Zuckerfrei backen und kochen mit alternativen Süßungsmittel haben wir diese Woche wieder ganz gut hinbekommen. Deshalb widme ich meine Freitagslieblinge diese Woche der Ernährung.
Ich schaffe es nicht immer so besonders toll auf Kristallzucker aus Zuckerrüben und industriellen Rohrzucker zu verzichten. Besonders wenn ich, wie jetzt, viel Arbeit habe und oft Brotzeit und gekaufte Süßigkeiten als Nachspeise auf dem Speiseplan steht, fällt mir das schwer. In vielen Broten verstecken sich nämlich Zucker. Auch Weizenweißmehl versuche ich durch Dinkel oder Roggen, Hafer und Hirse zu ersetzen. Aber wie gesagt, mit viel Brotzeit und Bonbons klappt das mit der ausgewogenen Ernährung nicht besonders gut.
Was essen Kinder gerne?
Hinzu kommt, dass unsere Kinder auch ihre Vorlieben haben und nicht alles mögen, was ich ihnen vorsetze. Sehr beliebt sind gemeinsame Back-Aktionen bei ihnen und zuckerfrei backen hört sich vielleicht unmöglich an, weil Gebäck und Kuchen ja süß sein sollen, ist aber leicht umsetzbar, denn statt industriell verarbeitetem Zucker verwenden wir eine der mittlerweile zahlreichen, erhältlichen Alternativen.
- Ahornsirup
- Honig vom Imker
- Kokosblütenzucker
- Agavendicksaft
- Birkenzucker (Xylit)
- Apfelsaft
Das Backen diese Woche war der Höhepunkt der Woche. Mir gefällt das gemeinsame Backen mit den Kindern immer total gut. Sie arbeiten jetzt schon richtig selbständig. Wir haben uns nach dem Halloweenkuchen (mit Rührkuchen-Rezept) von neulich diesmal für einen Guglhupf entschieden.
Vegan UND zuckerfrei backen
Mein Kekse-Grundrezept findet ihr hier. Ich wollte es diesmal zuckerfrei backen mit Kokosraspeln, einem Schuss Reismilch und Birkenzucker ausprobiert. Um es vegan und zuckerfrei backen zu können, muss man nur noch die Eier ersetzen. Diese fungieren als Bindemittel im Kuchen.
Als Alternative dient z.B. ca 60 – 80 g Apfelmus pro Ei für Rührkuchen oder Muffins. Für Kekse eignet sich Stärkemehl (wie Maisstärke) oder Sojamehl. 1 EL davon in 2 EL Wasser aufgelöst, ersetzt ein Ei. Es gibt übrigens auch spezielles Ei-Ersatzpulver. Davon genügt 1 TL, der ebenso in 3-5 EL Wasser gelöst wird (s. Packungsanleitung).
So eine Creme – siehe Bild oben – aus Sojajoghurt mit TK-Himbeeren vermischt, habe ich übrigens einfach mit serviert, so ist der Rührkuchen gleich mal aufgepeppt.
Inspiration der Woche…
…war und ist mein Karmakalender. Das waren auch die schönsten Augenblicke diese Woche, die ich für mich allein hatte. Die Vorbereitungen haben begonnen….
Zugegeben, ich bin schon ein wenig stolz auf meinen grünen Adventskalender, der im Dezember dieses Jahr schon zum dritten Mal an den Start geht. Heuer heißt das Thema “nachhaltig schenken” und ich möchte Euch gerne mitnehmen in eine Welt jenseits von Kaufrausch und Massenkonsum. Selbst zuhause mit den Kindern zuckerfrei backen ist so eine nachhaltige Geschenkidee.
Es gibt aber auch Möglichkeiten bewusst und nachhaltig einzukaufen – im Karmakalender vol.3 wird es nicht nur DIY-Rezepte geben, sondern auch Vorschläge für schöne gekaufte Geschenke aus den Bereichen Naturkosmetik, Spielzeug und Mode, aber auch Ideen zum Zeit schenken, gemeinsam Zeit verbringen und Selbstgebasteltes. Außerdem gibt es einige alternative Schenkideen, für Menschen, die eh schon alles haben, was es an Materiellem zu erwerben gibt.
Ich freue mich, wenn ihr im Dezember oft vorbei schaut. Zu gewinnen gibt es auch ab und zu was, aber das steht bei mir nach wie vor nicht im Fokus. Indirekt bin ich mit dem Karmakalender auch wieder zum Thema zuckerfrei backen gekommen, denn der Gastbeitrag von Angie, die einen veganen Foodblog, mit teils kindertauglichen Rezepten betreibt, nämlich Bissen fürs Gewissen, ist bei euch, lieben Lesern, ganzjährig sehr beliebt! Schöner Nebeneffekt: So werde ich auch immer wieder erinnert, dass ich mich doch wieder mehr mit dem Thema zuckerfrei backen und überhaupt Ernährung auseinandersetze.
Dazu gehört für mich ebenso wichtig Alternativen zu Weizen. Ein Thema, das mir viel schwieriger fällt und dem ich mich auch wieder mehr widmen muss. Und mir fällt das nicht so leicht. Es ist immerzu ein Spagat zwischen den Ansprüchen und Wünschen meiner Familie und der Ernährung, die ich als gesund empfinde.
Lokale Lebensmittel
Dazu kommt ein Aspekt, mit dem ich mich auch schon länger beschäftige. Seitdem wir wieder in der Stadt – wenn auch nur einer kleinen – leben, fällt es mir wesentlich leichter, regional einzukaufen. Alles ist näher da, es gibt mehr Auswahl und ich muss nicht für jeden Einkauf das Auto nehmen. Die Milch holen wir jetzt zum Beispiel bei einem Bauern um die Ecke, denn da gibt es einen Milchautomaten. Der Liter Rohmilch kostet unschlagbare 90 Cent und ich fülle sie direkt in meine mitgebrachten Glasflaschen ein. Genial lokal, oder?
Genial lokal ist der Titel des im Herbst 2018 erschienenen Buches über Ernährungsräte vom Dokumentarfilmer Valentin Thurn. Seine Co-Autorinnen sind Gundula Oertel und Christine Pohl. Das Sachbuch versteht sich als ein
»Werkzeugkasten« für eine neue soziale Bewegung, die regionale Netzwerke zwischen Produzenten und Konsumenten knüpft und ihre Ziele im produktiven Dialog mit der Politik verfolgt – und zeigt, wie das geht! Landwirte und Gärtnerinnen aus der Region setzen sich an einen Tisch mit Foodaktivisten aus der Stadt und Bürgerinnen und Bürgern, die wissen wollen, woher ihr Essen kommt. Ihre gemeinsame Forderung an die Politik heißt: Ernährungsdemokratie!
Die Gründung von Ernährungsräten ist in Österreich und Deutschland noch relativ neu. In Kanada und den USA gibt es diese Idee schon seit Jahrzehnten. Vom 23 – 25.11. November 2018 gibt es dazu den 2. deutschen Vernetzungskongress in Frankfurt am Main, wo die Autoren auch ihr Buch Genial Lokal vorstellen.
Das Buch ist ein Handbuch für alle, die sich für Ernährungsräte interessieren. Die Bewegung der deutschsprachigen Ernährungsräte wächst. Es gibt bereits an die 40 Ernährungsrat-Initiativen in Städten und Regionen. Viele Städte haben 2015 den “Milan Urban Food Policy Pact” unterschrieben. Dieser verpflichtet zu einer nachhaltigeren Ernährung in den Städten. In der Umsetzung hierzu hilfreich kommen jetzt eben genau die Ernährungsräte ins Spiel. Hier können sich alle Menschen organisieren, die sich eine Wende in der Landwirtschaft und der Ernährung wünschen – damit wird diese Wende sozusagen von unten angegangen. Der Kongress wie das Buch dienen der Vernetzung von Ernährungsräten, die von einander, aber auch von erfahrenen Gründer*innen aus dem In- und Ausland lernen können.
Wissen was drin ist und woher es kommt
Lokale Lebensmittel kaufen, wollen nämlich viele. Eine Ernährungswende braucht es, dass auch in Supermärkten und größeren Strukturen des Handels wieder mehr Regionales und Saisonales angeboten wird. Wenn es gelingt, das der lokale Gedanke global wird, gelingt es immer mehr Menschen wieder an die Produkte zu gelangen, die sie eigentlich gerne haben wollen. Viele Verbraucher wollen wissen, woher ihr essen kommt und was drin ist. Damit wären wir wieder bei den Inhaltsstoffen.
Und dazu gehören eben gerade auch weitgehend unverarbeitete Produkte, mit denen wir zwar durchaus schnell kochen können, die aber dennoch nicht vor unnötigen Zusatzstoffen und Zuckern nur so strotzen. Denn geht ein Fertig-Nudelgericht oder ein Päckchen Suppe wirklich schneller als eine Brühe oder einen Topf Nudeln und eine Tomatensauce zu kochen? Ist eine Backmischung wirklich schneller gebacken als einen Kuchen aus einzelnen, selbst bestimmten Zutaten zuckerfrei backen und zu wissen, wieviel und welchen Süßstoff ich da rein getan habe?
Alles, was unsere Ernährung betrifft, hängt mit der Globalisierung und der Entmündigung der Verbraucher zusammen. Zuckerfrei backen ist ein Statement, mit dem ich mich durch eine Bevormundung durch internationale Lebensmittelgroßkonzerne wehre. Jahrelang ging es nur darum bequem und schnell essen auf den Tisch zu bekommen, das billig ist und in großer Vielfalt verfügbar. Doch wenn wir uns die Supermarktregale einmal genauer anschauen – ist es dann nicht so, dass viele Produkte immer nur aus wenigen Grundnahrungslebensmitteln bestehen? Es wimmelt nur so von Weizen, Zucker und Mais im Produktregal – ob Cerealien, Knabbereien, Süßigkeiten, Backwaren und Fertiggerichte. Und trotzdem hat der Konsument das Gefühl einer schier unglaublichen Vielfalt in riesigen Supermärkten. Traurig, oder?
Was habt ihr so die Woche gemacht? Ich guck mal in den Freitagslieblingen und beim Freutag!
Natürlich ist zuviel Zucker keiner Art gut. Wie ja auch geschrieben, halbiere ich die MEnge der in REzepten stehenden Zuckerangaben ohne weiteres und die Kinder empfinden idese Gebäcke immer noch als Süßigkeit, da sie nicht so sehr an Zucker gewöhnt sind. Wir essen etwa nur Naturjoghurt und geben selbst gezielt Zucker zu, wenn jemand nach Süßem verlangt. Ich backe solche Kuchen und Plätzchen für meine Kinder, damit wir etwas Süßes essen, aber nicht so viel auf fertige Süßigkeiten zurückgreifen müssen. Denn, ganz ehrlich, ganz ohne Süßigkeiten müssen meine Kinder nicht aufwachsen. Ich weiß, dass diese schädlich sind, aber als ich klein war, hatte ich Freunde, die nie Süßes essen durften und dann einen totalen Heißhunger entwickelt haben – eben weil sie das haben wollten, was ihnen verboten war.
Klar sind die von mir genannten auch Zucker, allerdings besteht da schon ein Unterschied zu weißem Kristallzucker. Ein guter Imker-Honig z.B. hat allerlei gutes zur Stärkung des Immunsystems in sich und
Birkenzucker etwa ist nicht kariesfördernd, da die Bakterien im Mund aus dem Xylit keine Säure bilden können. Angeblich sollen sich bei regelmäßigem Gebrauch auch Plaque und Zahnstein leichter entfernen lassen. Allerdings sollte man isch langsam daran gewöhnen, denn wer nicht daran gewöhnt ist, kann Durchfall davon bekommen.
Alles in allem bin ich nicht der Meinung, Süßes total zu verteufeln, es aber stark zu reduzieren und ganz bewusst zu entscheiden, was ich esse bzw. was ich in meinen Kuchen bzw. mein Essen hineingebe. Am schlimmsten finde ich versteckte Zucker, die in Lebensmitteln drin sind, von denen ich nicht erwarte, dass sie süß sind, wie Dressings, Pesto aber auch Brot und Brötchen vom Bäcker! Wenn ich diese Zuckeralternativen in meinen Kuchen packe, dann ja ganz bewusst, weil ich eine süße NAchspeise herstellen möchte.
LG Verena
Hi,
das IST doch alles Zucker!!!
Ahornsirup
Honig vom Imker
Kokosblütenzucker
Agavendicksaft
Birkenzucker (Xylit)
Ich empfehle die Lektüre des Buches “Die Zuckerfalle”.
Viele betrügen sich hier selbst und machen sich ein schönes Gefühl.
Ich kann das nicht so ganz nachvollziehen.
Viele Grüße
Sarah