
Ein Roadtrip mit Kindern hat seine Tücken, doch das Autofahren mit Kleinkind klappt hervorragend, wenn du einige grundsätzliche Verhaltensregeln beherzigst.
Im folgenden verrate ich dir meine persönlichen Tipps, wie du einen Roadtrip mit Kindern, aber auch kürzere Autofahrten mit Kleinkind nervlich gut überstehst, dich aufs Fahren konzentrieren kannst und dein Kind obendrein noch Spaß beim Autofahren hat. Versprochen, deine Familie erreicht ausgeruht und entspannt euer Fahrziel.

Tipp 1: Schlafzeiten berücksichtigen
Gerade für Babys und kleinere Kinder ist es immens wichtig, ihren Schlafrhythmus mit in die Reiseplanung hineinzunehmen. Denn sind nicht die Autofahrten am aller entspanntesten, in denen ein Kleinkind beim Autofahren über weite Strecken schlummert? So gibt es auch bei der Ankunft im Urlaubsort oder am Ausflugsziel keinen Stress mit unausgeschlafenen, müden Kindern.
Es lohnt sich hier ein wenig mit kleineren Fahrten auszuprobieren, zu welcher Tageszeit, das Kind am ehesten in einem sicheren und bequemen Autokindersitz einschläft. Hast du das herausgefunden, kannst du das bei der Planung einer längeren Reise berücksichtigen.
Doch nicht immer ist das optimale Timing möglich. Mein persönlicher Horror mit drei Kleinkindern im Auto war es immer, wenn die Kinder auf der Rückfahrt am Spätnachmittag oder frühen Abend doch noch mal eingeschlafen sind und dann abends zuhause wieder putzmunter waren. Bettgehen Pustekuchen. Um das zu verhindern, habe ich während der Fahrt lustige Geschichten erzählt, Spiele gespielt und wie wild gesungen, alles um das Einschlafen zu verhindern. Waren wir allerdings zur richtigen Zeit unterwegs, konnte ich meine Babys manchmal direkt ins Bett verfrachten und sie konnten einfach durchschlafen.

Tipp 2: Sinnvolle Fahrziele mit Etappen und Übernachtungen
Bei längeren Autofahrten mit Kleinkind gehört zu einer guten Planung dazu, sich über Pausen Gedanken zu machen. Klar, es gibt Autoraststätten und anhalten lässt sich überall. Es lohnt sich aber soweit auf den Bio-Rhythmus des Kindes einzugehen, kleine Ausflugsziele oder sogar 1-2 Übernachtungen, zum Beispiel in einem kinderfreundlichen Hotel, einzuplanen, um die Fahrtzeit zu verkürzen.
Damit ist für ausreichend Bewegung bei einer Wanderung oder im Hotelpool gesorgt und am nächsten Tag geht es ausgeruht und zur richtigen Uhrzeit weiter.
Südtirol ist immer eine Pause wert.

Tipp 3: mehrere Pausen mit Bewegungsmöglichkeiten machen
Auch bei kürzeren Pausen auf ausreichend Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten achten. Hier gibt es einige spielerische Aktivtipps für Outdoor Bewegungsspiele für zwischendurch. Eine Bewegungspause sollte mindestens eine Stunde dauern. Am besten von der Autobahn abfahren und einen Spielplatz, Park, See oder Wandergebiet für einen Spaziergang aufsuchen.
Aber auch eine kurze Pinkelpause kann mit ein paar Hopsern, Sprüngen und Beine vertreten zu einem kurzen, aber erholsamen Auftanken gestaltet werden. Kinder empfinden es auch als kleines Abenteuer in die Raststätte hineinzugehen und gemeinsam eine Kleinigkeit zum Essen oder Trinken für die weitere Fahrt auszusuchen.

Tipp 4: Ausreichend kindgerechte Brotzeit mitnehmen
Manchmal kannst oder möchtest du aber vielleicht nicht schon wieder eine Pause machen. Oder es fehlt nicht mehr viel zum Ziel, ihr habt alle Spiele durchgespielt und die Stimmung kippt. Dann ist es immer gut einen Pausensnack in der Hinterhand zu haben. Am besten eine kleine Leckerei aufheben, die dein Kind besonders gern hat. Zuckerfreie Kekse können für die Jause ebenso gut herhalten wie eine Pausenbox mit Apfel- und Gemüseschnitzen oder Reiswaffeln. Auch eine Trinkflasche mit ausreichend Wasser oder ungesüßtem Tee nicht vergessen!
Sind die Kinder schon etwas größer, freuen sie sich, wenn sie einen eigenen kleinen Rucksack griffbereit haben. Darin können ebenfalls Reiseproviant, selbst ausgesuchte Lieblingskekse, eine Breze, Quetschies, Müsliriegel, Reiswaffeln oder Milchbrötchen versteckt sein.
Prinzipiell eignet sich als Snack für das Autofahren mit Kleinkind alles, das nicht zu kleinteilig ist und nicht zu sehr matscht, krümelt, schmiert und weich werden kann. Schokolade und Banane finde ich zum Beispiel eher ungeeignet.

Tipp 5: Die perfekten Autospiele
Und wenn dich Langeweile aufkommt, gibt es zahlreiche einfache Spiele für jedes Alter. Wir suchen zum Beispiel gerne nach dem gelben Auto. Siehst du es im Bild? Wer als erstes ein gelbes Auto sieht, brüllt “gelbes Auto” und bekommt einen Punkt. Das Spiel haben unsere Kinder erfunden und sie spielen es mit Hingabe. Wieso sie das so lieben, weiß ich nicht.
Andere Spiele für langweilige Autofahrten mit Kindern sind “Ich sehe was, was du nicht siehst…” und das ist blau oder rot oder grün. Auch Nummernschilder raten ist lustig und interessant, vor allem bei Fahrten in Österreich und Deutschland.
Die Quatschversion: Für FFB – Fahrer fährt besoffen. Für M – Muggl und so weiter. Wer erfindet die lustigsten Kombis?
Tipp 6: Hörspiele und Kinderlieder

Ganz wichtig sind natürlich auch Kinderlieder und Hörspiele. Wenn Eltern schnell die Ausdauer für ??? und Co. und lustige Launelieder verlässt, am besten an Kopfhörer für die Kinder denken. Dann kann vorne im Auto auch mal etwas Erwachseneres angehört werden.
Tipp 7: Antizyklisch reisen
Mit Kleinkindern, die noch nicht in die Schule gehen, hast du einen Riesenvorteil! Nutze ihn und reise antizyklisch. Meide Wochenenden und vor allem die großen Ferien. Lange Staus und überfüllte Reiseziele musst du dir beim Autofahren mit Kleinkind nicht antun.

Und wenn dein Kind einfach nicht gern Auto fährt?
Natürlich sind nicht alle Kinder gleich und es gibt tatsächlich welche, die einfach unter keinen Umständen gerne Autofahren.
Dann gilt es herauszufinden, was die Fahrt im PKW für das Baby oder Kleinkind wenigstens ein bisschen erträglicher macht: Musik, Singen, Mamas oder Papas Nähe auf der Rückbank, ein Hörspiel für größere Kinder, Kuscheltiere oder ein besonders komfortabler Kindersitz.
