Heute will ich räuchern zur Winterwende
tanzen für die Rückkehr des Lichts
bald ist es vollbracht, die Sonne kehrt zurück.
Dem heutigen Tag der Wintersonnenwende, dem 21. Dezember, ist noch nichts anzumerken,
doch bald schon sind die Nachmittage heller,
das Sonnenlicht erobert sich seinen Raum im Tag – Stück für Stück.
Loslassen und öffnen
Es gibt wunderbare Yogaübungen, die diesen Neubeginn des Lichts begleiten. Die Dunkeltage zwischen Samhain und Weihnachten als dem Fest des Lichts sind nun vorüber. Das Weihnachtsfest wurde schon vor christlicher Zeit als Lichtfest, als Mittwinterfest und als Julfest zu Ehren Odins gefeiert. Kelten, aber auch Wikinger begingen Mittwinter mit einem großen Saufgelage. Aber es ging eben nie nur ums Feiern und die große Party. Es klingt in uns etwas anderes an, wenn wir es zulassen: Spürt ihr sie auch, diese Stille zwischen den Zeiten, die es uns ermöglicht sehr bewusst dem Wesentlichen nachzuspüren?
Diese Zeit des Jahres ist religionen- und kulturenübergreifend eine Zeit des Loslassens des alten Jahres und des Öffnens für all das Neue, das da kommen mag im neuen Jahr.
Yoga und Räuchern zur Winterwende sind Taktiken, mit denen man die nun unmittelbar bevorstehenden 12 Rauhnächte ab dem 25. Dezember nun wunderbar einleiten kann. Diese Nächte sind ein Übergang zwischen dem Mondkalender, der mit dem letzten Vollmond des Jahres zu Ende geht und dem Sonnenkalender, der seine 365 Tage für den Umlauf der Sonne um die Erde zählt. Früher empfanden die Menschen die daraus entstandene Zeit, bekannt als “Zwischen den Jahren”, diese übrigen zwölf Tage als geschenkte Zeit, als heilige Zeit.
Mit passenden Yoga-Übungen sowie Kräutern und Harzen zum Räuchern zur Winterwende stimmen wir uns auf diese Übergangsphase ins neue Jahr ein.
Lernen von der Natur
Wir beginnen unsere Meditation mit Savasana, der Totenstellung. Was viele langweilig finden mögen, ist eine hervorragende Methode zur Ruhe zu kommen – wie die Natur, die im Winter vollständig ruht. In dieser Position, für die wir Schultern und Hüften zuerst bewusst ausrichten, um dann den Körper immer mehr in unsere Unterlage einsinken lassen, kommt das vegetative Nervensystem zur Ruhe. Die Ich-Bezogenheit, die Ego-Träume und das stete Aufbegehren unseres Willens beruhigt sich nach und nach. Wir müssen bloß liegen bleiben und nicht, wie mir das sooft geschieht, gleich wieder aufspringen, um etwas aktiveres zu tun.
Als nächstes können Herzöffner folgen. Wir öffnen uns dem Sieg des Lichts, das mit dem heutigen Tag zu uns zurückkehrt. Alle Übungen, die ihr kennt, die den Brustraum weiten, sind geeignet. Mir fällt hierzu die Kobra und das Kamel ein, aber auch die Dreiecksvariationen oder Anjaneyasana, einen tiefen Ausfallschritt mit über den Kopf erhobenen, leicht nach hintern ausgestreckten Armen. Eine meiner Lieblingsübungen ist auch die Taube, die ich stets mit einer Variation beende, für die ich den Oberkörper aufrichte und mir das jeweils nach hinten ausgestreckte Bein mit der gegenüberliegenden Hand greife.
Schreibt mir gerne auch Eure Lieblinge in die Kommentare. Herzöffner machen glücklich, erfüllen uns mit Liebe und Licht.
Meditative Stille
Das still werden in dieser magischen Zeit der Wintersonnwende begehen wir am besten mit einer täglichen Meditation (hier beschreibe ich die Chakrenreinigung des Chimney Sweaping). Ein Neubeginn ist doch ein idealer Zeitpunkt, um uns wieder einmal vorzunehmen unsere Yoga-Praxis täglich zu begehen. Yoga bringt uns zurück in unsere Mitte.
Für eine Meditation zur Rückkehr des Lichts eignet sich eine Kerzenmeditation. Auch ein Aufspeichern des Lichts in uns ist wunderbar. Wir werden dem Ausströmen und Einfließen unseres Atem bewusst und achten auf die stille Atempause zwischen Aus- und Einatmung. Diese Pause symbolisiert die Zeit des Jahres, die jetzt bevorsteht, zwischen Loslassen und Neubeginn. Um diese Atempause zu verinnerlichen können wir uns vorstellen, das wir von Licht erfüllt werden. Mit dem Atem saugen wir einen gleißenden Lichtball ein. Wir senken das Kinn (Verschluss) und hören auf zu atmen. Stellen wir uns vor wie das Licht in uns den ganzen Körper ausfüllt, bis hin zu den Zehen und in die Haarspitzen. Dann lösen wir den Verschluss (heben das Kinn) und atmen sanft aus.
Gedanklich können wir uns all das Dunkle in uns vorstellen, das uns immer wieder begegnet. Wir können es aussprechen und dürfen es ruhig zulassen, dass es da ist. Wir dürfen uns aber auch vorstellen, welcher Zauber diesem neuen Start in ein taufrisches Jahr innewohnt und was wir alles ablegen könnten. Alles ist möglich und Neubeginn sind kleine Wunder!
Räuchern zur Winterwende
Meditationen, Yoga und Rituale unterstützt das richtige Räuchern zur Winterwende, mit dem ich heute beginne.
Wir benützen dazu getrockneten Salbei aus dem Garten, denn er reinigt die Atmosphäre und gilt zudem bei den Indianern wie in der Räuchertradition des Alpenraums als starke Schutzpflanze. Auch Rosmarin eignet sich gut, macht wach und klar! Weiter traditionelle Kräuter zum Räuchern zur Winterwende sind das anregende Kiefernharz, reinigender Wacholder und Thymian, energetisierender Weihrauch, Kampfer für Konzentration und Tanne für Lebensfreude.
Beifuß hilft beim Treffen von Entscheidungen und dabei, das Alte loszulassen. Auch Lavendel schafft Klarheit und entspannt.
Wenn ich mit meinen Kindern, die sehr gerne mit mir zusammen räuchern zur Winterwende, durch alle Räume des Hauses geschritten bin, und mit einem Fächer in jeden Winkel etwas Rauch gewedelt habe, legen wir neu auf die glühende Kohle im Räucherstövchen auf. Diese müsst ihr vor dem Räuchern eine ganze weile anblasen bis sie völlig weiß wird. Innen glüht sie dann rot. Sehr heiß, also bitte immer in ein Räucherstövchen legen. Dann darauf immer ein wenig getrocknete Kräuter und/oder ein paar Bröckchen Harz geben.
Heute schlage ich Dammar vor, denn es ist ein Harz des Lichtes (in der malaiischen Sprache heißt Dammar Licht). Es glitzert und leuchtet schon wie die Lichter am Weihnachtsbaum. Es schenkt den Menschen mit seinem zitronigen Duft einen wachen Geist und hilft bei Traurigkeit und Depression.
Auch Benzoe Summatra und Mastix sind Harze für Mut und Klarheit. Mastix, der Duft der griechischen Gottheiten, wirkt klärend, öffnend und ausgleichend.
Was ich auch sehr mag ist Styrax, das Harz des orientalischen Amberbaumes. Es löst geistige und emotionale Verspannungen auf, schenkt uns positive Gedanken und neue Lebenskraft.
Yogablogger-Adventskalender
Mit diesem Text nehme ich – wie letztes Jahr mit einem Beitrag zu Karma-Yoga – als 21. Türchen am Yogablogger-Adventskalender von ganzwunderbar teil.
Auf der Facebook-Seite von ganzwunderbar findet ihr die 24 spannenden Beiträge rund um Yoga, Meditation und Ayurveda. Etwa war die von mir sehr geschätzte Yoga-Mamabloggerin Lotte Laib mit yogischen Tipps für entspannte Weihnachten mit Kindern dran – hier auch schon mal Lotte im Interview – dran, gestern gab es ein veganes Rezept bei Kohl und Karma und morgen kommt der Beitrag von House of grace.
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