräuchert tut sie einfach gut.
Hier seht ihr Salbei, ebenfalls eine klassische Räucherpflanze. Schon die Indianer – und viele andere Kulturkreise – räucherten traditionell mit verschiedenen Salbeisorten. Majoran habei ch noch nie ausprobiert, aber wir haben so viel davon und ich liebe den Geruch. Mal sehen.
Außerdem habe ich Ysop gepflückt. Zu den einzelnen Kräutern möchte ich in Ruhe mehr schreiben. JEdenfalls bin ich sehr stolz, dass die Samen vom Ysop dieses Jahr aufgegangen sind. DEshalb habe ich ihn bis jetzt auch wachsen lassen. Dieses Heilkraut hat erst im Spätsommer zu blühen begonnen. Die Insekten, Bienchen und Tierlein sind ein weiterer Grund, warum ich alles stehen hab lassne. Ich pflanze ja nicht in erster Linie für mich. Es sollen alle etwas davon haben. Ich bin der Meinung, das auch verblühte Heilpflanzen noch gut genug sind. Denn es sind ja auch die Blätter und Stengel, die ihre Heilkraft tragen und uns gut tun.
Spät dran? Räuchersticks im Oktober selbst herstellen
Jetzt war aber wirklich aller höchste Eisenbahn. Bei uns gibt es im Oktober oft noch sehr sonnige Tage. Sonnenschein sollte man schon abwarten zur ERnte. Mit der warmen Sonne steigt die Kraft der Pflanze in die Blätter und Blüten. Generell gilt, dass sich die Pflanzenenergie im Herbst mit dem schwindenden Licht zurückzieht. Jetzt ist ja bald Samhain, wir dekorieren bereits für Halloween und überlegen unsere Kostüme.
Guckt mal, wie schön der Ysop lila leuchtet. Ihr braucht einen Baumwollfaden, der mit verbrennen kann. Nehmt immer ein paar Kräuter und legt sie aneinander. Manchmal knicke ich auch lange Pflanzen in der Mitte durch und wickle sie umeinander. Besonders gut wickeln lässt sich Salbei. Wenn Euch das Kräuter-Päckchen von Form und Länge gefällt, nehmt ihr den Faden und wickelt ihn herum. Einmal von oben nach unten und zurück. Wer möchte, kann verknoten, muss man aber gar nicht. Das hält schon.
Einzelne heruasstehende Blätter könnt ihr umwickeln. Ich mache das nicht, mir gefällt es wild. Hier im Bild oben, seht ihr eine Schafgarbe. die habe ich dieses Jahr in unserem Stadtgarten komplett stehen lassen für die Tiere. Ich war ja eh mal beim Wandern und habe in den Bergen welche mitgenommen.
Und was ich auch noch neu ausprobiert habe: Im Garten habe ich auch noch Zitronenmelisse gefunden und mit reingewickelt. Bin gespannt wie das riechen wird, wenn ich im Winter die Räuchersticks, manche sagen auch Räucherzigaretten, ausprobieren werde. Vielleicht erst in den Ruahnächten, vielleicht auch schon früher. Ich räuchere miest nach Intention.
Hier seht ihr noch meinen Platz zum Trocknen. Der Kachelofen ist noch aus und ich lege sie luftig auf das Sims des Ofens. Am besten immer im Schatten trocknen und nicht bei großer Hitze.
Das war jetzt mal ein etwas andere Wochenende in Bildern, aber ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen. Mehr WIB findet ihr bei GRoße Köpfe. Ich wünsche euch noch ein angenehmes, duftiges Rest-Wochenende!
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