Um Yoga zuhause üben zu können, sind gewisse Vorkenntnisse notwendig. Meine Grundregel für die Yoga-Praxis zuhause ohne Yogalehrer lautet: folge Deiner Intuition! Damit deine Meditation, Achtsamkeitsübungen oder deine Gymnastik zu einem Morgenritual werden kannst, musst du deine Übungen regelmäßig praktizieren. Für eine zeitlang ist es sogar am besten, du gehst jeden Tag auf die Matte. Oder an den Ort, den du für dein Morgenritual ausgewählt hast.
Wie etabliere ich mein persönliches Morgenritual?
Die wichtigeste Regel lautet wirklich: Übe regelmäßig! Wenn du eine zeitlang – auch nur für fünf Minuten – jeden Tag geübt hast, geht dein Morgenritual in dein Körpergedächtnis über. Dein Körper erinnert sich auch nach Phasen des Nicht-Übens wieder an die wohltuende Wirkung deiner Morgenroutine.
Auch an Tagen, an denen Du keine große Motivation verspürst, müde bist oder einfach keine Lsut auf Sport und Anstrengung hast, entrolle Deine Yoga-Matte und setzt dich drauf, im Schneidersitz, Fersensitz, Lotossitz oder wie du willst.
Die Haltung hier im Foto unten ist ebenfalls sehr entspannend und du kannst sie auch im Liegen, z.B. abends im Bett einnehmen. Dabei merkst du sofort wie du tiefer atmest und entspannst.
Was du für eine Art von Gymnastik oder Yoga machst, wählst du selbst aus – auch nach Tagesform. Manchmal kann die Yoga-Praxis schweißtreibend und anstrengend sein, manchmal nur aus Dehnungsübungen oder Bauchmuskeltraining bestehen. Spüre in deinen Körper hinein, vielleicht will er auch einfach nur dasitzen? Was brauchst du heute? Sportliche Betätigung, Action oder Ruhe? Nur die Gedanken fließen lassen, runterfahren und zur Ruhe kommen?
Mir fällt es übrigens am leichtesten, morgens auf die Matte zu gehen. Wenn ich meine Morgenroutine nicht gleich in der früh erledige, mache ich es meistens gar nicht mehr…
Positionen zum Ankommen, Erden, Loslassen
Wenn Du direkt eine der oben genannten Sitzpositionen wählst: also Scheidersitz oder Fersensitz (mit dem Po auf den Fersen zum Sitzen kommen) nimmst du direkt eine meditative Haltung ein. Der Lotossitz unterscheidet sich vom Schneidersitz, indem die Fersen wie in einen Korb aus Beinen mit in die Haltung hineingenommen werden und kein Fuß mehr über die Beine ragt bzw. der obere Fuß nicht mehr den Boden berührt.
Es ist aber nicht schlimm, wenn man diese Position nicht schafft. Ich übe seit Jahren den halben Lotossitz mit nur einem Fuß an der richtigen Stelle und bin glücklich damit. Manchmal nehme ich aus dieser Position heraus dden oberen Unterschenkel auf die Unterarme und dehne das Bein, indem ich es sanft zum Oberkörper ziehe.
Obwohl ich gerade eben noch absolut keine Lust hatte mich anzustrengen, um effektiv Yoga zuhause üben zu können, gleite ich jetzt wie von selbst in eine andere Dehnung, sehr gern die Taube als einfache Vorwärtsbeuge (hier ein spannender Artikel zu sämtlichen Variationen der Taube) oder die Katze-Kuh-Übung. (Hier im Link findet ihr die wichtigsten Yoga-Figuren im Überblick.
Spielerisch und entspannt Yoga zuhause üben
Mein Trick mich selbst zu motivieren mehrmals in der Woche ohne Lehrer Yoga zuhause üben zu WOLLEN, ist einfach mit entspannenden Asanas zu beginnen. Mein Körper spürt dann wie gut ihm die Übungen tun und wie sehr ich die Yoga-Praxis vermisst habe. Und schon fällt mir eine Übung nach der anderen ein, die mir auch gut getan hat und sich gerade jetzt genau richtig anfühlen würde.
Natürlich setzt das voraus, dass man schon etwas fortgeschritten Yoga praktiziert und sich einige der Übungen oder sogar Abfolgen gemerkt hat. Ganz gut sind solche Übungsreihen, wenn einem nichts einfällt wie zum Beispiel der Sonnengruß. Der bringt den Kreislauf in Schwung. Hier findet ihr Übungsfolgen für Anfänger und Fortgeschrittene bei der offiziellen Seite von Sivananda Yoga. Mit diesem Yogastil habe ich angefangen, als ich mit meinem ersten Kind schwanger war.
Was ist intuitive Yoga-Praxis?
Manche Menschen gelingt Yoga zuhause üben am besten mit einem der zahlreichen Videos, die man kostenlos zum Beispiel auf youtube findet. Ich habe das ausprobiert zu Beginn meiner Yoga zuhause üben – Praxis. Bin dann aber schnell wieder davon abgekommen. Viel besser konzentriere mich auf meinen Körper und meinen Atem, wenn ich in der Stille oder mit feiner Yoga-Entspannungsmusik auf meiner Yogamatte sitze. Ich komme dann schneller zur Ruhe und erkenne ganz von selbst, welche Körperteile gerade jetzt Dehnung brauchen.
Wenn ich mich fit fühle, kombiniere ich Entspannungsübungen mit etwas Fitness. Das können 20 Sonnengrüße sein. 100 Mal auf der Stelle springen, sollte man ja eigentlich täglich… Auch Hampelmänner und Bauchmuskeltraining, zum Beispiel mit dem Boot und dem halben Rad im Wechsel, schaffe ich dann plötzlich.
Wenn ich einmal angefangen habe mit Yoga zuhause üben, gehören folgende Figuren zu meinem Standard-Programm. Meistens halte ich sie erst und übe dann dynamische Variationen: das Dreieck, Krieger 1-3, der Baum, die Tänzerin, der Kranich und weitere Balanceübungen bis zu 5 Minuten auf jedem Bein stehend.
Jede Position halte ich fünf tiefe Atemzüge lang. So auch den herabschauenden Hund und seine Variationen. Dabei strecke ich jeweils ein Bein nach oben für 5 Atemzüge. Dann anziehen und strecken im Wechsel.
Manchmal mache ich auch noch gerne den Tripod, den Schulterstand (Kerze) und den Pflug und das Kamel. Eine Abfolge von Kobra, Heuschrecke, Frosch und Bogen wirkt vitalisierend an müden Tagen.
Hier findest du weitere Texte und mehr Motivation für dein tägliches Morgenritual mit Yoga
Weitere Ideen, um Yoga in Deinen Alltag zu integrieren – auch mit Kindern.
Hier gibt es Motivation zum täglichen Üben und hier einen weiteren Text, wie du dein Körpergefühl intuitiv mit Yoga zuhause üben, kennenlernen, stärken und entwickeln kannst.
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